Gastbeitrag von Jan Strohschein, Geschäftsführer der Green Jobs UG
Energieeffizienz gilt als einer der Hauptkomponenten wenn es darum geht, die Energiewende voranzubringen und umzusetzen. Dafür müssen Menschen arbeiten, die an verschiedenen Stellen ihre Expertise und Kreativität einbringen. Sie können dies auf verschiedenen Tätigkeitsfeldern in Unternehmen, Verbänden sowie Bund, Ländern und Kommunen tun für die unterschiedliche Qualifikationen gefragt sind.
Die Tätigkeitsfelder lassen sich in drei Gruppen zusammenfassen:
- Entwicklung von Energie(effizienz)konzepten für die Kommune: Konzeptionelle Ebene, auf der übergreifende Ziele definiert, allgemeine Handlungsbereiche identifiziert und ggf. förderliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. In der Regel initiiert von den Kommunen.
- Entwicklung von Energie(effizienz)konzepten für Betriebe, Beratung von Betrieben und Privathaushalten: Betriebs- bzw. objektscharfe Planungsebene, auf der konkrete Maßnahmen vorgeschlagen und Kosten kalkuliert werden. Dies sind – teils kostenpflichtige – Beratungsangebote der Kommune bzw. von Ingenieurbüros.
- Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz: Konkrete Umsetzungsebene von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Die Umsetzung erfordert die Einbindung von entsprechendem Sachverstand und/oder Investitionen in Gebäude, Anlagen und Geräte.
Aufgabenfelder, Arbeitgeber und Anforderungen in grünen Berufen
Um genauer zu ergründen, welche Arbeitgeber in diesen Tätigkeitsfeldern tätig sind und welche Anforderungen diese an Bewerber stellen, haben wir die Stellenanzeigen aus der greenjobs-Datenbank aus dem Jahr 2013 einmal genauer angesehen.
Die Schwerpunkte bei den Aufgaben findet man in der Energieberatung, Konzeptionierung, Politikberatung sowie Forschung & Entwicklung. Entsprechend stellt sich auch die Bandbreite der Arbeitgeber auf greenjobs.de dar: Energieagenturen, Länder und Kommunen sowie Forschungseinrichtungen. Dagegen sind Anlagenhersteller, Planer und Installateure auf unserer Plattform nur selten aktiv, dies ist von den oben genannten die dritte Gruppe.
Am häufigsten suchen die Arbeitgeber nach Mitarbeitern, die technisch orientierte Hochschulabschlüsse vorweisen können. Dazu gehören Ingenieurwissenschaften allgemein und – sofern die Anforderungen konkreter formuliert werden – Energie- & Umwelttechnik, Wirtschaftsingenieurwesen sowie Bauingenieurwesen z.B. mit Schwerpunkt Gebäudesanierung. Oft sind Kenntnisse im Bereich Erneuerbare Energien und der Betriebswirtschaft als ergänzende fachliche Qualifikation gefragt.
Da es sich bei den auf greenjobs.de ausgeschriebenen Stellen oft um konzeptionell orientierte Tätigkeiten handelt und nicht um Anlagenherstellung und -installation stehen außerdem als Soft-Skills Beratungserfahrung und Kommunikationsstärke hoch im Kurs. Handelt es sich um Stellen in der Forschung an Hochschulen und Instituten sind die oben genannten fachlichen Qualifikationen ebenfalls wichtig, Beratungskompetenz und zum Teil auch Kommunikationsstärke treten aber in den Hintergrund. Es werden dann nachweisbare wissenschaftliche Erfahrungen wichtiger, wie z.B. ein Doktortitel oder wenigstens Publikationen in einschlägigen Journals.
Das Bild vom eigenbrötlerischen Ingenieur, der auf sich allein gestellt technische Lösungen entwickelt, entspricht also längst nicht mehr der Realität. Gefragt sind heute kommunikationsstarke und kundenorientierte Mitarbeiter, die gemeinsam in Teams auf einem fachlich hohen Niveau arbeiten.
Der Autor:
Jan Strohschein (41) lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Potsdam. Seit 13 Jahren betreibt er gemeinsam mit Uwe Trenkner mit großer Leidenschaft die grüne Jobbörse greenjobs.de. Während die beiden greenjobs.de 10 Jahre lang als ambitioniertes aber kostenfreies Portal „nebenbei“ betrieben wurde, haben sie im März 2011 die greenjobs UG (haftungsbeschränkt) gegründet, deren Geschäftsführer Jan Strohschein ist.
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