Entstehungsprozess

Der Markt für Cartoons ist einiges kleiner als der für Bücher – deshalb habe ich mich auch nicht darum bemüht, einen Verlag zu finden, sondern mich entschieden, dass ich das diesmal selber machen will.

Das war ein Lernprozess. Ein paar meiner Erkenntnisse daraus:

Es gibt eine ganze Menge an Anbietern für Book on demand – also wo das Buch bei Bestellungen frisch gedruckt wird. Was sich gesucht habe, ist etwas, wo ich nicht gross Geld vorher investieren muss und wo Interessierte das Buch möglichst einfach und günstig (auch Geldmässig) bekommen können. Gleichzeitig wollte ich doch noch etwas (kleines) am Buch verdienen, immerhin würde ich mir auch ziemlich Arbeit mit dem Erstellen machen.

Nach etwas herumsuchen bin ich auf Createspace von Amazon gestossen. Für die Buchgrösse und Seitenanzahl, die mir vorschwebte (um die 180) würde das Buch um die 9 Euro kosten und ich bekäme etwa 2.5 Euro pro Buch. Das ist okay. Man kann das Buch via Amazon bestellen (ohne Versandkosten! – bei den meisten book on demand Anbietern sind die ziemlich hoch, speziell für Bücher in die Schweiz) oder grössere Mengen direkt bei Createspace – zwar mit Versandkosten, dafür hätte ich aber die Möglichkeit dort Prozente zu geben, um das attraktiver zu machen – und mit den Prozenten gleich gut zu verdienen. Verbündet mit Createspace ist kdp – kindle direct publishing, wo ich dann einfach mein fertiges Buch umwandeln und für den kindle veröffentlichen könnte.

Dass das Buch so nicht so einfach zum gewöhnlichen Buchhandel kommt, ist ein Minuspunkt – allerdings bin ich da realistisch: Ohne Werbebudget, im Eigenvertrieb und mit Pseudonym … hätten das auch so die wenigsten genommen. (Wer das anders sieht, möge sich melden!). Mit der Variante Direktbestellung mit Prozenten bei Createspace können das interessierte Buchhändler aber doch noch machen – zu einigermassen günstigen Konditionen: etwa 30% ab 10 Büchern bei Priority-Versand, günstiger bei mehr / längeren Versandzeiten.

Soviel zur Theorie. Probleme in der Praxis:

Computerprobleme: Createspace liefert schöne Word-Dokument-Vorlagen für die verschiedenen Buchgrössen. Irgendwie hatte mein Mac mit Word für Mac 2011 jedoch damit Probleme. Ab einer Seitenanzahl von 110 und der entsprechenden Menge Bildern fing er an zu hängen, Speicherprobleme und Fehler traten auf, die häuften sich … schliesslich lag mir (deswegen?) die Festplatte ab. Zum Glück für das Buch habe ich relativ kurz vorher ein Backup mit der Time-Machine gemacht. Leider änderte das nichts an den Speicherproblemen … nach etwas Internetrecherche fand ich schliesslich eine Lösung: Offenbar war die Time-Machine mit dafür verantwortlich. Ich habe sie daraufhin abgestellt und auch die auto-safe-Funktion vom Word und nur noch von Hand (an wechselnde Stellen) gespeichert. Dazwischen nur kurz die Time Machine wieder angestellt und Backups so gemacht, dann wieder abgestellt.  Von da an ging es.

Die Bilder selber bearbeiten: ein Hoch auf Photoshop – auch wenn ich eine uralt-Version davon benutze. Vor allem nett die Ebenen-Bearbeitung zum malen und dann wie man es unterschiedlich speichern kann. Denn das muss man. Createspace hätte die Bilder gerne in mindestens 300 dpi und .TIF Format und bei Graustufen sollte die Abstufung mindestens 20% betragen. Die Bilder kann man einfach ins Word Dokument ziehen, platzieren  und am Schluss als hochwertiges PDF speichern und übertragen (Dauert etwas bei so grossen Dateien).

kdp für Kindle übernimmt eigentlich problemlos das PDF, das man an Createspace geschickt hat, aber die Qualität sieht auf den kindle-Bildschirmen übel aus: klar, die Formatierung bleibt so erhalten, aber das ganze wird irgendwie … unscharf. Also machen wir das noch einmal – die nehmen es auch als word-Dokument, nur kann ich das Original von vorher nicht nehmen, denn kdp die Bilder  im JPG Format … und ja nicht mittels Drag and Drop eingesetzt, sondern einzeln mittels der Bild-Einfügen Funktion! Einzeln, denn Word für Mac unterstützt nicht, dass man da mehrere Bilder gleichzeitig auswählt. (Argh!)

Es gäbe ja ein nettes Programm, mit dem man relativ einfach ein kindle Buch mit Bildern erstellen kann: Kindles Kids Book Creator. Geht super. Einfach, rasch (3 Tage oder so). Das grösste Problem war, dass ich gerne eine andere als die Standardschrift (georgia) dafür hätte. Mit langem Suchen habe ich gefunden, dass man das ändern kann – das grösste Problem war danach nur noch die gewollte Schrift dann auf meinem Computer zu suchen dafür. (Notiz für mich: Die findet man unter Macintosh HD – Library – Fonts – Trebuchet MS). Dann … nachdem ich das gemacht habe  (und Bilder in JPG) und gespeichert habe in .MOBI Format … funktioniert das mit dem Hochladen nicht. Die Versuche brechen nach 20 Minuten bis 8 Stunden (!) ergebnislos ab. Meldung nur: “Bitte kontaktieren sie wegen den Problemen den Support”. Das habe ich …. und bis jetzt nicht von ihnen gehört.

Interessant auch das Inhaltsverzeichnis erstellen für das Kindle Buch. Mit Word kann man automatisch ein Inhaltsverzeichnis einfügen – wenn man die Titel der einzelnen Kapitel vorher schön im Format “Titel 1″ oder so gemacht hat (und nicht einfach fett und gross), aber Word für Mac schafft es nicht, da auch grad Links dazu zu setzen, so dass man grad zu dem Kapitel springen kann. Das darf man dann von Hand nachführen. (Für mich in Zukunft: In Word: gewünschte Zeile im Inhaltsverzeichnis markieren/anmalen, dann: Einfügen – Link – in Dokument auswählen – Anker … und dort unter “Titel” den richtigen suchen, anklicken.).

Mein Bildlastiges Buch hat natürlich sowieso ein Formatierungsproblem. Auf Text habe ich dort grad fast vollständig verzichtet. Einerseits will ich, dass die Bilder so gross wie möglich dargestellt werden, andererseits sollen es nicht 2 pro Seite sein. Letzteres löst man, indem man nach jedem Bild einen Seitenumbruch einfügt. Ersteres in dem man die Bilder mittels anklicken mit der Grösse anpasst. Nachdem man das bei allen gemacht hat, empfiehlt es sich, die Bildqualität von allen Bildern zu verringern – sonst gibt das Riesen-Dateien (und damit grössere Kosten und längere Zeiten beim Herunterladen). Das macht man beim Word für Mac indem man ein Bild anklickt, im Reiter – Bild formatieren das kleine Icon in der Mitte oben “komprimieren” anklickt und “optimal für Bildschirmanzeige” auswählt. Das Word .DOC Dokument, das ich dann an kdp übermittelt habe (nicht DOCX, .MOBI und nicht PDF!) hat es dann auch problemlos angenommen.

Ich sag ja, es ist ein Lernprozess.

 

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