Ende der Dollardominanz?

Der US-Dollar als Anker- und Leitwährung gerät zunehmend unter Druck. Nach dem Abkommen zwischen Brasilien und China folgt nun eines zwischen China und Russland. Ziel ist es, die Abhängigkeit vom US-Dollar nach und nach zu reduzieren, und ein globales monetäres Gegengewicht zu schaffen.

Vor vier Monaten tagten die BRICS-Staaten im südafrikanischen Durban. Ihr Ziel: Ein Aufbrechen der Dominanz der "westlichen Industrienationen". Als wichtiger Schritt zur Abkopplung von der Dominanz des Dollars (und somit auch von der Abhängigkeit der betreffenden Volkswirtschaften von der US-amerikanischen Finanzpolitik) für die außenwirtschaftlichen Beziehungen ist die Vereinbarung Brasiliens mit der VR China, einen Teil des zwischenstaatlichen Handels künftig in den jeweiligen Landeswährungen Real und Yuan abzuwickeln. Inzwischen folgt nun auch eine engere monetäre Zusammenarbeit zwischen Russland und China, wie die "Stimme Russlands" vermeldet.

Angesichts der Tatsache, dass diese Länder rund 40% der Weltbevölkerung und (je nach Berechnungsmethode) zwischen 20 und 40% der Weltwirtschaftsleistung erwirtschaften, ist eine Änderung der globalen ökonomischen Verhältnisse zumindest mittel- bis langfristig nicht auszuschließen, zumal diese Länder auch über einen enormen Vorrat an wichtigen Rohstoffen besitzen. Rohstoffe, die für die industrielle Entwicklung dieser Länder unerlässlich sind. Sollte diese Entwicklung anhalten und weitere Schwellenländer (vor allem die ölexportierenden Staaten) in ihren Bann ziehen, könnte die Rolle des Dollars als Weltleitwährung massiv unter Druck geraten. Die Folge wäre unter anderem ein Anstieg der Inflation in den USA, da das gewaltige amerikanische Leistungsbilanzdefizit nicht mehr im selben Maße mit frisch gedruckten Dollars bezahlt werden könnte.

Als weiterer erfolgreicher Schritt kann die Einigung der BRICS-Staaten zur Gründung einer eigenen internationalen Entwicklungsbank gesehen werden. Hierbei müssten die armen Staaten nicht mehr länger auf das Wohlwollen hoffen, und die oftmals sinnlosen Bedingungen von IWF und Weltbank akzeptieren, welche langfristig ohnehin nichts an der prekären Situation mancher Länder ändern, sondern auf Dauer sogar noch verschärfen. Wenn sich hier mehr Länder (z.B. der Iran, Venezuela und weitere Staaten Lateinamerikas und Asiens) anschließen, würde der politische und wirtschaftliche Einfluss der USA und Europas in den armen Ländern noch weiter schwinden. Dieser Schritt hin zu einer multipolaren Welt ohne Hegemonialmacht, wie sie derzeit die USA darstellen, könnte hierbei noch interessante Entwicklungen mit sich bringen.


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