Viele Erkrankungen basieren auf der übermäßigen Schadstoffbelastung des Organismus, das gilt auch für Hunde. Eine übermäßige Schadstoffbelastung kann der Körper nicht mehr selber regulieren. Die Schadstoffe, die von Leber und Co wegen Überlastung nicht mehr abgebaut werden können, lagern sich an verschiedenen Stellen im Körper ab. Dies kann zu diversen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Natürlich können wir auch bei unseren Hunden darauf achten, die Schadstoffbelastung niedriger zu halten. Allerdings ist das nur bedingt möglich, da auch unsere Hunde in unserer Umwelt ständig mit Schadstoffen in Kontakt kommen. Auch unsere Lebensmittel und sogar das Trinkwasser sind belastet, außerdem belasten Medikamente und vieles mehr. Vor allem bei wiederkehrenden gesundheitlichen Problemen ist es sehr sinnvoll, die Schadstoffbelastung des Hundeorganismus einmal gezielt anzugehen. Dies habe ich auch HIER schon einmal grob erklärt.
Entgiftung praktisch
Aber wie funktioniert denn so eine Entgiftung beim Hund? Womit entgiftet man den Hund? Wie geht man vor? Wie lange wird entgiftet und was muss man beachten?
1. Vorbereitung
Vor dem Abbau kommt der Aufbau! Bevor mit der Entgiftung losgelegt werden kann, muss erst einmal dafür gesorgt werden, dass der Organismus die dafür benötigte Energie hat, denn eine Entgiftung ist eine anstrengende Angelegenheit. Zunächst sollte die Ernährung des Hundes auf ihren Nährstoffgehalt und ihre Ausgewogenheit hin überprüft werden. Erhält der Hund ein Fertigfutter, sollte man einmal genau hinschauen, ob der Hund damit wirklich gut versorgt ist. Wird er frisch gefüttert, z.B. gebarft, sollten die Rationen überprüft werden. Wenn man selber nicht sicher ist, kann man den Futterplan auch überprüfen lassen.
Nur wenn die Ernährung so gestaltet ist, dass alle benötigten Nährstoffe geliefert werden, kann der Organismus allen seinen Funktionen nachkommen. Stellt sich bei der Überprüfung heraus, dass die Fütterung optimiert werden muss, sollte diese optimierte Fütterung erst einmal eine Weile beigehalten werden, bevor man die Entgiftung startet. So können eventuelle Nährstoffdefizite erst einmal ausgeglichen werden. Man kann auch mithilfe eines Blutbildes mögliche bestehende größere Mängel feststellen, welche dann eventuell mit Zusatzgaben ausgeglichen werden können. Erst wenn die Nährstoffversorgung ausgeglichen ist, sollte eine Entgiftung gestartet werden.
Bei einer Entgiftung spielt auch die Flüssigkeitsaufnahme eine große Rolle, da die Ausscheidung der Schadstoffe so unterstützt wird. Hunde, die gebarft werden, nehmen einen Großteil der Flüssigkeit über die Nahrung zu sich. Man kann die Flüssigkeitszufuhr aber auch durch ein paar weitere Maßnahmen unterstützen, z.B. kann man öfter Regenwasser auffangen und anbieten, viele Hunde trinken dieses lieber als Leitungswasser. Außerdem sollte das Wasser häufig gewechselt werden, man kann mehrere Trinkmöglichkeiten anbieten, bei schlechten Trinkern kann etwas Brühe im Wasser oder Milch das Trinken “schmackhafter” machen.
Um den Stoffwechsel zu unterstützen, ist auch bei Hunden Bewegung sehr wichtig. Daher sollte besonders vor und während einer Entgiftung auf ausreichende Bewegung geachtet werden. Die gesündeste Bewegung ist auch für Hunde eher eine Art Ausdauertraining. Statt den Hund 10-mal hinter dem Ball hersprinten zu lassen, sollte man lieber die Spaziergänge mehr ausdehnen, bei denen der Hund viel Freilauf genießen kann.
2. Entgiftungsmaßnahmen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Hund zu entgiften. Man sollte in jedem Fall sowohl Leber und Nieren, als auch Magen-Darm-Trakt unterstützen.
- Kräuter wie Mariendistel, Brennnessel, Schafgarbe, Löwenzahn und Ringelblume sind geeignet, die Entgiftungsfunktionen zu unterstützen. In Kombination regen sie die Stoffwechselfunktionen an, reinigen das Blut und unterstützen Leber, Nieren, Galle und Lymphsystem. Man mischt die getrockneten Kräuter in gleichem Verhältnis und gibt je nach Größe des Hundes 1 TL – max. 2 EL täglich unter das Futter. Es gibt mittlerweile auch fertige Kräutermischungen für Hunde, die zur Entgiftung angewendet werden können. Empfehlenswert ist z.B. die Kräutermischung Detox von Hirtengold.
- Zeolith ist ein Naturmineral vulkanischen Ursprungs und in der Lage, Giftstoffe zu binden und auszuleiten. Schadstoffe im Magen-Darmtrakt und in der Leber werden gebunden und aus dem Körper ausgeleitet. In Pulverform lässt sich Zeolith sehr gut unter das Futter mischen, wichtig ist auch hierbei eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Da es kein spezielles Produkt für Tiere gibt, gibt es hier auch keine ausführliche Dosierungsanleitung. Ausgerichtet an der Dosierung für Menschen empfehle ich, pro Mahlzeit einen Teelöffel mit etwas Wasser unter das Futter zu mischen.
- Heilerde hat ebenfalls die Eigenschaft, Giftstoffe zu binden und auszuschwemmen. Auch diese ist nicht speziell für Hunde, daher kann man sich bei der Dosierung an der für Menschen orientieren.
3. Dauer der Entgiftung
Eine Entgiftung sollte kurweise durchgeführt werden. Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, ist eine Entgiftung für den Organismus allerdings eine anstrengende Angelegenheit. Daher sollte man es nicht übertreiben und eine Entgiftung nicht länger als die empfohlenen 4-6 Wochen durchführen. Bestehen keine oder nur ganz geringe gesundheitliche Probleme, reicht es, wenn man diese Kur quasi vorbeugend 1-2-mal jährlich durchführt. Ist die Schadstoffbelastung jedoch höher, sollte man nach der Kur zumindest eine Pause von 2-4 Wochen einlegen, um den Körper dann wieder aufzubauen. In der Pause gilt es den Organismus für die weitere Entgiftung zu stärken, daher ist es wieder besonders wichtig, ein ausgewogenes und alle Nährstoffe enthaltendes Futter anzubieten.
4. Nach der Entgiftung
Um den Erfolg einer Entgiftung bestmöglich zu nutzen, sollte natürlich auch danach weiterhin auf das ein oder andere geachtet werden. Die Ernährung als wichtigste Unterstützung der Körperfunktionen sollte ausgewogen, artgerecht, schadstoffarm und mit allen wichtigen Nährstoffen ausgestattet sein.
Außerdem sollte der Hundeorganismus so weit wie möglich vor der Aufnahme von Schadstoffen geschützt werden. Spotons, Wurmkuren, Medikamente werden meist viel zu leichtfertig verabreicht und müssten häufig nicht sein. Auch was die Umgebung des Hundes betrifft, lässt sich auf einiges achten. so kann man z.B. Trink- und Futternäpfe schadstoffarm halten, wie ich HIER schon berichtet habe. Auch der Schlafplatz, die Transportkiste, etc. können auf Schadstoffbelastung hin überprüft werden. Alle Gifte, die gar nicht erst im Organismus landen, müssen auch nicht wieder entfernt werden.