Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Ursula Wölfel erzählen:
„Die Geschichte vom grünen Fahrrad“
„Einmal wollte ein Mädchen sein Fahrrad neu anstreichen.
Es hatte grüne Farbe dazu genommen. Grün hat dem Mädchen gut gefallen.
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Aber der große Bruder hat gesagt: „So ein grasgrünes Fahrrad habe ich noch nie gesehen. Du musst es rot anstreichen, dann wird es schön.“Rot hat dem Mädchen auch gut gefallen.Also hat es rote Farbe geholt und das Fahrrad rot gestrichen.Aber ein anderes Mädchen hat gesagt: „Rote Fahrräder haben doch alle!
Warum streichst Du es nicht lila an?“
Das Mädchen hat sich das überlegt und dann hat es sein Fahrrad lila gestrichen.Aber der Nachbarsjunge hat gesagt: „Lila? Das ist doch keine schöne Farbe.
Gelb ist viel lustiger!“
Und das Mädchen hat auch gleich gelb viel lustiger gefunden und gelbe Farbe geholt.Aber eine Frau aus dem Haus hat gesagt: „Das ist ein scheußliches Gelb.“ Nimm hellblaue Farbe, das finde ich schön!“
Und das Mädchen hat sein Fahrrad hellblau gestrichen.Aber da ist der große Bruder wieder gekommen.
Er hat gerufen: „Du wolltest es doch rot anstreichen! Hellblau ist eine blöde Farbe.
Rot musst Du nehmen, Rot!“
Da hat das Mädchen laut gelacht und wieder den grünen Farbtopf geholt und das Fahrrad grün gestrichen, grasgrün. Und es war ihm egal, was die Anderen gesagt haben.“
Ihr Lieben,
als ich in den 1970er Jahren Student und später Dozent an der Universität in Göttingen war, gab es damals ein Studentenheim in Göttingen, das völlig anders war als alle anderen Studentenheime in Göttingen.
Die Studenten, die dort wohnten, aßen alle nur vegetarische Kost, sie ernährten sich deshalb, wie sie das nannten, vor allem von „Grünzeug“, Salaten, Gemüse und Obst.Aber sie aßen nicht nur „Grünzeug“, nein, die Bettwäsche in ihren Zimmern, die Tischdecken, die Handtücher, alles hatte die Farbe Grün, wenn auch in verschiedenen Tönungen.
Außerdem zogen sie nur grüne Hemden, grüne Hosen, grüne Mützen, grüne Socken, grüne Krawatten und grüne Schuhe an und sogar ihre Fahrräder strichen sie grün an.
Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, nannten sie sich „Die Grashüpfer“.
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Ich hatte die Freude, einige dieser „Grashüpfer“ kennenzulernen.Das waren keineswegs verrückte Studenten, sondern junge Menschen mit einer klaren Ausrichtung, die sich einen „Dreck“ darum scherten, dass halb Göttingen über sie lachte, dass viele Menschen sie für schrullig hielten, dass sie von vielen Menschen wegen ihrer Einstellung kritisiert wurden.
Diesen jungen Menschen war wichtig, ihren eigenen Weg zu finden, das zu tun, was die nach reiflicher Überlegung als richtig erkannt hatten, und dann tapfer Schritt für Schritt auf ihrem Weg voranzuschreiten.
Das möchte und heute auch unsere kleine Geschichte mitteilen:
Egal wie wir uns in dieser oder jener Angelegenheit entscheiden, es wird immer Menschen geben, die eine andere Meinung als wir haben, was unsere Entscheidung betrifft.
Man kann es im wahrsten Sinne des Wortes nicht allen Menschen recht machen!
Und weil das so ist, deshalb soll man es auch gar nicht erst versuchen!
Ihr Lieben,
Ich wünsche Euch von Herzen, dass Ihr Euer stolzes Lebensschiff sicher und mit starker Hand lenkt.
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Und denkt immer daran, es ist Euer Leben, nicht das Leben der Anderen. Deshalb solltet Ihr ganz allein das Ziel und die Fahrtrichtung Eures Lebensschiffes bestimmen.Ich wünsche Euch ein fröhliches, glückliches Wochenende und grüße Euch alle herzlich aus Bremen
Euer besinnlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen