Serie Energieeffizienz-Netzwerke
- Energieeffizienz-Netzwerke werden mit NAPE zum Trend
- Stand der Energieeffizenz-Netzwerke in den Verbänden
- Energieeffizienz-Netzwerke kommen langsam in Fahrt
- Finanzielle Unterstützung vom Bundesumweltministerium für Energieeffizienz-Netzwerke
- 16 gute Gründe für die Teilnahme an einem Energieeffizienz-Netzwerk
- Energieeffizienz-Netwerk für Verarbeiter von Nichteisen-Metalle gestartet
- Geschichte der Energiekostensenker Energieeffizienz-Netzwerke
- Neue Energieeffizienz-Netzwerke im Sommer
- Energieversorger enviaM bietet Energieeffizienz-Netzwerke in Ostdeutschland an
Kommt jetzt doch langsam Bewegung in die Energieeffizienz-Netzwerke? Mit der enviaM-Gruppe ist der zweite Energieversorger in dieses Feld eingestiegen (Quelle). Die EnBW hat bereits seit 2006 Erfahrung mit Energieeffizienz-Netzwerken, aber durch das Ziel die 500 Netzwerke zu gründen sind weitere Akteure notwendig, die ein großes Vertriebsnetz haben und viele Unternehmen erreichen können.
Zielgruppe von enviaM sind Unternehmen, Stadtwerke und Kommunen, die in Energieeffizienz-Netzwerken Unterstützung für eigene Energieeffizienz-Maßnahmen suchen. Die Teilnehmer der Netzwerke erhalten, laut der Meldung, auf sie zugeschnittene innovative Lösungen und können im gegenseitigen Austausch von den Erfahrungen der anderen Teilnehmer profitieren.
Energieeffizienz-Netzwerke stärken Eigenverantwortung und nutzen Synergien
„Energieeffizienz ist ein wesentlicher Baustein der Energiewende“, sagt Dr. Andreas Auerbach, Vertriebsvorstand von enviaM und MITGAS. „Für viele Unternehmen und auch Kommunen ist es jedoch nicht einfach, entsprechende Maßnahmen zu planen und umzusetzen. Als Energiedienstleister verfügen wir über das Know-how, hier umfassend zu unterstützen. Der Netzwerkgedanke ist dabei geeignet, um die Eigenverantwortung der Teilnehmer zu stärken und Synergien zu nutzen.“
Zur enviaM-Gruppe gehören enviaM, MITGAS und envia THERM, die den Teilnehmern neben der Netzwerkarbeit bei Bedarf einen qualifizierten energietechnischen Berater zur Seite stellen. Dieser hilft die betrieblichen Energieflüsse vor Ort zu erfassen, Einsparpotentiale zu analysieren und schlägt Optimierungsmaßnahmen vor. In Zusammenarbeit mit dem energietechnischen Berater werden Prioritäten festgelegt und diese technisch umgesetzt. Darüber hinaus können die Unternehmen ein Energiecontrollingsystem und bei Bedarf innerbetriebliche Schulungen erhalten. Die Erfolgskontrolle der Maßnahmen erfolgt durch ein jährliches Monitoring der eingesparten Werte.
Selbstgesteckte Ziele der Energieeffizienz-Netzwerke erhöhen die Motivation der Teilnehmer
Netzwerke helfen auch bei Energieeffizienz in Unternehmen voran zu kommen. Grafik: Pixabay/ geraltBei regelmäßigen Netzwerktreffen werden die Ergebnisse betrachtet. Die Mitglieder können Fachvorträge zur den eingesetzten Techniken und Betriebsbegehungen wahrnehmen. Darüber hinaus gibt es bei jedem Treffen praxisnahe Informationen zu Energiemanagementsystemen und verschiedenen Effizienzthemen im Strom-, Gas- und Wärmebereich. Weitere Möglichkeiten bietet das umfangreiche Dienstleistungsportfolio der enviaM-Gruppe. Kommunen als Teilnehmer der Netzwerke können von stadt- oder ortsteilbezogenen Energie- und Klimaschutzkonzepten profitieren.
„Es ist angedacht, dass sich jedes Netzwerk in Zusammenarbeit mit dem energietechnischen Berater gemeinsame Einsparziele setzt“, so Dr. Andreas Auerbach. „Das erhöht die Motivation der Mitglieder. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, ein Online-Forum zum Austausch von Informationen und den Kontakt zu den Experten aufzubauen.“
Sind Energieeffizienz-Netzwerke eine Zukunftsaufgabe der Energieversorger?
Der Aufbau der Netzwerke und die Arbeit darin ist nicht wesentlich neu, muss auch nicht neu erfunden werden. Einzig der energietechnische Berater, der den Unternehmen auch außerhalb der Netzwerktreffen zur Verfügung steht, wird sonst nicht so offensiv angeboten. Die Netzwerke müssen aber auch nicht neu erfunden werden, wichtig ist vor Ort ein starker Vertrieb und diesen hat die enviaM Gruppe sicher, denn sie bezeichnet sich selbst als führenden Energiedienstleister in Ostdeutschland.
Besonders interessant ist, dass eine Tochter der RWE AG in das Feld der Energieeffizienz-Netzwerke eingestiegen ist. Vielleicht kommt aus dieser Richtung künftig noch mehr auf dem Feld der Energieeffizienz-Netzwerke. Ich sehe das Angebot der Netzwerke als Weg sich künftig als Energiedienstleister zu positionieren, denn als reiner Versorger wird es immer schwieriger Geld zu verdienen.
Für Energieversorger werden Energieeffizienz-Netzwerke kein neues Betätigungsfeld, dazu kann man nicht genug Geld verdienen mit der Netzwerkarbeit. Aber Versorger, oder besser Energiedienstleister, haben den besten Kontakt zu den Unternehmen und die Netzwerke können zur Kundenbindung beitragen, wie auch zur Gewinnung von Neukunden. Wer sich künftig als Energiedienstleister präsentieren wird, die heutigen Versorger, Verbände oder neue Unternehmen, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Was meint Ihr dazu?
Über Andreas Kühl
Energieblogger aus Leidenschaft mit großem Faible vor allem für effiziente Energienutzung im Strom- und Wärmebereich. Aber auch die kostenlose Energie, die uns die Natur zur Verfügung stellt ist faszinierend und Herausforderung zugleich.