E.O.F.T. European Outdoor Film Tour 2012

E.O.F.T. 2012 Die European Outdoor Film Tour war wieder in Aachen und ich habe jetzt noch Gänsehaut, wenn ich nur an die Beiträge denke. Das größte Filmevent der europäischen Outdoor-Community zeigte insgesamt 9 Filme und, was soll ich sagen, unglaublich, was manche Leute so machen und auch drauf haben. Wir kennen ja alle die verschiedensten Outdoorsportarten und wissen um Freestile, extremen Herausforderungen, Wagnissen und auch verrückten Ideen oder Expeditionen. Das, was man bei der European Outdoor Film Tour jedes Jahr zu sehen bekommt, ist für mich jedes Mal ein Erlebnis, das mich im Anschluss direkt irgendwie raus treibt. Ja, es inspiriert mich und am liebsten würde ich losziehen und eines der Dinge tun, die ich gerade gesehen habe. Das geht natürlich nicht, denn dafür fehlt das eigene Können aber es weckt die Sehnsucht nach einer ultimativen Erfahrung.

It's showtime

Der Saal im Eurogress in Aachen war mit seinen 1.400 Plätzen total ausverkauft, zum Glück hatten wir Karten schon im Vorverkauf besorgt und dann, gegen 20:00 Uhr ging es los. In den nächsten 2 1/2 Stunden sollten wir mit atemberaubenden Bildern und tollen Beiträgen belohnt werden und ich kann nur sagen, es hat sich absolut gelohnt. Das hier waren die Beiträge:

1. The Shapeshifter

Kajaker sind einmal um die ganze Welt gereist auf der Suche nach den perfekten Flussstromschnellen. In Quebec war man fündig und ich hätte nie gedacht, dass solche Stromschnellen in einem Fluss möglich sind, geschweige denn, dass es Menschen gibt, die sich mit einem Kajak da rein stürzen. Die Kajaks waren noch dazu extrem kurz, was für Saltos scheinbar förderlich ist. Jetzt stellt euch das ganze noch bei Nacht mit Leuchtfackeln vor und der Mund bleibt offen stehen.

2. Birdmen

Am Anfang gab es das Basejumping, doch das war gestern. Heute reicht das nicht mehr aus. Heute trägt man einen sogenannten Wing suit und sieht aus wie ein Flughund. Absprung aus schwindelerregender Höhe. 2 Sekunden Stille, dann Wind… und schon geht’s mit 250km/h in Richtung Tal. Es wird nicht mehr nur abgesprungen und der Fallschirm geöffnet. Nein, der Anzug lässt einen gleiten, immer weiter und immer schneller. Der Kick ist dann, möglichst nah am Boden oder an den Steilwänden vorbei zu rasen, zwischen Bäumen hindurch bis ins Tal. Auf einer riesigen Leinwand ein echtes Highlight des Abends. Dieser Beitrag war einer der Besten.

3. Je veux

Die französische Sängerin ZAZ hat seit Ihrem Durchbruch vor zwei Jahren schon an vielen Orten gesungen aber noch nie in 4810 Metern Höhe. Ihr Traum ist ein Konzert auf dem Gipfel des Mont Blanc. Also hat ZAZ und ihre Band trainiert, um sich diesen Traum zu erfüllen und am Tag der Tage haben sie den Mont Blanc bestiegen, dabei Ihre Instrumente mitgeschleppt, nur um dort oben zu spielen. Ich denke, der Musiker mit Kontrabass war froh, kein Pianist zu sein…

4. The Crossing

Zwei Australier wollten schon immer eine gewagte Expedition durchführen, zu Fuß Victoria Island im Norden Kanadas durchqueren, das Land von Polarbären und Moschusochsen. Der erste Versuch mit selbstgebauten Kanus aus Aluminium scheiterte schon nach einem Drittel der Strecke, 3 Jahre später dann der nächste Versuch. Mit einem neu konstruiertem Vehikel mit vier überdimensionalen Traktorreifen mit einem Überzug aus Kevlar ging es in die nächste Runde. 1.000 Kilometer Eis, Wasser und Matsch und noch längst nicht alles ging gut.

5. The Shark’s Fin

Die Shark’s Fin am Mount Meru ist eine legendäre Felsnadel aus Granit im Himalaya mit 6.310 m Höhe. Conrad Ankers Lebenstraum ist es, diesen Berg, der im buddhistischen Glauben das Zentrum des Universums markiert, zu besteigen. Der erste Versuch scheiterte, doch drei Jahre später kehren Conrad und sein Team nach Indien zurück.

6. A new perspective

David Lama hat die internationalen Sportkletterwettkämpfe dominiert, doch im Juli 2012 bricht er mit seinem Kletterpartner Peter Ortner zum Nameless Tower/Trango Tower in Pakistan auf. Sie wollen die Route Eternal Flame frei klettern, in einer Höhe von über 6000 Metern, wo es selbst im Sommer schneidend kalt ist und der Schnee nie zu schmelzen scheint.

7. Where the trail ends

Selbst jetzt beim Schreiben kribbelt es noch. Die Profi-Mountainbiker Darren Berrecloth, Cameron Zink und Kurtis Sorge sind in Utah zu Hause und sie kennen diese Landschaft wie die eigene Westentasche, doch wie das so ist mit Traumregionen für Mountainbiker und Freerider, es war schon jemand da. Kaum zu glauben, aber es wurde ihnen langweilig und so suchten sie das ultimative neue Terrain und sie wurden fündig. In Chinas Wüste und diese Region nannte sich Hot Hell fanden sie unberührten und heißen Boden, wo noch nie ein Mensch zuvor gefahren und gestürzt ist. Rasante Downhills aus der Hubschrauberperspektive und Freeride Stunts lassen euer Herz höher schlagen.

8. Sketchy Andy

Andy Lewis. Er hat den Rückwärtssalto auf der Slackline erfunden. Dieser Film ist ein echtes Highlight und mein persönlicher Favorit. Andy Lewis prägte die Slackline Szene wie kaum ein anderer, er testete und erfand Tricks und perfektionierte diese Technik. Danach stieg er in schwindelerregender Höhe auf die Line, mit und ohne Sicherungsseil, mit und ohne Kleidung. Er kombinierte das mit Basejumps und Ropejumps und lebt dabei ziemlich am Limit. Nicht alles ist zur Nachahmung empfohlen, zum Ansehen aber auf jeden Fall.

9. 2112

Alaska ist ideal für Big Mountain Snowboarding und dieser Film ist ein muss für alle Snowboard Fans. Diese Snowboarder fahren Hänge runter, die ich mich kaum abseilen würde und dass mit einer unglaublichen Geschwindigkeit. Aus der Hubschrauberperspektive werden hier wirklich spektakuläre Aufnahmen gezeigt.



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