Man sollte Enkel aufs Leben vorbereiten.
Am besten Gut könnte das mit Gutenachtgeschichten gehen, was – wir wissen es – bereits funktionierte, noch bevor die Grimm-Brothers Notiz davon nahmen.
Wie wäre es heute mit dem Märchen von der geklauten Zeit?
Vor vielen-vielen Jahren lebte einmal ein König Bürgermeister in einem Land einer Stadt, in welcher, statt mit Gold oder Geld, wie heutzutage üblich, mit Zeit abgerechnet wurde. Dergestalt dass, sobald in diesem Land Produkte getauscht werden sollen, man einen Maßstab bestimmte, in welchem nach genauem Zeit-Verhältnis getauscht wurde. Wollte man Spindeln gegen neue Kleider tauschen, erfuhr man anhand der zur Herstellung derselben aufgewandten Zeit, wie viele Spindeln gegen ein Kleid zu tauschen sind.
Man konnte in dieser Stadt auch Zeit gegen Dank tauschen. Man gab – sollte man etwas Zeit übrig haben – den Bedürftigen, derer Gegenleistung aus Dankbarkeit bestand. Ein Win-Win-Geschäft, weil Dankbarkeit zu erheischen, jeden Zeitspender glücklich machte.
Alle Städter lebten lange, glücklich und zufrieden, bis eines Tages – Blitz!, Donner!! – *grummel-grummel* böse Zeiträuber das Land diese Stadt unsicher machten. Die klauten sich einfach die Zeit anderer Leute, um sich einseitig zu bereichern, denn den Dank dafür, hielten sie zurück.
Hierfür gingen die Zeiträuber manchmal auch listig vor. Manchmal buken sie einfach einen Kuchen, versammelten Leute zu einem Fest, nur um dabei deren Zeit zu klauen. Stundenlang erzählten sie den Genervten immer wieder die gleichen Witze oder verlangten andere Dinge, die ebenfalls viel Zeit kosten.
Die Leute der Stadt wurden immer unglücklicher, weil sowohl der Dank ausblieb, als auch jedermann von da an bestrebt war, sich die Zeit, die man ihm stahl, bei anderen zurückzuholen.
Von nun an, geschieht es wie bei Nimmerklug in Sonnenstadt:
“Тем временем город постепенно втягивается в хулиганский беспредел.”
Das benehmen der Menschen ward immer rowdyhafter. Doch in der ausweglosesten Situation – крэкс, пэкс, фэкс! – kommt ein Zauberer Ritter Blogger des Weges daher und bringt alles in wieder in Ordnung.
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Wenn alle nicht gestorben sind, sind sie heute noch dankbar.
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