Die englische FA entkommt der Schweiz nicht. Nachdem man die umstrittene neuerliche Wahl des Schweizers Sepp Blatter zum FIFA Präsidenten in Zürich nicht aufhalten konnte, stehen die Chancen auf einen Erfolg für die FA auf dem Rasen von Wembley allerdings besser. Trotzdem gibt’s auch da Probleme: vor dem Heimspiel in der EM-Qualifikation gegen die Schweiz gehen der englischen Nationalmannschaft die Stürmer aus. Bereits vergangene Woche hatte Tottenham-Stürmer Jermain Defoe absagen müssen. Wayne Rooney ist gesperrt, Andy Carroll verletzt.
Defoe, der eine Verletzung am Handgelenk auskurieren muss, hatte im vergangenen September zum Auftakt der EM-Qualifikation drei von vier Treffern bei Englands 4:0-Heimsieg gegen Bulgarien erzielt und wird der Mannschaft am Samstag um 16:45 (BST) in Wembley fehlen.
Ebenfalls ausfallen werden gegen die Hitzfeld-Elf der gesperrte ManU-Star Wayne Rooney und der verletzte Andy Carroll (FC Liverpool) sowie Carlton Cole (West Ham United). Für Nationaltrainer Capello bedeutet das, dass ihm noch Darren Bent (Aston Villa), Peter Crouch (Tottenham Hotspur) und Bobby Zamora (Fulham) für einen Platz in der Anfangsformation zur Verfügung stehen (-> englischer Teamkader). Sowohl Peter Crouch als auch Bobby Zamora hatten die letzten Premier League Spiele ihrer jeweiligen Clubs verpasst und hoffen jetzt in der Nationalmannschaft auf ihre nächste Chance.
Darren Bent ist gesetzt
Sicher ist: Darren Bent ist in Form, hat bei Aston Villa regelmäßig getroffen und ist im Angriff gesetzt. Fabio Capello lobte den Aston Villa-Stürmer ausdrücklich auf der FA-Website.
Ein weiterer Ausfall betrifft Fulham-Keeper David Stockdale. Stockdales bisheriger Trainer Mark Hughes ist übrigens gestern überraschend von seinem Job als Fulham Manager zurückgetreten, obwohl sich Fulham über den Fairplay-Preis für die Europa League qualifiziert hatte. Stockdale wird durch West Hams Robert Green ersetzt, im Tor wird aber wohl ohnehin Joe Hart (Manchester City) stehen.
Scott Parker im Mittelfeld
Bei der ersten Trainingseinheit im Arsenal-Trainingszentrum Colney fehlte auch Michael Carrick. Der Manchester United-Mittelfeldspieler wurde erstmals seit der WM 2010 wieder in den Kader berufen, zog sich aber in der Champions-League-Niederlage der „Red Devils“ gegen Barcelona am vergangenen Samstag eine Verletzung zu. Carricks Ausfall macht den Einsatz von West Hams “player of the year” Scott Parker, der bekanntlich auch von den englischen Fußballjournalisten zum “Spieler des Jahres” gewählt wurde, sehr wahrscheinlich.
Aus der Begegnung der Gruppe G müssen die “Three Lions” als Gewinner hervorgehen, wenn sie die Kontrolle über ihr Schicksal im Kampf um den Einzug ins Finale in Polen und der Ukraine im nächsten Jahr behalten wollen. Das Training war gleichzeitig das erste Aufeinandertreffen des Trainers und seines degradierten Kapitäns Rio Ferdinand. Der Spieler hatte sich verärgert gezeigt über die Art und Weise, wie Capello im März John Terry seine Kapitänsbinde zurückgegeben hatte. Hinter verschlossenen Türen trafen sich Ferdinand und Capello, um Missverständnisse aus der Welt zu schaffen. Wetten , dass nun alle mit einem guten Gefühl in die EM-Qualifikationspartie im Wembley-Stadion gehen können?
England oder Montonegro auf Platz 1?
Mit derzeit 10 Punkten aus vier Spielen führt England die Gruppe G gemeinsam mit den punktgleichen Montenegrinern an, die es am Samstag Bulgarien nicht leicht machen wollen. Capello steht nicht übermäßig unter Druck, da die laufende EM-Qualifikation für seinen Schweizer Amtskollegen Ottmar Hitzfeld bisher katastrophal verlaufen ist und dieser im Falle einer Niederlage im Wembley-Stadion den Gedanken an eine Qualifikation für die EM 2012 mehr oder weniger aufgeben kann.
Im vergangenen September wurde die Nati in Basel von den „Three Lions” 3:1 besiegt, einen Monat später folgte eine Niederlage in Montenegro, und nach dem Unentschieden gegen Bulgarien im März haben die Eidgenossen sechs Punkte Rückstand auf England und Montenegro und nur noch vier Spiele, um daran etwas zu ändern.
Wenig überraschend also, dass die Schweizer in den online Wetten klarer Außenseiter sind. Daran ändert auch nichts, dass die FIFA im Lande der Eidgenossen ihren Sitz hat und deren Präsident weiterhin Sepp Blatter heißt. Und außerdem geht’s ja diesmal um die Qualifikation für die Meisterschaft der UEFA und nicht um die FIFA WM.
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