Epilepsie bei Hunden: Was falsche Ernährung auslösen kann!

Erstellt am 14. Oktober 2024 von Ghog

Erst kürzlich veröffentlichte Stiftung Warentest ihre Erkenntnisse zum Thema Hundefutter. Für Verwirrung sorgte die Tatsache, dass Futtersorten der Discounter besonders gut abgeschnitten haben.

Dagegen landeten Futtermittel, die von Züchtern und Experten empfohlen werden, auf den hinteren Rängen.

Ich habe zu diesem Thema meine ganz speziellen Erfahrungen gemacht. Denn für meinen Podenco war das Futter vom Discounter Grund für quälende Stunden und zahlreiche unangenehme Untersuchungen. Mir ist das Futter im Endeffekt sehr, sehr viel teurer gekommen, als ich es mir je vorgestellt hätte.

Die Suche nach dem richtigen Futter

Unser Podenco verträgt nicht jedes Futter und wir hatten damals schon einiges an Trockenfutter und Dosenfutter unterschiedlichster Preisklassen ausprobiert.

Befreundete Hundebesitzer rieten mir dann aufgrund der Einfachheit und des günstigen Preises zu einer Dosenfuttersorte, die bei einem großen Discounter erhältlich ist. Damals habe ich mich noch nicht so eingehend mit den verschiedenen Futtermitteln beschäftigt.

Was darüber zu lesen war, war keineswegs negativ. Ab sofort wurden unsere Hunde also mit Billigfutter versorgt und siehe da, die einfache Ernährung funktionierte hervorragend.

Unser Podenco mochte das Futter offensichtlich. Auch die Verdauung funktionierte tadellos. Dazu war es denkbar praktisch, denn das Futter konnte ich ganz einfach beim Wochenendeinkauf mitnehmen und ich ersparte mir lange Umwege. So weit, so gut, dachte ich.

Böses Erwachen bis Verdacht auf Epilepsie

Doch dann, nach etwa einem halben Jahr kam das böse Erwachen. Wir hatten die Hunde gefüttert und alles schien in Ordnung zu sein. Nach gut zwei Stunden begann unser Podenco, sich sehr seltsam zu benehmen. Er war unkoordiniert, lief im Kreis, zitterte und die Pupillen rasten förmlich von links nach rechts.

Der erste Gedanke war, dass er vielleicht Gift gefressen hätte. Der ganze Zauber war nach rund einer Stunde wieder vorbei und auch die weitere Beobachtung brachte keine besonderen Erkenntnisse.

Wir dachten damals, dies wäre ein einmaliger Vorfall. Doch die Vorfälle sollte sich wiederholen und von Mal zu Mal schlimmer werden. Die Anfälle ereigneten sich in rund zweiwöchigen Abständen.

Für die Tierärztin stand sofort fest, dass es Leishmaniose oder Ehrlichiose sein müsse, weil er ja aus Spanien stammt. Darauf war er aber bereits negativ getestet worden.

Die nächste Diagnose war Epilepsie. Irgendwie zweifelte ich aber stets daran, weil er zuvor nie auch nur irgendwelche Anzeichen zeigte und die Anfälle auch nicht typisch waren.

Krank durch falsches Futter

Epilepsie ist eine Ausschlussdiagnose. Das bedeutet, man muss alle Erkrankungen ausschließen, die Anfälle auslösen könnten. Dann kann man annehmen, dass es sich um Epilepsie handelt.

Also machten wir alle möglichen Untersuchungen.
Die Anfälle blieben.

Als wir dann in einer Tierklinik eine Untersuchung von Hirnwasser machen lassen sollten, reichte es mir. Das wollte und konnte ich meinem Hund nicht antun.

Durch Zufall begegneten wir damals einer Bekannten, die erst kürzlich ihr Veterinärstudium abgeschlossen hatte. Geduldig hörte sie sich die Geschichte unseres Patienten an.

Ihre Diagnose war ganz einfach. Wir sollten so rasch wie möglich das Futter wechseln. Es könnte sich um eine sogenannte sekundäre Epilepsie handeln. Diese kann durch Stoffwechselstörungen wie Diabetes, Leber- und Nierenstörungen hervorgerufen werden. Zwar äußern sich ähnliche Symptome, allerdings ist diese Form nicht angeboren wie bei der primären Epilepsie.

Auch wenn der Salz- oder Wasserhaushalt des Hundes durcheinandergebracht ist, kann es zu dieser Art von Anfällen kommen.

Alles noch einmal gut gegangen

Wir haben noch am selben Tag das Futter gewechselt. Mein Großer erfreut sich seither bester Gesundheit.

Seit dieser Zeit beschäftige ich mich eingehend mit den unterschiedlichen Futterarten. Billigfutter kommt mir nicht mehr ins Haus, auch wenn es die anderen beiden Hunde problemlos vertragen haben.

Den Tierarzt haben wir in der Zwischenzeit ebenso gewechselt. Ich rechne lieber nicht zusammen, was wir durch die zahlreichen Untersuchungen an Mehrkosten hatten.

Wichtig ist, dass wir die Ursache letztendlich gefunden haben und sich unser Liebling dank eines Zufalles weiteres Leid erspart hat.

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