Endlich Schluss mit Meinungsvielfalt in Italien

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“La7″ ist kein grosses Licht unter den TV-Sendern in Italien.  Noch nicht. Vier Prozent vom Share und drei Prozent aller Werbe-Einnahmen sind noch lange kein Grund zum Jubeln.  Doch der niedliche Sender wächst überdurchschnittlich, konnte bei den Grossen sogar schon bekannte Moderatoren abwerben.  Damit muss nun Schluss sein, denn die TV-Station hat einen entscheidenden Nachteil:  Sie ist der einzig verbliebene unabhängige politische Sender, der sich nicht unter der Fuchtel von Berlusconi befindet. Deswegen plant das Medienimperium des “Paten”, Mediaset, jetzt  ein Übernahmeangebot für die Fernseh-Aktivitäten von Telecom Italia, zu der “La7″ gehört.

Alle grossen Kanäle in Italien sind entweder in der Hand des Staates  oder gehören zu Berlusconis Mediaset. Das Bezahlfernsehen (Sky) dominiert Rupert Murdoch. Nur “La7″ und “MTV” könnten noch Ärger machen angesichts der geplanten Kandidatur Berlusconis bei der kommenden Wahl, weil sie in der Hand der Telekom Italia sind wie etliche Multiplex-Kinos.  Das muss natürlich verhindert werden, Meinungsvielfalt ist ein ständiges Ärgernis, wenn es um anstehende Sex-Skandale und solche Dinge geht, die rein privater Natur sind.  Auch die ständigen Querelen Berlusconis mit der Justiz haben im Fernsehen rein gar nichts zu suchen. Da trifft es sich gut, dass der Vorstandsvorsitzende von Telekom Italia Media, Franco Bernabè, gerade Kasse machen will und den Laden ins Schaufenster stellt.

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Schreckliche Bilder wie damals, als Berlusconi einen aufs Maul bekam und blutete, dürften empfindsamen TV-Zuschauern nach der Übernahme erspart bleiben.

Berlusconi wird jeden Preis zahlen, um endlich die endgültige Lufthoheit über den Stammtischen zu erreichen.  Der bekannte “La7″-Moderator Enrico Mentana hat zwar schon seine Kündigung in Aussicht gestellt für den Fall der Übernahme und auch seine Kollegen rufen nach der Wettbewerbsaufsicht, die einen Einstieg des Ex-Premiers und mächtigen Medienunternehmers verhindern soll, aber ein bisschen Schwund ist bei jeder Sache. Dann wird man sie halt ersetzen müssen. Moderatoren, die ein fürstliches Gehalt einstreichen wollen, während sie bis zu den Schulterblättern im Hintern des Allerwertesten stecken, gibt es schliesslich genug. Und wenn jetzt der Protest in Italien ausbleibt, macht Berlusconi das genau richtig.


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