In den letzten zwei Wochen habe ich mich mit tausend Dingen beschäftigt aber ich habe es tatsächlich geschafft zwischendurch auch zu lesen :-)
Jetzt wird es Zeit, die dazugehörigen Rezensionen zu schreiben.
Den Anfang macht ein Sylt-Krimi von Eva Ehley
Engel sterben
von Eva Ehley
Auf Sylt staut sich die Hitze, alles redet vom Jahrhundertsommer, als innerhalb weniger Tage drei kleine Mädchen spurlos verschwinden. Es gibt keine Zeugen, keine Hinweise, keine Lösegeldforderung. Die Reichen und Schönen verlassen die Insel. Die Polizei arbeitet auf Hochtouren. Aber es sind nicht die Ermittler, die dem Täter gefährlich nahe kommen. Es sind vier Menschen, die auf den ersten Blick nichts verbindet: Eine Mutter, die ihre kleine Tochter schon verloren glaubt. Ein alternder Journalist, alkoholabhängig und seit Jahren auf der Suche nach der ganz großen Story. Eine ehrgeizige Maklerin, die ihren Erfolg nicht aufs Spiel setzen will und stattdessen mit ihrem Leben spielt. Und eine junge Frau, die sich um ihre Kindheit betrogen fühlt und nachts lautlos und ohne Spuren zu hinterlassen in die Villen am Watt einbricht, um an fremdem Leben teilzuhaben.(Inhaltsangabe übernommen von fischerverlage.de)
Mein Eindruck:
Engel sterben ist ein bisschen anders aufgebaut als die meisten Krimis. Hier spielen die Ermittler eher die zweite Geige, denn die Hauptpersonen sind vielmehr verschiedene Personen die eher zufällig mit dem Entführer in Kontakt kommen. Für diese Personen hat Eva Ehley sich dann allerdings viel Zeit genommen und sie sehr plastisch geschildert, so dass man schnell den Eindruck hat, sie tatsächlich persönlich zu kennen :-)
- Fred: Seine besten Zeiten als Journalist sind längst vorbei – trotzdem hofft er immer noch auf die eine Story, die ihn ganz groß rausbringt.Bis es allerdings soweit ist, vertreibt er sich die Zeit mit Alkohol in größeren Mengen.
- Karoline: Sie hat ein ernsthaftes psychisches Problem, dass sie aber recht geschickt zu verbergen weiß. Sie bricht gerne nachts in fremde Villen ein und schlüpft dann in die Rollen der eigentlichen Besitzer.
- Mona: Eine höchst ehrgeizige Maklerin die, dank ihrer prominenten und solventen Kundschaft, ein Leben in der Öffentlichkeit führt. Sie hält sich selber für abgeklärt und tough – wird aber im Verlauf der Geschichte eines Besseren belehrt.
Genauso detailliert wie die handelnden Pesonen wird die Insel Sylt beschrieben. Das Eva Ehley ein Fan dieser Insel ist kann sie sicher nicht verbergen – muss sie aber auch nicht :-) Ihre Beschreibungen diverser inseltypischen Gegebenheiten helfen beim Spannungsaufbau und machen einen zusätzlich noch neugierig auf Sylt. Kleine nette Nebengeschichten am Rande und viele falsche Spuren laden zum Mitraten ein, genau das mag ich bei einem Krimi.
Im Mittelteil schwächelt die Geschichte mal ein bisschen (aber wirklich nur minimal), da nicht nur die Entführungen alle gleich ablaufen, sondern auch die Befragungen. Allerdings wird das schnell wieder wettgemacht und ich habe mich mich tatsächlich ein bisschen von der aufkommenden Hysterie der Insulaner anstecken lassen.
Mein Fazit:
Engel sterben ein sehr spannender Krimi, der ohne hektische Action auskommt und auf die eher leisen Töne setzt. Mir hat das Buch gut gefallen, so gut, dass ich mir auch den zweiten Sylt-Krimi, Frauen lügen, gekauft habe :-)
Von mir gibt es, wegen des schwächelnden Mittelteils, 4 von 5 Drachen.
Titel: Engel sterben
Autor: Eva Ehley
Verlag und Buchbestellung: Fischerverlage
Genre: Krimi
Erscheinungsjahr: 2o11
ISBN: 978-3-596-19507-7
Form: Taschenbuch, 367 Seiten / ebook
Preis: 8,99 €