Entwicklungsland USA: Habgier lässt Infrastruktur verrotten

Die USA bringen sich auf eine wirklich einmalige Art und Weise selbst in Schwierigkeiten. Das reichste Land der Welt entwickelt sich nämlich wegen seiner Gier zunehmends zurück. Vielleicht müssen wir schon bald care pakete schicken – oder Notstromaggregate.

Denn god’s owne land sitzt auf einen Stromnetz à la Dritte Welt. Stürmt es irgendwo, knicken regelmäßig die hölzernen Strommasten mit den Oberleitungen um, fallen Transformatoren vom Mast und reissen funkensprühend Leitungen. Die aus Spargründen extrem abgespeckte Personaldecke der Netzbetreiber und Kraftwerkbesitzer lässt einen schnellen flächendeckenden Einsatz nicht zu; es dauert dann eben ein bisschen bis wieder Strom fliesst.

Nach dem letzten Sturm waren mehr als 400.000 Haushalte in der Washington-Region ohne Strom. Wohlgemerkt: drei Tage nach dem Unwetter. Am Wochenende fiel zeitweise die Notrufnummer 911 aus. In der Stadt herrschen aktuell um die 40 Grad Celsius, ohne funktionierende Klimaanlage leiden viele Menschen, vor allem Ältere und Kranke, unter der Hitze. Man hat jetzt klimatisierte Notunterkünfte eingerichtet, damit sich die Leute wenigstens zeitweise abkühlen können. Nichts geht mehr, gar nichts mehr. An den stromlosen Ampeln stehen Polizisten, regeln den Verkehr. Auf facebook liest man die Entrüstung vieler  Menschen: nothing but shit. Leben wir in einem Entwicklungsland? Das könnte man in Anbetracht der total überalterten Strominfrastruktur glatt bejaen. die habgier der Manager führte dazu, dass seit Jahrzehnten nichts mehr in das Stromnetz investiert wurde, dass man Personal bis über die Schmerzgrenze einsparte und alles wegriss, was nicht unbedingt notwendig war. In europäischen Ländern, vor allem auch in Deutschland, gibt es doppelt abgesicherte Vernetzungen, falls eine Hauptleitung ausfällt, springt eine andere ein. Nicht so in den USA. Weg ist weg, und zwar solange bis das kärglich vorhandene Personal endlich mal dazu kommt, zu reparieren.

Was diesmal aber angenehm auffällt: Betroffen sind insbesondere die Viertel der Besserverdienenden. Das feine Georgetown und die Vororte der Hauptstadt. Dort, wo die Diplomaten wohnen, die Politiker, die Mächtigen. Nicht nur die Slumbewohner, sondern die feine stolze amerikanische Mittel- und Oberschicht: “Plötzlich sind die Abgeordneten, Beamten, Rechtsanwälte hilflos, sie schwitzen in ihren Unterhosen, umgeben von vergammelndem Essen und Blackberrys mit schwarzen Displays”, spöttelt die “Washington Post”.Vielleicht fangen diese jetzt endlich an zu denken, da sie doch so betroffen sind und erfahren mussten, was Habgier bedingte Vernachlässigungen für sie persönlich bedeuten kann. Aber wahrscheinlich legen sie sich nur einen persönlichen Notstromgenerator zu. Denn in Amerika gilt ja das feine ultrakapitalistische Mantra: Wenn jeder an sich denkt, ist an allen gedacht.

In diesen Sinne: Gute Nacht Amerika

es grüsst aus dem stromsicheren Deutschland, René Brandstädter – humanicum


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