Ende mit Aussicht

Und jetzt ist es soweit. Ich bin durch. Ich meine, ich bin DU-HU-RCH. Fertig. Ende. Schluss. Kein Tamoxifen mehr, kein Enantone, kein gar nichts. Ich bin mit meiner Krebstherapie fertig. Hört ihr den Stein plumpsen?

Eigentlich wollte ich das gleich im Februar posten, warum ich das dann doch nicht gemacht habe, sondern erst jetzt tue? Zuerst war ich furchtbar aufgeregt, dann hatte ich XXL Schiss, dann war ich abgehoben euphorisch und jetzt sickert es langsam aber sicher in mein Bewusstein, kommt an.

Die letzten 4 Wochen meiner Therapie waren seltsam. Seit mir mein Doc bei der November-Nachsorge das Therapieende in Aussicht gestellt hatte, gingen merkwürdige Dinge mit mir vor – physisch und psychisch. Physisch war mir dauernd sehr schwindlig, ich hatte Herzstolpern und irgendwann dann Muffe, dass ich kurz vor einem Herzinfarkt oder Schlaganfall stehe. Auch psychisch hatte ich plötzlich Angst und war extrem zerstreut und launisch. Bis ich schließlich zu meinem Hausarzt ging, weil ich mir ernsthafte Sorgen machte. Nach eingehender Untersuchung und Gespräch sagte mir mein Hausarzt, für ihn sähe das nach massiven Nebenwirkungen von Tamoxifen aus, nach 5 Jahren hätte mein Organismus womöglich genug. Er sagte: “Setz das Zeug jetzt ab. Du bist gesund. Ab diesem Zeitpunkt fügen dir die Medikamente mehr Schaden zu, als sie dir nutzen. Besprich das mit deinem Gynäkologen.”

Habe natürlich gleich meinen Gyn angerufen und ihm das alles erzählt. Er meinte widerum, seiner Meinung nach seien die von mir beschriebenen Symptome psychosomatisch, er hätte das schön öfters erlebt, dass Patientinnen so kurz vor dem Therapieende – auf der Zielgeraden – solche Symptome aufwiesen. Dann lachte er und sagte: “Liebe Frau Katerwolf, Sie machen doch sowieso, was Sie wollen. Und das ist auch gut so!!! Ja, setzten Sie das Tamoxifen ab, ja doch. Es ist jetzt gut.”

Kinners, was soll ich sagen, hätte ich mich auf direktem Weg zum brasilianischen Karneval beamen können, ich hätte es getan. Und hätte mindestens 3 Tage lang bis zum Umfallen Samba getanzt.

So ist das also, 5 lange Jahre, mein Gott, wenn ich so zurückschaue – was für ein absolut einschneidender Lebensabschnitt.

Back to life jetzt? Ja, back to life. Dankbar, dass ich das alles überlebt habe. Immer noch bisschen ängstlich, dass es vielleicht doch noch nicht alles war. ABER, alles andere wäre auch gelogen, finde ich. Ich spüre, welcher unglaubliche Balast, welche Anspannung langsam von mir weicht. Spüre, dass nichts mehr so ist, wie es vorher war. Und spüre eine unbändige Lust aufs Leben.

Und wisst ihr, was ich jetzt in Angriff nehme? “Linker Mops” endlich in Buchform zu bringen. Drückt mir die Daumen, dass das klappt :-)

Hab euch immer lieb gehabt und werde euch immer lieb haben, euch, die mich all die Jahre begleitet habt!


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