Energieeffizienz ist eine wichtige Kommunikationsaufgabe

3 Jahre DENEFF

Geburtstagstorte der DENEFF, Foto: Andreas Kühl

Veranstaltungen von Fachverbänden sind immer sehr angenehm. Man ist unter sich, alle haben das gleiche Interesse am Thema und viele andere Teilnehmer kennt man schon oder man kann neue Kontakte knüpfen. So erging es mir gestern beim parlamentarischen Abend der DENEFF, der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. im prächtigen Bärensaal des alten Stadthauses in Berlin-Mitte.

Kaum treffe ich ein, steht Professor Jochem neben mir, der mir vor allem als Begründer der Energieeffizienz-Netzwerke in der Industrie bekannt ist. Weitere bekannte Gesichter sehe ich dann gleich nach der Anmeldung. So lernte ich bald darauf den sehr sympathischen Prof. Dr. Maximilian Gege, Vorsitzender von B.A.U.M. e. V., kennen und auch Patrick Mijnals, den Gründer von bettervest. Nennen möchte ich auch noch den sehr umtriebigen Bernhard Köhler, Energiemanager bei Weidmüller Interface GmbH & Co. KG in Detmold, der seit dem Interview im letzten Jahr ein treuer Leser ist und  mir immer wieder hilft neue Kontakte zu knüpfen.

Konsequente und mutige Umsetzung der EU Energieeffizienz-Richtlinie

Carten Müller

Carsten Müller, MdB, Vorstandsvorsitzender der DENEFF, Foto: Andreas Kühl

Inhaltlich müsste das Thema Energieeffizienz eigentlich genug Stoff liefern für spannende Beiträge und Diskussionen. Angesichts der Koalitionsverhandlungen müsste doch die Frage auftauchen, ob Energieeffizienz genügend gewürdigt ist in den aktuell vorliegenden Ergebnissen. Aber DENEFF-Vorstandsvorsitzender Carsten Müller sitzt jetzt selbst im Bundestag für die CDU/CSU-Fraktion und kann da nicht offen seine Kollegen kritisieren – eigentlich ein klarer Interessenkonflikt. Dennoch hat er, das freute mich besonders, hervorgehoben, dass wir eine konsequente und mutige Umsetzung der EU-Energieeffizienz-Richtlinie benötigen. Das hört sich viel besser an als die lustlos wirkende sachgerechte Umsetzung, wie es im Koalitionsvertrag stehen soll.

Genauso wichtig ist die Aussage, dass Energieeffizienz einen Mehrwert bieten kann für Energieversorger und -dienstleister. Das Thema Energieeffizienz bietet viel mehr Chancen, wird aber in der Öffentlichkeit nur als Problem betrachtet und mit Verboten verbunden. Daher brauchen wir mehr solcher Aussagen und Beispiele dazu, um wirklich die Energieverschwendung halbieren zu können, was die gleichnamige Kampagne erreichen möchte.

Die aktuell laufenden Gespräche beim Klimagipfel in Warschau waren kein Thema, genauso wie der gestern veröffentlichte World Energy Outlook, der Energieeffizienz als eine Hauptkomponente der globalen Energiebilanz betrachtet und diesem Thema einem eigenen Kapitel widmet. Das ist schade, da Energieeffizienz eine schnelle und wirtschaftliche Lösung ist für den Klimaschutz.

Dauerthema Energieeffizienz mit mehr Markt oder mehr Staat

Doch so einfach ist es nicht mit der Energieeffizienz, wie Volker Hauff, ehemaliger Bundesminister, Oberbürgermeister von Frankfurt/ Main und Mitglied der Ethikkomission, in seiner Keynote berichtet. Schon vor 40 Jahren gab es heftige Diskussionen zu diesem Thema mit Fragestellungen, die heute noch genauso aktuell sind. Lässt sich Energieeffizienz nur mit Marktwirtschaft durchsetzen oder brauchen wir staatliche Regulierungen und Eingriffe in diesen Markt? Der Blick in die Geschichte und zum heutigen Stellenwert der Energieeffizienz beantwortet diese Frage allein. Es hat sich zwar viel verändert, aber das ist noch lange nicht genug. Der Markt braucht die richtigen Rahmenbedingungen, um wirksam die Energieverschwendung halbieren zu können.

Auch dem Hinweis, dass massive Energieeffizienz-Anstrengungen notwendig sind für ein Erfolg der Energiewende, kann ich nur zustimmen. Genauso wie Betonung der Kommunikationsaufgabe für die Energieeffizienz und, dass die großen Erfolge erst noch vor uns liegen. Aber warum muss man auf Abwesende, die sich nicht wehren können, einschlagen und die  Erneuerbaren Energien als Kostentreiber brandmarken, wenn man mit der Halbierung der Energieverschwendung die Kosten halbieren möchte?

Daher verzichte ich auch auf weitere Kommentare zur launigen Rede des Überraschungsgastes Peter Altmaier, der später die Torte zum 3. Geburtstag der DENEFF anschneiden durfte. Aber eine positive Meldung aus der Rede habe ich noch, die Befreiung von der EEG-Umlage soll künftig mit Bedingungen an bestimmte Energieeffizienz-Standards verknüpft werden. Das ist ein längst überfälliger Schritt.

Meine herzlichen Glückwünsche zum 3. Geburtstag der DENEFF

Gestern konnte ich sie nicht persönlich übermitteln, daher schicke ich hier in aller Öffentlichkeit meine herzlichen Glückwünsche zum 3. Geburtstag der DENEFF. Allein die Existenz dieses Verbandes für Unternehmen, die sich im Bereich der Energieeffizienz engagieren und das nicht nur bei den Produkten, sondern auch im eigenen Unternehmen, ist ein wichtiger Schritt für bei der Stärkung der Energieeffizienz. Solche Veranstaltungen wie gestern stärken den Austausch der Akteure untereinander und bringen das Thema deutlich voran.

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Veranstaltungen von Fachverbänden sind immer sehr angenehm. Man ist unter sich, alle haben das gleiche Interesse am Thema und viele andere Teilnehmer kennt man schon oder man kann neue Kontakte...


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