Endlich hält der Frühling Einzug und im Kleingarten bricht prompt die Hölle los. Überall hämmern und werkeln die Laubenpieper gegen die Schäden eines viel zu langen Winters an und wir stürzen uns mit Feuereifer in die Gartenarbeit. Krokusse blühen, die ersten Bienen sumsen, aber nichts davon kann über unsere eigentlichen Verpflichtungen hinweg täuschen. Die ersten Tage wird mit Hass gewirkt. Weder Frühlingsblüher oder sonstiges Gedöns stehen im Fokus, sondern die Verbesserung und Pflege des Bodens sind das A und O des Gärtnerlateins. Daran ist wirklich wenig Schönes.
Die Plackerei beginnt am Hochbeet. Letztes Jahr angelegt, ist es inzwischen gut um die Hälfte abgesackt. Jegliche Einlage wurde von den Mikroorganismen zu feinstem Humus umgewandelt. Das buddelt der Mitgärtner erstmal aus. Dann wird das Hochbeet neu befüllt. Erst mit einer Drainage aus Häckseln und Laub, gefolgt von rohem Kompost und nach oben hin landet fein gesiebter Humus mit alter und neuer Pflanzenerde gemischt. So schichten wir nebenher gleich die drei Kompoststationen um.
In den Gemüsebeeten hat sich derweil der Giersch neu ausgebreitet, dem ich mit der Grabgabel zu Leibe rücke. Im Herbst hatten wir größere freie Stellen zwar bereits umgegraben und das Kraut so geschwächt, aber den unterirdischen Kriechtrieben muss man jetzt nachbuddeln und dieses Rhizomgeflecht und anderes Wurzelwerk tief aussieben.
Zwischen Kräuterbeet und Stauden reicht es, die oberste Erdschicht mit dem dreizackigen Kultivator zu bearbeiten. So bleibt das natürlich gebildete Wässerungssystem mit seinen tiefgehenden Kanälen erhalten. Nur der aufliegende Boden wird von altem Gestrüpp und Unkraut befreit, feinkrümelig aufgeharkt und so der Bodenorganismus in Fahrt gebracht. Zusätzlich arbeite ich Bodenaktivator sowie Hornspäne in die Erde ein und gebe eine Schicht gesiebten Kompost darüber.
Dann ist die Rasenkur fällig. Mit dem Rechen reißt man alte Verfilzungen und unerwünschte Mooskolonien heraus und lüftet so den Rasen. Den trockenen Filz nutzen wir zum Mulchen unter Sträuchern und Obstbäumen, denn dort sackt der Boden mit der Zeit ab. Das Mulchen verbessert die Bodenstruktur. Hier sind inzwischen echte Gartenprofis am Werk.