Ich habe mich schon eine ganze Weile nicht mehr gemeldet und bevor ich in meinen wohlverdienten
Urlaub aufbreche, moechte ich die letzten Wochen schnell noch fuer Euch zusammenfassen.
1. Wintersaison in Milford Sound
Zumindest dem Kalender nach herrscht bei uns nun Winter und zu dieser Zeit geht es bekanntlich ein wenig ruhiger und gelassen in Milford zu: weniger Touristen, weniger Boote und weniger Einheimische lassen unsere kleine Gemeinschaft im Winter von vorher ca. 200 Leuten zu ungefaehr 50 zusammenschrumpfen. Diese Behaglichkeit und Ruhe wird schon seit Monaten gestoert von den Bauarbeiten, die im Hafen stattfinden und eine Vergroesserung dessen als Ziel haben. Wenn im Sommer alle Boote von allen 4 Unternehmen im Einsatz sind, dann geht es schon mal zu wie im Bienenstock und mit "Parkplaetzen" sieht es manchmal kritisch aus, da der Steg an der Felswand fuer den Kundenbetrieb aufgrund von 'geologischen Instabilitaeten' (sprich Steinschlaegen) nicht genutzt werden darf. Die kleine Landzunge am Eingang zu unserem beschaulichen Hafen wurde um einige Meter nach draussen versetzt, sodass mehr Stege und somit Anlegeplaetze fuer die zahlreichen Boote Platz finden koennen. Ausserdem wird auch noch die Holzverkleidung der Promenade erneuert, was zu einigen verwirrten Gesichtern nicht nur bei den Touristen aber auch bei uns Einheimischen gesorgt hat, da dies in Abschnitten geschieht und ein Weg, der fruehs noch begehbar war, am Nachmittag ploetzlich keine Holzbretter mehr traegt und abgesperrt wurde. Normalerweise ist ja der Winter eher langweilig, aber dieses Jahr koennen wir uns wirklich nicht beklagen, schliesslich haben uns die Bauarbeiten und die regelmaessigen Missgeschicke ordentlich auf Trapp gehalten und zahlreichen Gespraechsstoff geliefert. Beispiele gefaellig? 1) Einer der zahlreichen Bagger musste kurzfristig ausser Betrieb genommen werden, da die Schaufel ueberladen wurde und abfiel. 2) Die Arbeiten an der Promenade (Holzsteg) wurden fuer einige Tage eingestellt, weil kein Holz mehr da war. 3) Einer der Kraehne fiel aus noch nicht ermittelten Gruenden um und lag tagelang im Wasser. Da man einen 50 Tonnen Krahn nicht einfach so aus dem Wasser ziehen kann, lag der da fuer ein paar Tage und duerfte nun auf den Fotos zahlreicher Touristen erscheinen.
Wettermaessig hatten wir uebrigens so gut wie keinen Winter, es ist viel zu warm und trocken und Schnee hatten wir bisher nur einmal. Es besteht allerdings Hoffnung, denn seit 2 Tagen haben wir endlich unsere schweren Regenfaelle wieder und die Wasserfaelle und die ausgetrocknete Vegetation freuen sich ueber langersehnten Nachschub!
2. Aufenthaltsgenehmigung
Seit Mitte Juli habe ich nun meine Aufenthaltsgenehmigung und darf mich 'resident of New Zealand' nennen (Einwohner). Permanent ist das allerdings noch nicht, denn ich muss mich fuer 2 Jahre mindestens 6 Monate jaehrlich im Land aufhalten, bevor ich mich wieder bewerben und natuerlich auch wieder Geld bezahlen darf, damit ich einen dauerhaften Stempel in den Pass bekomme. Wie es jetzt weitergeht, weiss ich nicht wirklich und so richtig Zeit und Musse zum nachdenken hatte ich auch noch nicht. Ich brauch erstmal Urlaub und einen gewissen Abstand zu allem.
3. Tja, einen Geburtstag habe ich inzwischen auch schon wieder gefeiert und an die "Festivitaeten" werde ich mich bestimmt noch lange erinnern. Da mein Geburtstag auf meine freien Tage fiel und ich mit Freunden in Queenstown feiern wollte, haben wir ein Geburtstagsdinner ein paar Tage vorher veranstaltet und all meine Arbeitskollegen von den Booten waren anwesend. Diesmal wurde es mir verboten, mich am kochen oder aufraeumen zu beteiligen und so habe ich mich eben verwoehnen lassen. Ueber das Geschenk meiner Crew freute ich mich riesig, sie schenkten mir ein Do-it-yourself- Kaese-Set, mit dem ich verschiedene Sorten Kaese herstellen kann. Ausprobiert habe ich es schon einmal und leckeren Ricotta Kaese hergestellt - total einfach!
An meinem richtigen Geburtstag liesen wir (ich und drei meiner Freunde) uns im schniegelfeinen und teuren Hilton Restaurant so richtig verwoehnen (mit riesigen Tellern und kleinen Portionen) und wenn man das Gericht langsam genug isst, hat man hinterher auch keinen Hunger mehr.
4. Die Pinguine sind zurueck in Milford, um sich auf die naechste Bruetsaison vorzubereiten. Fuer Wochen haben wir sie an den bekannten Orten beobachten koennen wie sie entweder vom Nest runter zum Wasser laufen um fischen zu gehen, oder wie sie vom fischen nach Hause kommen. Meistens stehen sie dann noch ne ganze Weile an Land und putzen sich bzw tummeln sich im flachen Wasser und dies zu beobachten ist eine wahre Freude. An einem meiner freien Tage paddelte ich mit dem Kayak zu einer dieser bekannten Neststellen und beobachtete die kleinen Racker aus gerade mal 4 Meter Entfernung. Was fuer ein Privileg, solch ein Schauspiel aus der Naehe betrachten zu duerfen!
Inzwischen sehen wir nicht mehr ganz so viele Pinguine und wir vermuten, dass sie inzwischen auf ihren Eiern sitzen. Die Fiordland Crested Penguins legen jaehrlich zwei Eier und schluepfen auch beide, aber leider konzentrieren sie sich bei der Aufzucht auf das staerkere der Kuecken und lassen das andere eingehen. Ja sie sind sehr schlechte Eltern und das ist wohl auch der Grund dafuer, dass diese Art von Pinguinen vom Aussterben bedroht ist.
Ein ganz besonderer Besucher hielt vor ein paar Tagen ganz Milford in Aufruhr; ein Southern Right Whale hatte sich in den Fjord verirrt und blieb den ganzen Tag bei uns, schwamm gemaechlich im Kreis umher und spielte mit den verspielten Pelzrobben. Touristen fragen ja oefter mal nach Whalen und wenn man ihnen erstmal verklickert hat, wie selten das ueberhaupt passiert (vielleicht einmal im Jahr) und dass die sich dann meistens unter Wasser aufhalten, weil sie fuer 20-30 Minuten tauchen koennen und wieviel Glueck man ueberhaupt haben muss, um den Whal ueberhaupt zu sehen und ein Bild machen zu koennen, dann verstehen die meisten, was fuer ein besonderer Tag dieser Dienstag wirklich war. Wir warten 10 Minuten auf das Auftauchen dieses recht jungen Whals und wurden nicht enttaeuscht.
5. Tja und das wichtigste zum Schluss; ich habe endlich Urlaub! Wenn ich mir ueberlege, dass ich letztes Jahr um diese Zeit schon wieder aus meinem Europa Urlaub zurueckgekehrt und wieder voll in den Arbeitsalltag integriert war, dann versteh ich auch, warum ich den Urlaub so dringend brauche. Ich bin muede und brauche einen Tapetenwechsel! Meine Sachen sind endlich gepackt (und der Rucksack doch viel schwerer als beabsichtigt) und spaeter geht es mit dem Bus nach Queenstown. Am Montag dann mit dem Flieger nach Auckland und von dort am Dienstag nach Singapur. Dort werde ich einige Tage verbringen und dann gehts weiter nach Thailand, Cambodia und nach Vietnam. Am 5. Oktober fliege ich von Hanoi zurueck nach Auckland. Was mich dazwischen alles erwartet und was ich dort erlebe, koennt Ihr natuerlich hier mitverfolgen.
Eure sehr aufgeregte Katja
Urlaub aufbreche, moechte ich die letzten Wochen schnell noch fuer Euch zusammenfassen.
1. Wintersaison in Milford Sound
Zumindest dem Kalender nach herrscht bei uns nun Winter und zu dieser Zeit geht es bekanntlich ein wenig ruhiger und gelassen in Milford zu: weniger Touristen, weniger Boote und weniger Einheimische lassen unsere kleine Gemeinschaft im Winter von vorher ca. 200 Leuten zu ungefaehr 50 zusammenschrumpfen. Diese Behaglichkeit und Ruhe wird schon seit Monaten gestoert von den Bauarbeiten, die im Hafen stattfinden und eine Vergroesserung dessen als Ziel haben. Wenn im Sommer alle Boote von allen 4 Unternehmen im Einsatz sind, dann geht es schon mal zu wie im Bienenstock und mit "Parkplaetzen" sieht es manchmal kritisch aus, da der Steg an der Felswand fuer den Kundenbetrieb aufgrund von 'geologischen Instabilitaeten' (sprich Steinschlaegen) nicht genutzt werden darf. Die kleine Landzunge am Eingang zu unserem beschaulichen Hafen wurde um einige Meter nach draussen versetzt, sodass mehr Stege und somit Anlegeplaetze fuer die zahlreichen Boote Platz finden koennen. Ausserdem wird auch noch die Holzverkleidung der Promenade erneuert, was zu einigen verwirrten Gesichtern nicht nur bei den Touristen aber auch bei uns Einheimischen gesorgt hat, da dies in Abschnitten geschieht und ein Weg, der fruehs noch begehbar war, am Nachmittag ploetzlich keine Holzbretter mehr traegt und abgesperrt wurde. Normalerweise ist ja der Winter eher langweilig, aber dieses Jahr koennen wir uns wirklich nicht beklagen, schliesslich haben uns die Bauarbeiten und die regelmaessigen Missgeschicke ordentlich auf Trapp gehalten und zahlreichen Gespraechsstoff geliefert. Beispiele gefaellig? 1) Einer der zahlreichen Bagger musste kurzfristig ausser Betrieb genommen werden, da die Schaufel ueberladen wurde und abfiel. 2) Die Arbeiten an der Promenade (Holzsteg) wurden fuer einige Tage eingestellt, weil kein Holz mehr da war. 3) Einer der Kraehne fiel aus noch nicht ermittelten Gruenden um und lag tagelang im Wasser. Da man einen 50 Tonnen Krahn nicht einfach so aus dem Wasser ziehen kann, lag der da fuer ein paar Tage und duerfte nun auf den Fotos zahlreicher Touristen erscheinen.
Wettermaessig hatten wir uebrigens so gut wie keinen Winter, es ist viel zu warm und trocken und Schnee hatten wir bisher nur einmal. Es besteht allerdings Hoffnung, denn seit 2 Tagen haben wir endlich unsere schweren Regenfaelle wieder und die Wasserfaelle und die ausgetrocknete Vegetation freuen sich ueber langersehnten Nachschub!
2. Aufenthaltsgenehmigung
Seit Mitte Juli habe ich nun meine Aufenthaltsgenehmigung und darf mich 'resident of New Zealand' nennen (Einwohner). Permanent ist das allerdings noch nicht, denn ich muss mich fuer 2 Jahre mindestens 6 Monate jaehrlich im Land aufhalten, bevor ich mich wieder bewerben und natuerlich auch wieder Geld bezahlen darf, damit ich einen dauerhaften Stempel in den Pass bekomme. Wie es jetzt weitergeht, weiss ich nicht wirklich und so richtig Zeit und Musse zum nachdenken hatte ich auch noch nicht. Ich brauch erstmal Urlaub und einen gewissen Abstand zu allem.
3. Tja, einen Geburtstag habe ich inzwischen auch schon wieder gefeiert und an die "Festivitaeten" werde ich mich bestimmt noch lange erinnern. Da mein Geburtstag auf meine freien Tage fiel und ich mit Freunden in Queenstown feiern wollte, haben wir ein Geburtstagsdinner ein paar Tage vorher veranstaltet und all meine Arbeitskollegen von den Booten waren anwesend. Diesmal wurde es mir verboten, mich am kochen oder aufraeumen zu beteiligen und so habe ich mich eben verwoehnen lassen. Ueber das Geschenk meiner Crew freute ich mich riesig, sie schenkten mir ein Do-it-yourself- Kaese-Set, mit dem ich verschiedene Sorten Kaese herstellen kann. Ausprobiert habe ich es schon einmal und leckeren Ricotta Kaese hergestellt - total einfach!
An meinem richtigen Geburtstag liesen wir (ich und drei meiner Freunde) uns im schniegelfeinen und teuren Hilton Restaurant so richtig verwoehnen (mit riesigen Tellern und kleinen Portionen) und wenn man das Gericht langsam genug isst, hat man hinterher auch keinen Hunger mehr.
4. Die Pinguine sind zurueck in Milford, um sich auf die naechste Bruetsaison vorzubereiten. Fuer Wochen haben wir sie an den bekannten Orten beobachten koennen wie sie entweder vom Nest runter zum Wasser laufen um fischen zu gehen, oder wie sie vom fischen nach Hause kommen. Meistens stehen sie dann noch ne ganze Weile an Land und putzen sich bzw tummeln sich im flachen Wasser und dies zu beobachten ist eine wahre Freude. An einem meiner freien Tage paddelte ich mit dem Kayak zu einer dieser bekannten Neststellen und beobachtete die kleinen Racker aus gerade mal 4 Meter Entfernung. Was fuer ein Privileg, solch ein Schauspiel aus der Naehe betrachten zu duerfen!
Inzwischen sehen wir nicht mehr ganz so viele Pinguine und wir vermuten, dass sie inzwischen auf ihren Eiern sitzen. Die Fiordland Crested Penguins legen jaehrlich zwei Eier und schluepfen auch beide, aber leider konzentrieren sie sich bei der Aufzucht auf das staerkere der Kuecken und lassen das andere eingehen. Ja sie sind sehr schlechte Eltern und das ist wohl auch der Grund dafuer, dass diese Art von Pinguinen vom Aussterben bedroht ist.
Ein ganz besonderer Besucher hielt vor ein paar Tagen ganz Milford in Aufruhr; ein Southern Right Whale hatte sich in den Fjord verirrt und blieb den ganzen Tag bei uns, schwamm gemaechlich im Kreis umher und spielte mit den verspielten Pelzrobben. Touristen fragen ja oefter mal nach Whalen und wenn man ihnen erstmal verklickert hat, wie selten das ueberhaupt passiert (vielleicht einmal im Jahr) und dass die sich dann meistens unter Wasser aufhalten, weil sie fuer 20-30 Minuten tauchen koennen und wieviel Glueck man ueberhaupt haben muss, um den Whal ueberhaupt zu sehen und ein Bild machen zu koennen, dann verstehen die meisten, was fuer ein besonderer Tag dieser Dienstag wirklich war. Wir warten 10 Minuten auf das Auftauchen dieses recht jungen Whals und wurden nicht enttaeuscht.
5. Tja und das wichtigste zum Schluss; ich habe endlich Urlaub! Wenn ich mir ueberlege, dass ich letztes Jahr um diese Zeit schon wieder aus meinem Europa Urlaub zurueckgekehrt und wieder voll in den Arbeitsalltag integriert war, dann versteh ich auch, warum ich den Urlaub so dringend brauche. Ich bin muede und brauche einen Tapetenwechsel! Meine Sachen sind endlich gepackt (und der Rucksack doch viel schwerer als beabsichtigt) und spaeter geht es mit dem Bus nach Queenstown. Am Montag dann mit dem Flieger nach Auckland und von dort am Dienstag nach Singapur. Dort werde ich einige Tage verbringen und dann gehts weiter nach Thailand, Cambodia und nach Vietnam. Am 5. Oktober fliege ich von Hanoi zurueck nach Auckland. Was mich dazwischen alles erwartet und was ich dort erlebe, koennt Ihr natuerlich hier mitverfolgen.
Eure sehr aufgeregte Katja