Er, sie, es und der Unmündigen Mündigkeit

(Letztes Jahr erlebt, gestern wieder dran gedacht, als ich den neuesten Beitrag des lieben Kinderdoks las)

Herr L. und ich sind mit dem Mittleren und dem Größten unterwegs: Kirmes ist angesagt und dank Vollzivilisation ist auch gut was los – weswegen wir das Kleinste ausnahmsweise outgesourced abgeschoben der Betreuung einer netten Verwandtschaftskraft überlassen haben.

Rrrrrrrrummel ist angesagt, der Name ist Programm! Wir amüsieren uns köstlich, haben Dank Monatsanfang auch das Geld lockerer sitzen und machen schließlich am Rand des Gemenges eine kleine Pause. Stehen da zwischen einer Süßigkeitenbude und der Geisterbahn und mampfen zufrieden fettes, ungesundes und vermutlich auch irgendwie unorganisches Essen in uns rein – gibt es was Geileres als einen ekeligen Hot Dog zweifelhafter Herkunft? *Strahl*

Und so kam es, dass wir zudem auch noch in den Genuß eines sehr vergnüglichen Gespräches wurden, geführt von Ihr (Ende Dreißig / Anfang Vierzig), Ihm (Dito) und Ihm (Etwa 7, 8 Jahre alt).

Sie zu ihrem Mann: “Du, es will in die Geisterbahn!”
Es: “Jaaaaa! Papa, Papa, darf ich mit der Geisterbahn fahren?”
Er: “Öh … Ab wann darf man denn da rein?”
Sie: “Ab 6 glaube ich … oder ab 8 oder so”
Er: “Na, in Begleitung eines Erwachsenen dürfen wohl auch schon kleine Kinder rein, guck mal!”
Sie: “A-ha”
Es: “Papa, Papa, darf ich?”
Er: “Äh … Frau, was sagst Du denn dazu?”
Sie: “Na ja … Meinst Du nicht, dass es da noch zu jung für ist?”
Er: “Ach was! Guck mal, da kommen ganz viele Kinder raus! Das da, guck mal, das ist sicher grade mal 6 oder so!”
Sie: “Na ja … Was andere Eltern machen … Meinst Du nicht, dass es da drinne Angst kriegt?”
Er: “Ach was! Außerdem kann ja einer von uns mitfahren!”
Sie: “Ach, weißt Du was? Das kann es doch alleine entscheiden, ist doch schließlich alt genug!”
Es: “Jaaaa, ich will in die Geisterbahn!!!!!”
Er: “Alles klar, mein Sohn!”
Sie: “Das Kind geht mir aber nicht alleine da rein, damit das mal klar ist!”
Er: “OK!”
(Geht und kauft die Fahrkarten)
Sie zum Kind: “Dir ist aber schon klar, dass das gruselig ist, oder?”
Es: “Jaaaaa! Gruselig!!!! Ich liebe gruselig!!!!”
Sie: “Ja, aber Du weißt schon, dass die Bahn da drin auch ganz schnell fährt, oder?”
Es: “Jaaaa, supi!!!!”
Sie: “… und dass da ganz ganz fiese Monster drin sind, die Dich erschrecken wollen und Vampire und so …?!”
Es: “Jaaa?”
(Der Vater kommt wieder, drückt dem Kind eine Fahrkarte in die Hand)
Er: “So, Frau, willst Du mit oder soll ich?”
Sie: “Da kriegen mich keine 10 Pferde rein, oder willst Du, dass ich einen Herzinfarkt kriege???”
Er: “OK! Dann bis gleich!”
Sie: “Ich warte dann hier!”
(Er nimmt seinen Sohn an die Hand und geht zum Eingang)

2 Minuten später …
(Er kommt mit ihm wieder)
Sie: “Was macht Ihr denn schon wieder hier?”
Er: “Er wollte auf einmal doch nicht mehr fahren!”
Sie: “Ach, mein armer Junge!”
(Drückt ihn an sich und knuddelt ihn)
Sie: “Ja jetzt erzähl, was ist passiert?”
Er: “Keine Ahnung! War alles OK, bis wir in der Gondel drin saßen. Da sagte er auf einmal, er hätte Angst und wolle raus!”
Sie: “Na, das hab ich doch gleich gesagt, dass es da drin Angst kriegt!”

Epilog:
Sie wuschelt ihrem Sohn über`s Haar, dann gehen die Drei Richtung Süßigkeitenbude.
Sie: “Wie wär`s, wenn wir Dir hier erstmal was Süßes kaufen, ja? Darfst Dir aussuchen, was Du willst, mein Schatz! Also, was magst Du haben? Aber denk dran, dass Zuckerwatte waaaaahnsinnig schlecht für die Zähne ist! Und an gebrannten Mandeln hat sich Dein Onkel mal einen Zahn abgebrochen! Und …”


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