Stromkosten sparen mit Transparenz, Quelle: pixabay.de
In Deutschland ist das Thema Energie sparen weit verbreitet. Viele Verbraucher informieren sich bei dem Kauf von neuen Geräten zuerst über den Stromverbrauch und glauben sich entsprechend sparsam zu verhalten. Aber die Potentiale zur Energieeinsparung werden von vielen unterschätzt und auch die Bereitschaft etwas am Verbrauch zu ändern ist nur gering ausgeprägt. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage die die Deutsche Energie-Agentur (dena) veröffentlicht hat.
Persönliche Einschätzungen von Verhalten und Bereitschaft für Energieeffizienz
In der Umfrage gaben 80 Prozent der Befragten an, beim Heizen sowie bei der Nutzung und beim Kauf elektrischer Geräte bereits auf den Energieverbrauch zu achten. Ihre Fahrweise schätzen über 70 Prozent als spritsparend ein und über 60 Prozent haben sich bereits energieeffiziente Geräte angeschafft.
Andererseits wird von den Befragten das Potential zur Einsparung von Strom im eigenen Haushalt gering eingeschätzt. So glaubt fast die Hälfte, dass weniger als 10 Prozent des Stroms eingespart werden kann. Immerhin schätzen 31% das durchschnittliche Einsparpotential mit 20 Proeznt richtig ein. Auch die Investitionsbereitschaft ist nicht sehr hoch. 28 Prozent der Befragten möchten in den kommenden zwei Jahren maximal 500 Euro ausgeben für energieeffizienzte Produkte, weitere 28 Prozent sind noch unschlüssig und 18 Prozent wollen in den kommenden zwei Jahren nichts für energiesparende Maßnahmen ausgeben.
Der Staat soll es richten
Die große Mehrheit der befragten Verbraucher wünscht sich mehr staatliche Unterstützung an der Stelle neuer gesetzlicher Vorschriften. Vor allem bei der Förderung von Maßnahmen zur Heizungsmodernisierung und Wärmedämmung wird mehr staatliches Engagement erwartet. Auch beim Kauf von energiesparenden Haushaltsgeräten hält eine Mehrheit stärkere Anreize seitens des Staates für sinnvoll.
Für Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, sind daher Transparenz und Innovation der Schlüssel zum Erfolg. Zwang und staatliche Vorschriften bringen nicht viel. Er fordert für funktionierende Energieeffizienzmärkte noch viele innovative und kreative Ideen und Instrumente.
Transparenz und Innovation für Energieeffizienz
Vergleich der jährlichen Strom- und Wasserkosten mit typischen Haushaltsgeräten von 2000 und energieeffizienten Geräten von heute. (Strompreis 24 ct./kWh), Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
Wer möchte nicht einen funktionierenden Markt für Energieeffizienz? Märkte, Transparenz und Innovationen sind schöne und moderne Schlagworte, die heute jeder gerne hören und lesen möchte. Wo haben wir heute aber Transparenz im Energieverbrauch? Korrigiert mich bitte, aber Transparenz gibt es im Strombereich nur durch freiwillige Maßnahmen, wie die Verfolgung des Stromverbrauchs durch eine passende Software, wie den energynet.de Energiemonitor, oder, sofern vorhanden, eine geeignete Hardware. im Gebäudebereich gibt es den Energieausweis, aber die Akzeptanz ist nach wie vor fraglich, wie auch der Nutzen für die Transparenz – vielleicht ändern die geplanten Energieeffizienzklassen etwas. Das Energielabel bei Haushaltsgeräten hat zu einer rasanten Entwicklung in der Reduzierung des Energieverbrauchs geführt.
Wo kommen Innovationen für Energieeffizienz her?
Wo kommen die Innovationen in der Energieeffizienz her? Da können wir uns mal das Extrembeispiel der Glühbirnen anschauen. Erst durch das viel diskutierte Verbot von Glühbirnen wurde eine rasante Entwicklung auf dem Markt der LED-Leuchtmittel in Gang gesetzt. Die technologische Weiterentwicklung und Reduzierung der Preise machen LED-Leuchtmittel heute zu einer sehr attraktiven Alternative.
Bei Haushaltsgeräten lief die Entwicklung meistens mit einem kaum bemerkten Verbot. Oder hat sich irgend jemand darüber beschwert, dass seit 01.11.2013 Wäschetrockner auf dem Markt mindestens die Energieeffizienzklasse C erfüllen müssen? Hier hat das Energielabel, wie auch bei anderen Geräten der weißen Ware, für große Innovationen gesorgt, so dass diese Verbote nicht mehr interessieren. Staatliche Förderung ist in diesem Bereich nur noch notwendig für Geringverdiener und andere Haushalte mit geringem Einkommen. In diesem Bereich war eine Kombination aus ‘Transparenz, Innovation und Vorschrift erfolgreich.
Im Stromsektor sorgen Transparenz und Innovationen für fallende Preise und einen Effizienzmarkt. Förderungen sind nicht dann nicht mehr der wichtigste Punkt, eher noch Informationen und Aufklärung. Nur im Heizungs- und Wärmebereich werden wir nicht ohne staatliche Förderung auskommen, diese muss jedoch auf Dauer verlässlich sein und darf nicht zum Spielball politischer Interessen oder der Finanzlage werden.