Vor fast genau zwei Jahren habe ich diesen Blog hier nach mehreren Jahren Blödeleien und Schulhofcomics neu aufgelegt. Auslöser war zum einen ein Hackerangriff auf meine Seite, vor allem aber auch die erste erfolglose Bewerbung an der Hochschule. Das hat mich ein klein wenig vor den Kopf gestoßen, da ich vorher nie ernsthaft in der Situation war, an meinem zeichnerischen Talent arbeiten oder mich anstrengen zu müssen. Die Comicfiguren kamen immer von alleine, der Zeichenstil hat sich halt so vor sich hin entwickelt und im Kunstunterricht in der Schule bekommt sowieso jeder gute Noten. Ich glaube, damals habe ich zum ersten mal wirklich an meinen Fähigkeiten gezweifelt. Aber ich wollte daran arbeiten. Mit den Blödeleien ging es zwar weiter, aber das Vorstudium an der Leipzig School of Design hat mich in ganz neue Welten und raus aus der Comic-Comfort-Zone geführt. Als es dann beim zweiten mal wieder nicht geklappt hat, war ich weniger niedergeschlagen als stinksauer Meine Motivation blieb stark. Gerade weil ich entdeckt habe, wie viel Spaß mir dieser ganze Akt- und Naturstudiumsscheiß macht und vor allem, weil es danach mit mir in der Comicszene endlich los ging. Ich war zum ersten mal für den Lebensfensterpreis für Webcomics nominiert, ich gewann jede Menge Kohle beim Gramic Award und ich hatte mein erstes eigenes Comicheftchen gedruckt und tatsächlich gut verkauft. Zudem entwickelte sich langsam aus der Webcomicszene eine Art freundschaftliche Gemeinschaft (wofür ich im Grunde genommen Schlogger und ihrer Comic-Collab die Schuld gebe), die gerade zu explodiert vor Projekten und an der ich seltsamerweise irgendwie teilhabe. Auch wenn mich das alles ziemlich glücklich gemacht und sich im Laufe des Jahres noch sehr viel mehr für mich ergeben hat, waren der Studienplatz und lästige Zukunftsängste doch immer im Hinterkopf. Vor allem die Aussicht, in eine andere Stadt ziehen zu müssen, wenn es wieder nicht klappt. Worauf ich, ganz ehrlich, überhaupt keinen Bock gehabt hätte (Obwohl ich eine leichte Schwärmerei für Hamburg entwickelt habe, wäre das finanziell ziemlich eng geworden). Also hab ich mich beim dritten mal noch mehr ins Zeug gelegt, bin noch tiefer in unbekannte Gebiete gelaufen und hab noch mehr Spaß bei der Arbeit gehabt. Das war es wert und ich kann nun mit Stolz diese Vorgeschichte abschließen. Mein Kampf mit der Bewerbungsmappe wird sicher in keinem Verhältnis zum eigentlichen Studium stehen, aber ich hatte dieses Ziel so lange vor Augen, dass ich mich über diesen kleinen Sieg noch eine ganze Weile riesig freuen werden. An dieser Stelle natürlich auch noch ein ganz schnulzigs Dankeschön an euch Leser, die mich auf diesem Weg begleitet haben. Ob voyeuristisch oder mit aufmunternden Kommentaren, ich freu mich über jeden einzelnen von euch.
Jetzt, wo diese Bewerbungsodyssey endlich abgeschlossen ist, lest doch einfach nochmal die Episode vom letzten Jahr.
Euch allen ein frohes Weihnachtsfest und Frieden auf Erden.