Prof. Töpfer auf der Jahresauftaktkonferenz der DENEFF e.V., Foto: A. Kühl
Heute bin ich wieder unterwegs und dank gutem WLAN kann ich gleich berichten. Wer mir bei Twitter folgt hat schon einiges mitbekommen (#jak13). Die Jahresauftaktkonferenz der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) hat zahlreiche Gastredner und Referenten und versucht damit das Thema Energieeffizienz mehr in den Vordergrund der Diskussion zur Energiewende zu stellen.
Am heutigen Vormittag waren neben neuen Partnerschaften für Energieeffizienz, die bislang untergeordnete Rolle der Energieeffizienz im Wahljahr Thema. Zu den Rednern zählten u.a. EU-Energiekommissar Günther Oettinger und der Bundesbauminister a.D. Prof. Dr. Dr. Klaus Töpfer.
Die Rede von Herrn Prof. Töpfer hat wirklich begeistert und er wurde auch zurecht als glaubwürdiger Anwalt der Energieeffizienz angekündigt. Er hat die DENEFF aufgefordert einen Gesetzentwurf für ein Energieeffizienzgesetz (passenderweise als EEG abgekürzt) vorzulegen, Ordnungsrecht ist leider das wirkungsvollste Instrument, so seine Erfahrung. Bei Herrn Oettinger war nicht immer klar worauf er hinauswollte, höhere Ziele oder doch nicht und wie die Ziele der EU erreicht werden sollen.
Verbraucherseite muss gleichwertig werden zur Angebotsseite
Klaus Töpfer, Bundesminister a.D. und Exekutivdirektor des Forschungsinstituts IASS sowie in 2011 Vorsitzender der Ethikkommission zur Energiewende in 2011: „Die Energieeffizienz ist das Kernstück für den Erfolg der Energiewende. Daher muss für eine revolutionäre Verbesserung der Energieeffizienz der staatliche Handlungsrahmen wesentlich verschärft und verlässlich umgesetzt werden. Die bisherigen Maßnahmen reichen nicht aus. Auch die Energieeffizienzrichtlinie der Europäischen Union muss in Deutschland progressiv und damit beispielgebend für andere Länder der EU umgesetzt werden.“
Carsten Müller, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) berichtete von einer optimistischen Effizienzbranche, die sich für das Wahljahr und die Zukunft deutlichere Impulse aus der Politik wünscht: „Wir vermissen noch konkrete Bekenntnisse für die Energieeffizienz bei allen Parteien. Energieeffizienzlösungen gehören zu den vitalsten Wachstumskernen in der deutschen Unternehmenslandschaft. Eine kluge Politik muss dies durch gute Effizienzstandards und Qualifizierung unterstützen, wo sinnvoll auch hart einfordern und verlässliche Förderbedingungen schaffen. Nur dann können wir diese internationale Spitzenposition halten.“
Die DENEFF stellte im Rahmen der Konferenz auch erste Ergebnisse eines Branchenmonitors vor, der in dieser Form erstmalig erstellt wurde. Die Energieeffizienzbranche erstreckt sich als Querschnitt von Voreiterunternehmen über breite Teile der Wirtschaft, von Maschinenbauern über Hersteller von Elektrogeräten, Bauprodukten oder Heizungs- und Klimatechnik bis hin zu Dienstleistungen wie Finanzierung, Bauausführung oder Energieberatung. Neben steigenden Energiepreisen und Verbraucherinteresse, zeigte sich dabei die Umsetzung von Politiken wie der neuen EU-Energieeffizienzrichtlinie aber auch neuen Förderprogrammen der Bundesregierung, als wichtige Markttreiber.
Der vollständige Branchenmonitor soll im Rahmen der Berliner Energietage am 15. April vorgestellt werden.
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