Dein Körper produziert am Tag ungefähr 40, oder mehr Meter Kopfhaar. Je nach der Haarfarbe hat man zwischen 90.000 (rothaarige) und 150.000 (blonde) Haare, die täglich 0,4mm wachsen. Das Börtchen spielt da in einer anderen Liga. Beim Barthaar kämpfen zwischen 7.000 und 15.000 tapfere kleine Soldaten gemeinsam um Dein gutes Aussehen!
Kilometerweise Haare
Dein Barthaar wächst pro Woche durchschnittlich 2,8 Millimeter. Bei rund 10.000 Barthaaren kommen da in der Woche theoretisch rund 28 Meter Barthaar zusammen. In der Praxis wachsen aber nicht alle Haare permanent, sondern nur 85%. Trotzdem wachsen in der Woche fast 24 Meter Bart und im Jahr etwa 1,2 Kilometer! Prächtig!
Das einzelne Barthaar beglückt Dich im Jahr mit 15 Centimeter Bartlänge. Geht man davon aus, dass der Bart ab 18 Jahren wächst, so könnte der Bart bis zu Deinem 78sten Geburtstag 9 Meter lang werden, wenn es da nicht ein Problem gäbe!
Haarige Phasen
Ein Haar, egal ob Barthaar, oder sonstwo am Körper wächst nicht ewig. Im Leben eines Haares wiederhlen sich drei Phasen bis zu zehn mal. Ein Zyklus dauert je nach Veranlagung zwischen 2 und 8 Jahren.
Die Anagenphase ist die Zeit in der Dein Barthaar sprießt und länger wird. Etwa 85 Prozent Deiner Gesichtsbehaarung ist permanent am Wachsen und tun das erfreulicherweise bis zu sieben Jahre lang. Damit hast Du also eine Chance darauf, dass Dein Bärtchen eine stattliche Länge von etwas über einem Meter erreicht. Wenn Du aber Miraculix als Vorbild hast und gerne dein Prachstück quasi als persönlichen roten Teppich vor Dir herschleifen willst, dann muss ich Dich leider enttäuschen. Nach den maximal sieben Jahren, die das Barthaar Dir zur Bartpracht gereicht und Dein Bärtchen stetig vorantreibt verlässt das Barthaar schließlich die Lebensfreude und das Härchen stellt das Wachstum ein. Nach einer einmonatigen Übergangsphase, der Katagenphase in der die Haarwurzel damit aufhört Dein Barthaar mit Nährstoffen zu versorgen gibt der Bart das Haar auf und startet die Telogenphase. In dieser Phase sitzt das Barthaar locker und Du kennst sicher das mulmige Gefühl, wenn Du Dir beherzt in den Bart fasst und eine Handvoll Haare sich lösen.
Scheiden tut nicht weh
Durch den Haarzyklus ist die Länge Deines Barthaars limitiert. Dass Dir einige Haare in der Telogenphase aus dem Gesicht fallen ist völlig normal und passiert Dir auch an anderen Körperstellen. Rund 15 Prozent Deiner Gesichtbehaarung ist entweder in der Katagenphase, in der Telogenphase, oder bereits ausgefallen.
Das Barthaar Comeback
Nach vier Monaten Ruhe steigt das Härchen wieder ausgeruht und frisch in den Bartwuchs mit ein und steht Dir im wahrsten Sinn des Wortes gut zu Gesicht! Das macht der kleine Kämpfer für die Männlichkeit wieder sieben Jahre lang und so weiter und so weiter.
Wie macht das der Inder?
Der Guiness-Weltrekordhalter Sarwan Singh hat einen über 2 Meter langen Bart. Der Rekordbartträger ist sicherlich mit exzellenten Genen gesegnet und hat einerseits einen sehr starken, bzw. schnellen Bartwuchs und auch eine sehr lange Anagenphase, die seine Bartlänge begünstigt. Wir Normalsterbliche haben aber deutlich kürzere Bärte, wobei auch ein Prachstück von einem Meter Länge Eindruck macht und wir nicht traurig sein müssen.
Wer trotzdem nicht auf Überlängen verzichten möchte, den bleibt nur der Entscheid zum Rastabart. So kann man die abgestorbenen Haare in die wachsenden Haare einweben und statt auszufallen bleiben das tote Barthaar Bestandteil Deines Bärtchens.