Energie und die geplante Energiewende gehen eigentlich alle Menschen etwas an, denn schließlich ist unser modernes Leben ohne Strom und Heizenergie nicht vorstellbar. Zudem sind die Energiekosten für die meisten Menschen schon nach der Miete oder der Rate für ihre Wohnimmobilie einer der höchsten Posten bei den festen monatlichen Ausgaben. Dennoch Scheint vor allem die Erzeugung von Energie – abgesehen von Solaranlagen – immer noch eine reine Sache der großen Energiekonzerne zu sein. Während hingegen einige erfolgreiche Internetunternehmer einen gewissen Bekanntheitsgrad haben, blieben die Erfolgsgeschichten der Energiegründer in Deutschland bisher weitgehend unbekannt. Mit seinem Projekt “Energiegründer” will das RKW Kompetenzzentrum dies nun ändern.
Schließlich ist es nicht so, dass es sie nicht geben würde – nach einer vom ZEW im Frühjahr 2014 veröffentlichten Studie wurden in den Jahren 2009 bis 2011 alleine im Marktsektor “eEnergie-Erzeugung” pro Jahr rund 3.000 Unternehmen neu gegründet. Auch die Gesamtzahl der bestehenden Unternehmen stimmt positiv, so stieg sie im Bereich der Erneuerbaren Energien von 2000 bis 2012 von rund 26.000 auf ca. 60.000. Da diese Erfolge aber meist imHintergrund und abseits der öffentlichen Wahrnehmung stattgefunden haben, sind sich viele potentielle Existenzgründer über die Chancen in dieser Branche überhaupt nicht bewusst.
Damit sich dies in Zukunft ändert und um potentielle Gründer für den Energiesektor zu begeistern, hat es sich das RKW Kompetenzzentrum zur Aufgabe gemacht, die Energiegründer und ihre Innovationen als Vorbilder dar- und vorzustellen. Im Vordergrund stehen dabei vor allem die persönlichen Geschichten und Visionen der Existenzgründer, denn es soll nicht nur um die neuen Unternehmen sondern vor allem auch um die Gesichter und Geschichten dahinter gehen.
Die Website des Projekts, www.energiegruender.de, ist dazu in zwei Bereiche aufgeteilt: Zum einen werden die einzelnen Energiegründer wöchentlich vorgestellt. Im Laufe des Projektes entsteht so eine umfassende Sammlung von und mit Energiegründern. Zum anderen dient ein Blog zur Vernetzung der Akteure untereinander, informiert über aktuelle Themen aus der Energiegründerszene und liefert Informationen sowie Fortschreibungen über die Lebenszyklen der Gründungen. Für die Zukunft sind zudem verschiedene Veranstaltungen sowie ein Wettbewerb zwischen den teilnehmenden Gründern für den Herbst 2015 geplant.
Aufgeführt werden auf der Internetseite unter anderem Unternehmensgründungen, Spin-Offs von Universitäten ebenso wie die Etablierung von Vereinen, die mit ihren innovativen Produkten und Dienstleistungen einen Beitrag zur Energiewende leisten.
Zum Mitmachen ist jeder eingeladen, dessen Projekt oder Idee bereits heute in ökologischer Dimension etwas verbessert oder verändert, die Vernetzung und den Wissenstransfer zum Thema Energie unterstützt oder den Dialog über Lösungen im Energiebereich fördert. Im Energiesektor werden die Bereiche Energieversorgung, Gasversorgung, Kälte- und Wärmeversorgung sowie Dienstleistungen und Investitionsgüterproduktion erfasst. Die Energiewende lässt sich jedoch nicht ausschließlich auf den Energiesektor reduzieren, sondern zusätzlich leisten Unternehmen aus einem breiten Spektrum an Sektoren und Wirtschaftszweigen Beiträge zur Energiewende.
Als Partner unterstützt das Projekt Energiegründer allen voran das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie Borderstep, Bettervest und Climate-KIC Centre Hessen.
Wissenswertes über die bereits gelisteten Gründer sowie Informationen zur Anmeldung sind auf www.energiegruender.de zu finden.