Energiewende im Heizungskeller wird immer langsamer

Hausautomation auf der ISH 2013

Haus- und Gebäudeautomation auf der ISH 2013, Quelle: Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Pietro Sutera

Veraltete und ineffiziente Heizungen in Deutschland werden nach wie vor nur schleppend modernisiert. Der Markt für energiesparende Heiztechnik ist im Jahr 2012 um lediglich 3,4 Prozent gewachsen. Damit kommt die Modernisierung trotz Energiewende deutlich schleppender voran als in der ersten Hälfte des letzten Jahrzehnts. Diese Zahlen präsentierten heute der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V (BDH) und die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) auf der ISH 2013, der weltweit größten Messe für Bad, Gebäude-, Energie-, Klimatechnik und erneuerbare Energien.

Etwas genauere Zahlen hätten mich schon interessiert. Welche Heizungsarten wurden wurden in 2012 verkauft?

„Für eine erfolgreiche Energiewende müssen wir raus aus dem Sanierungsstau“, so Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der dena, vor dem Hintergrund der aktuellen Zahlen. „Dafür brauchen wir mehr Markttransparenz sowie eine verlässliche und stetige Förderung“, ergänzt Kohler.

Richtig, aber wollen wir weiter von der Förderung abhängig bleiben? Und für mehr Markttransparenz ist noch viel zu tun. Die dena trägt aber leider nicht viel dazu bei.

Gut 41 Prozent der in Deutschland verbrauchten Energie entfallen alleine auf Gebäude, davon 85 Prozent auf die Heizung und Warmwasserbereitung. Würde dieser größte Energieverbrauchssektor Deutschlands technisch auf Vordermann gebracht, könnten gut 15 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs eingespart werden. Der Hauptgeschäftsführer des BDH, Andreas Lücke, verweist auf den Modernisierungsstau in deutschen Heizkellern: „Nur etwa 25 Prozent der in Deutschland installierten 20 Mio. Heizungsanlagen entsprechen dem Stand der Technik. Moderne Heiztechnik anstelle der veralteten Anlagen würde 30 Prozent und mehr Energie einsparen und somit die Endverbraucher spürbar finanziell entlasten“.

Dazu muss man die Kostendiskussion weg vom Strom- hin zum Wärmebereich bringen. 

Der BDH verweist auch auf die hohe Innovationskraft der deutschen Heizungsindustrie. „International nimmt die deutsche Heizungsindustrie technisch und kommerziell die absolute Spitzenstellung ein. Auf der ISH Energy werden marktfähige Systeme und Innovationen wie die Gas-Wärmepumpe, die Strom erzeugende Heizung über Kraft-Wärme-Kopplung und Pilotprojekte wie die Brennstoffzelle gezeigt“, so Lücke weiter.

Iris Jeglitza-Moshage, Mitglied der Geschäftsführung der Messe Frankfurt, zur ISH: „Die ISH ist die weltgrößte Leistungsschau für den Verbund von Energie und Wasser. Aufgrund ihrer führenden Stellung stellt sie die zentrale Austauschplattform für effiziente Gebäudetechnologien und nachhaltige Produktinnovationen dar.“


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