Ente - Orange - Ingwer

Von Kuechenschabe
Ich habe derzeit ganz große Lust auf zitronige Aromen. Nachdem ich in den vergangenen Tagen Meyer-Zitronenmarmelade, Zitronengranita und Lemon-Curd gemacht hatte, stach mir beim Durchblättern eines alten Obauer-Kochbuchs ein Rezept mit Orangen, Zitronengras und Ingwer gleich ins Auge. Ich ließ mich davon inspirieren, baute es nach meinem Geschmack um und servierte dazu Bandnudeln (Weißbrot hätte aber sicher genauso gut gepasst).
Entenragout mit gebratenen Orangen
für 2 Personen
2 kleine Entenkeulen*
1 unbehandelte Orange
ca. 2 l Erdnussöl
1 Stange Porree
3 Schalotten
2 EL Zucker
2 Knoblauchzehen
1 Stengel Zitronengras
2 EL Ingwer, gehackt
1 Schuss Orangenlikör (K: Grand Marnier)
500 ml Rotwein
150 ml Hühnersuppe
50 g kalte Butter
3 EL Sojasauce
1 Schuss Balsamico-Essig (K: Vincotto)
Salz
In einen kleinen Topf die Entenkeulen eng schlichten, mit Erdnussöl aufgießen, bis alle Teile völlig mit dem Öl bedeckt sind. Bei geringer Hitze mindestens eineinhalb Stunden leise köcheln. Die Keulen sind fertig, wenn sie sich mit einer Fleischgabel leicht einstechen lassen und kein blutiger Saft mehr austritt. Im Öl erkalten lassen.
Die Entenkeulen aus dem Öl nehmen, die Haut abziehen und das Fleisch von den Knochen lösen. In kleine Stücke schneiden. Das Backrohr auf 200 Grad vorheizen. Die Orange waschen, vierteln und zusammen mit etwas von dem Entenbratöl in eine feuerfeste Form geben. Im Backrohr etwa 15 Minuten braten. Auskühlen lassen, dann in dünne Spalten schneiden.
Die Schalotten und das Zitronengras fein hacken, den Knoblauch blättrig schneiden.  In einer Bratpfanne den Zucker mit einem Schuss Orangenlikör kochen. Mit Rotwein, Suppe, einem Schuss Balsamico-Essig und Sojasauce aufgießen. Schalotten, Knoblauch, Ingwer und Zitronengras zufügen und die Flüssigkeit auf die Hälfte einkochen.
Porree putzen und in feine Ringerl schneiden. In Salzwasser blanchieren, abschrecken und abtropfen lassen. Die Rotweinmischung mit Butter montieren. Die Entenstücke zufügen und einige Minuten sanft mitkochen. Zum Schluss die Orangenspalten und den Porree unter das Ragout heben, noch kurz erwärmen, dann servieren.
* Wem das Confieren der Entenkeulen zu viel Arbeit ist: Man könnte sicher auch Hühnerfleisch einfach in einer Pfanne anbraten und dann zum Ragout geben. Das verringert den Arbeitsaufwand ziemlich. Probieren sollte man dieses Ragout unbedingt: die verschiedenen  zitronigen Aromen, die leichte Schärfe durch den Ingwer ergeben ein perfektes, richtig fröhlich machendes Essen, wenn's draußen kalt und stürmisch ist!