Die Ennstal Classic wurde am 11. – 14. Juli 2012 veranstaltet. Dieses Jahr war die 20. Ausgabe, der alljährlichen Oldtimerveranstaltung.
Ich hatte die Ehre und wurde von Mercedes Benz eingeladen, am Samstag den 14. Juli 2012 die Ennstal Classic zu besuchen und durfte sogar beim CHOPARD Grand Prix mit Hans Herrmann in einem Mercedes Benz 300 SLR mitfahren.
Das alleine sagt schon alles aus und es bedarf schon keiner Worte mehr, da solch ein Ereignis unbeschreiblich, fantastisch, wundervoll, traumhaft ist.
Diesen Mercedes Benz 300 SLR (W 196 S) fuhr damals Juan Manuel Fangio im Jahr 1955 bei der Mille Miglia und belegte den 2. Platz.
Samstag morgens betrat ich das Klassik Zelt, in dem schon an den Vortagen die Demo Autos für den CHOPARD Grand Prix ausgestellt wurden.
Da war alles noch ruhig und leise und die Wolken begannen sich aufzulösen. Wie in einem Urlaub.
Frank Scheibner von Daimler bzw. Mercedes Benz erklärte mir den Ablauf und zeigte mir alles.
Danach ging alles Schlag auf Schlag.
Die restlichen Autos wurden in den Motorpark angeliefert, abgeladen und vorbereitet.
Die Stars, Promis und Rennfahrerlegenden trafen nach und nach ein.
Es wurden Interviews gegeben, Autogramme verteilt, unterschrieben und Fotos wurden mit den Fans gemacht.
Auch die Autos wurden für Fernsehinterviews in Stellung gebracht und hier wollte man auch die schönen Legenden von Mercedes im Bild haben.
Ich lernte den Rennwagen-Fahrer Hans Herrmann kennen.
Ein sehr netter, sympatischer Mann.
Er erzählte mir von seinem Rennfahrer-Leben. Es muss abenteuerlich, spektakulär aber auch gefährlich gewesen sein. Ich erfuhr das er sehr viele gute Freunde verloren hat.
Toll fand ich auch, das er unermüdlich Autogramme gegeben hat und sich mit seinen Fans fotografieren ließ. Man sah ihn an, dass er richtig Freude daran hat und jeden einzelnen die volle Aufmerksamkeit schenkte. Hans Herrmann nahm sich die Zeit und erfüllte alle Autogrammwünsche. Er sah sich die Bücher und Bilder an, auf denen er unterschrieben hatte, war sehr angetan davon und plauderte mit den Leuten.
Dann lernte ich den Pressesprecher von Mercedes Benz Österreich, Herr Georg Waidacher kennen und auch das Service Team die allesamt sehr nett und sehr kompettent waren.
Nach dem fotografieren aller Rennfahrer-Legenden gab es das Fahrer Briefing für den CHOPARD-GP. Hier sammelten sich alle berühmten Rennfahrer um unseren Tisch und auf einmal war ich umrundet von den Helden.
Unglauglich, ich saß an einem Tisch mit Hans Herrman, Jochen Mass, beide übrigends Markenbotschafter von Mercedes Benz, Walter Röhrl, Jo Vonlanthen.
Nach dem Briefing ging es in den Motorpark, wo die letzten Vorbereitungen getroffen wurden – auch hier versuchten sehr viele Leute Autogramme zu erhaschen – die Motoren wurden auf Temperatur gebracht und schon haben wir die Startaufstellung eingenommen.
Hierbei gab es nur noch Hektik, Streß, viele viele Menschen alle waren nervös und aufgeregt. Zu dieser Zeit war ich nur ein wenig unruhig.
Aber dann ging es los, wir mussten in die alten Rennwagen einsteigen. Jetzt war ich auch sehr aufgeregt.
In einen Mercedes Benz SLR 300 einzusteigen ist auch nicht ganz so einfach. Man muss mit den Füßen auf den Sitz steigen und sich dann runtergleiten lassen. Hans Herrmann hatte einen kleinen Vorteil, er hatte eine Türe.
Hans Herrmann bekannt dafür das er auch bei Oldtimer Veranstaltung ordentlich Gas gibt, wurde von seinem Mechaniker Uwe Karrer darauf hingewiesen das es um nichts geht und wir nicht überholen dürfen.
So nun waren alle Blicke nicht mehr nur auf die Rennfahrer gerichtet, sondern auch auf mich. Alle fotografierten und filmten uns, Hans Herrmann, den Mercedes 300 SLR und mich.
Um 12.30 fuhren die Teilnehmer des CHOPARD Grand Prix gemeinsam zur Startrampe. Vor uns fuhr Stirling Moss und das erste Pacecar mit Helmut Zwickl.
Bei der Startrampe gab es die Gridaufstellung für Photoshootings und Interviews auf der Start/Ziel-Geraden.
Als einzige Teilnehmer durften wir auf die Startrampe fahren und standen somit noch mehr im Mittelpunkt. Noch mehr Fotografen, noch mehr Video-Kameras und Fernsehteams.
Hans Herrmann war verwundert warum gerade wir auf der Startrampe standen. Er erkundigte sich warum das so sei, Helmut Zwickl und auch Andreas Gröbl konnte uns nicht sagen warum. Endlich kam der Verantwortliche der dann Hans Herrmann erklärte: “Sie haben das schönste Auto!” Hans war damit beruhigt und er konnte sich auf die Fahrt konzentrieren.
Maria Teresa de Filippis (ehemalige italienische Sportrennwagen-Fahrerin) wünschte mir alles Gute und viel Spaß.
Nun begann der Grand Prix, 5 Runden durch Gröbming. Wir durften uns hinter den Ferrari 500 F2 einreihen.
Dem Hans war alles zu langsam, er ließ sich immer wieder etwas zurückfallen um dann kräftig in die Presche zu steigen um zu zeigen was so annähernd im dem Mercedes 300 SLR steckt.
Es war erstaunlich, Hans gab etwas Gas, der Wagen heulte brummend auf und machte einen Satz nach vor, mich drückte es in die Sitzschale zurück, der Fahrtwind war enorm und das ging einige Male so. Hans fuhr auch immer im Rennstyle, so gut es hier eben ging und benutze auch immer die Ideallinie, fuhr knapp an den Zuschauern vorbei, fuhr dicht zum Vordermann auf und zwischendurch winkte er den Zuschauern zurück.
Es hatte den Anschein, als wäre Hans Herrmann mit dem 300 SLR eins. Man konnte so nicht das ganze Potenzial des Mercedes Benz 300 SLR erkennen, aber man konnte erahnen, das in dem Wagen und auch in Hans Herrmann noch einiges drinnen steckte.
Hans Herrmann kann das Rennfahren nicht lassen, er hat Benzin im Blut.
Ich muss sagen die Geschwindigkeit die wir fuhren war sicherlich nicht sehr hoch, jedoch war das schon sehr beeindruckend. Wenn ich mir vorstelle wir hätten den Wagen ausgefahren, eigentlich schon wieder unvorstellbar, bei 300 PS und 300 km/h, mir hätte es die Haare vom Kopf geweht und dann erst der tolle Sound, der sich übrigens in meinen Kopf gebrannt hat, fantastisch.
Nach der Fahrt sagte mir Hans: “Wir sind alles nur mit dem 1. Gang gefahren”. Da fragte ich mich still und heimlich, “was passiert im 4. Gang?”
Die Zuseher und die Fans waren begeistert von den alten Fahrzeugen und den Legenden beim Grand Prix. Es waren enorm viele Zuseher an der Strecke.
Die Oldtimer die man in Gröbming bei der Ennstal Classic auf den Straßen sieht, sieht man sonst nur in Museen.
Als wir im Motorpark ankamen beschwerte sich Hans Herrman gleich beim Serviceteam, das alles viel zu langsam war und wir nur den 1. Gang benutzen.
Beim CHOPARD Grand Prix sind ein paar Klassiker ausgefallen oder ihr Wagen lief nicht ganz so rund. Bei den beiden Mercedes, unser 300 SLR und dem Mercedes Benz 300 SL Prototyp, gab es keine Probleme.
Das Serviceteam und die Rennfahrer waren ein sehr gut eingespieltes Team, jeder wusste was der andere bzw. das Auto benötigt, tolle Organisation.
Wie ich mir die verschiedensten Sportrennwagen Oldtimer angesehen habe ist mir auch noch aufgefallen, das viele, wie soll ich es beschreiben, naja, wie zusammen geflickte Rennwagen aussahen. Im Gegensatz zu den Mercedes, die gehören sicherlich zu den schönsten Rennsportwagen, sie waren sehr gut verarbeitet und hatten ein tolles Design.
Für die Abendveranstaltung wurden die Mercedes Benz wieder herausgeputzt und präsentiert.
Danach sah ich mir noch das Finale beim Ennstal-Classic Rundkurs an und machte noch ein paar Fotos von den teilnehmenden Fahrzeugen. Leider fing es dann heftig zu regnen an und ich musste aufhören.
Ich werden in den nächsten Tagen laufend viele weitere Fotos, Videos, Informationen zu den Mercedes Benz Rennwagen, Hans Herrmann, Jochen Mass und allgemeine Infos über die Ennstal Classic online stellen.
Es war ein wunderschöner Tag, die Ennstal Classic eine tolle Veranstaltung, die Rennfahrerlegenden, hautnah und greifbar zu erleben, diese auch etwas kennenzulernen, besonders Hans Herrmann und der Höhepunkt an diesem Tag die Mitfahrt mit Hans Herrmann im Mercedes Benz 300 SLR beim CHOPARD GP.
Vielen, herzlichen Dank an Mercedes Benz bzw. Daimler und allen Beteiligten für die perfekte Organisation und dieses wunderbare Erlebnis!