Deutsche Erstausgabe
Taschenbuch
416 Seiten
ISBN: 978-3-442-74555-5
€ 9,99
Verlag: btb
Erscheinungstermin: 12. Mai 2014 Buchinfo Die erste Liebe, eine nicht ganz einfache Mutter-Tochter-Beziehung und ein geheimnisvolles Päckchen aus der VergangenheitEines Tages bekommt Beth ein Paket. Darin ein Album mit Fotos, Notizen und anderen Erinnerungsstücken, die Beth noch nie zuvor gesehen hat. »Das Buch unserer Sommer«, in dem ihre Mutter Marika die Erinnerung an jene Sommerferien festgehalten hat, die Beth in ihrer Jugend bei ihr in Ungarn verbrachte. Eine Zeit, in der Beth hin und her gerissen war zwischen ihrem zurückhaltenden Vater, mit dem sie im englischen Devon lebte, und der temperamentvollen Mutter, die die Sehnsucht nach der Heimat von ihrer Familie fortgetrieben hatte. Eine Zeit, in der Beth sich nichts sehnlicher wünschte, als endlich ihren Platz im Leben zu finden. Eine Zeit, die mit einer schockierenden Enthüllung endete, als Beth gerade 16 war. Seit damals hat Beth jeden Gedanken an diese Zeit weit von sich geschoben. Doch das Album bringt all ihre Erinnerungen wieder zurück – an die erste Liebe, an flirrend heiße Sommertage und kühle Waldseen. Und an den Tag, an dem alles zerbrach …Autoreninfo Emylia Hall, geboren 1978, weiß, wovon sie schreibt: Als Tochter eines englischen Künstlers und einer aus Ungarn stammenden Kostümbildnerin wuchs sie im ländlichen Devon im Südwesten Englands auf, verbrachte aber jeden Sommer in Ungarn. Nach ihrem Studium in York und Lausanne arbeitete Emylia für eine Werbeagentur in London, bevor es sie in die französischen Alpen verschlug. Dort entschloss sie sich, ihren lang gehegten Traum vom eigenen Roman Wirklichkeit werden zu lassen. Ihr Debütroman "Mein Sommer am See" war auf Anhieb ein großer Erfolg, wurde in zahlreiche Länder verkauft und in Großbritannien als das Sommerbuch 2012 gefeiert.
Emylia Hall lebt heute mit ihrem Mann in Bristol.
Meine Meinung Ein Buch das ganz langsam macht. Es braucht Zeit mit dir und ist somit keins dieser Bücher, die verschlungen werden wollen. Sehr gut, wie ich fand und eine gelungene Abwechslung.
Emily Hall erzählt uns eine Geschichte, bei der ich nicht auf das Ende scharf war. Ich genoß den Charakter, der mit jeder neuen Seite, wuchs und mir eine neue Seite aufzeigte. Die Vater Tochter Beziehung war am Anfang etwas traurig, allerdings verstand ich sie dann. Ich verstand den Vater, Beth, die Mutter irgendwie.
Das Debütalbum der Autorin ist einem sehr schönen ausdrucksstarken Schreibstil verfasst. Deswegen würde ich auf die bezeichnung Sommerbuch verzichten, denn es braucht solchen Putsch nicht. Klar, wir haben hier das Thema Sommer, der immer wiederkehrt, einen wahnsinnig tollen See, dessen klares frisches Wasser man selbst auf seiner Haut spüren möchte, aber das Buch hat soviel Tiefe, das ich es nicht als Strandschmöker missbrauchen möchte. Man reist mit der Geschichte und erfährt erst nach und nach die Ereignisse. Es wird nie eilig, man kann die Personen kennenlernen und die beziehungen verstehen. Das fand ich schön. Alles unterstützt vom zeitlichen Wechsel. Immer wieder Einblicke in die Vergangenheit, damit wir wissen, was geschah. Und dann wieder die gegenwart, wo wir erlebeen, wie das Vergangene verarbeitet wird.
Die Charas waren ebenso gut durchdacht. Beth wird nach und nach ein Sympathieträger. Am Anfang hatte ich ein bisschen Schwierigkeiten mit ihr. Nicht immer war mir klar, warum sie so handelt, wie sie handelte. Aber nach und nach wird es nachvollziehbarer. Bei den Eltern war mir das nicht so klar, mir fehlte da manchmal das Verständnis, dennoch fügen sie sich sehr schön in die Geschichte ein. Was sie schlussendlich auch ausmacht.
Das Cover finde ich sehr schön, ob es passt, mag ich mich immer noch nicht entschliessen, aber ich mags trotzdem. Ach ja, und eigentlich finde ich den Originaltitel "The Book of Sommer" passender. Auch wenn das entscheidene in diesen einen Sommer stattfindet, erleben wir doch einige andere Sommer.
An und für sich ein wirklich schöne Geschichte mit interessanten Protagonisten und zwischenmenschlichen Beziehungen, die oft kompliziert und aufwühlend waren. Aber der gehobene Schreibstil macht das Buch noch viel interessanter.