Gut und Böse, Engel gegen Teufel – der ewige Kampf. Und dieser beginnt im neuen Programm des Apollo Varietés in der Hölle mit Chantall (mit Doppel-”l”) aus Berlin. Chantall ist wild, heiß, hinreißend, verdreht allen den Kopf – und kocht zwischendurch noch Kartoffeln. Sie verzaubert das Publikum. Die kokette Berlinerin unterstreicht ihre Bühnenpräsenz mit Gesang und persönlichen Anekdoten. Neben der teuflisch-frechen Frau steht eine himmlische Stimme im Mittelpunkt der Show “Highway to Heaven”. Max Buskohl, der mit Bob Geldorf und Bono auf der Bühne stand, und seine Band begeistern mit Rock-Klassikern – und ganz zum Schluss mit “Stairway to Heaven”, der Hymne der 70-er Jahre, bei der melancholischen Gitarren-Sequenz (Marc Scholz) gibt es fürs Publikum kein Halten mehr: Standing Ovation.
Die Show ist ein fantastisches Kaleidoskop von Artistik und Musik. Wilde Akrobaten, in Jackets und Lackschuhen und knallengen Jeans, sorgen für großartige Stimmung. Vivian, Lili und Adrian Paul, die zwei Jahre heimlich hinter dem Rücken ihres Vaters Bernhard Paul geübt haben, präsentieren eine waghalsige, spektakuläre Rollschuh-Darbietung. Ins Quartett haben sie noch Jemile Martinez geholt. Martinez beherrscht nicht nur die Rollen unter den Füßen sondern zudem die Jonglage mit Fußbällen und wäre sicherlich bei unserer Fortuna ein gern gesehener Dribbler. Der Engländer nimmt den Begriff “Ballartistik” wörtlich und lässt bis zu fünf Bälle gleichzeitig fliegen und rotieren.
Vivian Paul erweist danach mit ihrer Luftring-Akrobatik eine unglaubliche Kreativität. Die grazile Artistin schwebt in atemberaubender Höhe im Ring über die Bühne. Eine ganz besondere Performance bieten Andrew&Sascha aus den USA. Technisch versiert, kraftvoll aber doch von einer Leichtigkeit geprägt, schweben sie in einem roten Schirm durch die Luft. Zart, romantisch, am liebsten würde ich ihnen immer weiter zuschauen.
Aus Argentinien ist Noelia Pompa ins Apollo gekommen. Die nur 1,25 m große Artistin versteht es, Tanz und Schauspiel zu vereinen. Nach einer Tour durch Spanien möchte sie nun das Publikum in ganz Europa erobern.
“Highway to Heaven” macht richtig gute Laune, es gibt viele Wow-Momente, zwischendurch stockt der Atem – Applaus. Zu den Highlights gehört die Live-Musik, bei der die Zuschauer mitklatschen, mitsingen und sich in die Zeit von Led Zeppelin, Guns N’ Roses, Free, Bon Jovi und AC/DC zurück versetzt fühlen. Nach der Show noch beschwingt mit einem Digestif in der Hand die Aussicht auf den Rhein genießen – Düsseldorf is great, life is great!