Energieeffizienz in der Industrie lohnt sich und senkt die Stromkosten

Von Energystar @energynet

Lüftung in der Industrie, Quelle: http://www.sxc.hu/photo/1019699

Über die Energieeffizienz in der Industrie und die Wege zur Reduzierung der Hindernisse hatte ich schon öfters geschrieben. Es wird aber mal Zeit, zu zeigen, dass die Industrie nicht nur jammert über die Strompreise, sondern aktiv etwas dagegen tut. Es gibt da viele gute Beispiele, die man hervorheben kann. Es gibt zahlreiche Unternehmen, die ihren Energieverbrauch deutlich reduzieren konnten und immer noch Einsparmöglichkeiten finden. Viele Unternehmen beginnen auch selbst ihren Strom zu produzieren und möglichst viel davon selbst zu verbrauchen, bevor sie ihn ins Netz einspeisen.

Heute morgen hatte ich mich ein solcher Bericht über Unternehmen, die selbst aktiv werden, erreicht. In der FTD-Serie: Enabel: Besser  wirtschaften gab es am Montag einen Artikel über die Energiewende der Unternehmer. Der Artikel beschwert sich nicht über die steigenden Strompreise. Er zeigt vielmehr auf, dass Unternehmer, die aktiv werden, Energie sparen oder gar selbst erzeugen, viel Geld sparen können. Die aufgeführten Beispiele möchte ich hier gerne näher vorstellen.

Da ist die Paderborner Brauerei, die das Thema Energie jetzt auch zu Werbezwecken nutzen möchte und das hauseigene Windrad auf dem Etikett der Bierflaschen aufdrucken wird. Sie ist die erste Brauerei, die ihr Bier mit Windenergie braut. Seit Ende 2011 drehen sich auf dem Geländer der Brauerei die Flügel einer Windkraftanlage des Modells Vestas V 90, die in der Lage ist, rund 40% des jährlichen Strombedarfs der Brauerei abzudecken. Das Unternehmen sieht sich damit weiterhin in der Lage sein Bier preisgünstig anbieten zu können. Bereits 2007 wurde das Unternehmen ausgezeichnet beim Energie-Effizienzwettbewerb der Bundesregierung für Verbesserungen seines Druckluftsystems.

Das ist nicht alles, in Kooperation mit dem benachbarten Landwirtschaftsbetrieb wird die Abwärme des Biogas-Blockheizkraftwerks genutzt, um damit 20% des jährlichen Wärmebedarfs zu decken. Künftig soll ein Hackschnitzelkraftwerk auf dem Brauereigelände mit naturbelassenen Resthölzer aus umliegenden Forsten den Einsatz von Erdgas für die Dampfproduktion ersetzen.

Auch andere Ressourcen werden geschont, so konnte der Wasserverbrauch reduziert werden, für einen Liter Pilsener werden nur noch 3,8 Liter Wasser benötigt, 85% der Produkte werden in Mehrwegflaschen verkauft und für die Etiketten wird Normalpapier anstelle des üblichen metallischen Papiers verwendet – auf der Rückseite wird ganz auf die Etiketten verzichtet.

Ein weiteres Beispiel ist die Feingießerei Blank aus Riedlingen, die mit einem Verbrauch von 25 Millionen Kilowattstunden Strom und Gas zu den energieintensiven Betrieben gezählt werden kann. Große Einsparungen konnten bei der Kühlung in der Fertigung erreicht werden, aber auch  in Gießerei, beim Pfannenvorwärmen, oder auch bei der Klimatisierung konnte Energie eingespart werden. Die dafür notwendigen Investitionen haben sich bereits nach 14 Monaten amortisiert und mittlerweile spart das Unternehmen eine halbe Millionen Euro an Energiekosten ein.

Diese Einsparungen sind nicht alleine machbar, die Einbeziehung der fachkundigen Mitarbeiter und eines externen Energieberaters ist wichtig, aber am meisten bringen Energieeffizienz-Netzwerke. Die Feingießerei Blank hatte auch viele Anregungen durch die Teilnahme an einem Effizienz-Netzwerk mitnehmen können. Diese Netzwerke hatte ich Anfang Juni schon als eine Lösung für mehr Energieeffizienz vorgestellt und was damit erreichbar ist. Großer Vorteil der Netzwerke ist, dass Unternehmen voneinander profitieren können. Jeder hat  seine eigenen Erfahrungen gemacht, die oft mehr wert sein kann als das Wissen des Energieberaters und was Abfall ist für das eine Unternehmen ist für den anderen Unternehmer vielleicht sogar ein teurer Rohstoff.