Der 15. Oktober rückt immer näher. Die Spannung steigt bei mir mit jedem Tag. Nicht, dass ich die große Weltrevoltion erwarte, die mancher herbeischreiben möchte. Nein, ich hoffe viel mehr auf eine Evolution, über eine langsam voranschreitende grundlegende Veränderung der Machtverhältnisse auf diesem Planeten...
Ein hehres Ziel...
Nach wie vor wird der Protest noch immer auffällig missachtet von den traditionellen Medien.
Neben der taz macht der Webauftritt der Tagesschau eine erfreuliche Ausnahme.
So existiert hier eine kommentierte Linkliste zu dem Protest.
Auf tagesschau.de außerdem zu finden ist der Artikel Wall-Street-Kritiker kündigen heißen Herbst an und ein kurzen Korrospondentenbeitrag vom selben Autor, der versucht, die Bewegung einzuordnen.
Was mich erstaunt ist, wie wenig sich der Internetauftritt des Spiegel sich diesem Thema widmet.
In der taz wird auch auf die geplanten Protestaktionen in deutschen Städten eingegangen. Dass Lafontaine zu den Protesten aufruft, ist für mich nur eine Randnotiz. Sosehr ich in den Reihen der Partei "Die Linke" noch am ehesten Politiker sehe, die darüber sprechen, worum es wirklich geht, so unmöglich ist für mich die Person Lafontaine nach wie vor. So sehr er manchmal durchaus den Punkt treffen mag, so widerwärtig ist mir sein Populismus. Der Protest lässt sich nicht vereinnahmen. Dennoch bleibt mir ein Aufruf von ATTAC näher, da es bei dem Protest um viele Eckpunkt der Politik dieser Bewegung geht.
Was mir an Anonymus trotz einer gewissen Verbundenheit nicht gefällt, ist alleine schon der Satz: "we will not forgive". Doch, ich denke, das wird nötig sein. Nicht zu vergessen, ist notwendig, aber ohne die Bereitschaft auch Menschen mit offenen Armen zu empfangen, die sich von ihrer Gier, das das bestehende System explizit unterstützt (Geiz ist geil!"), haben treiben lassen, bewegen wir uns auf ganz dünnem Eis! Wir alle tragen dieselbe Gier in uns!
Es darf nicht um Rache gehen. Da sind wir ganz schnell wieder beim Faschismus.
Und dieser Gefahr muss sich eine jede Bewegung stellen.
Doch es geht um eine Veränderung hin zu mehr Basisdemokratie. Diese ist viel näher herangerückt durch die Möglichkeiten der Venetzung. Es lässt sich sehr viel leichter abstimmen, was wirklich sinnvoll erscheint.
Doch mindestens genauso wichtig sind die sehr viel direkteren Möglichkeiten zur Informationsebschaffung. Immer mehr Menschen nutzen das Internet, um sich selbst Quellen zu erschließen, diese zu vergleichen und so zu einer eigenen Meinungsbildung zu gelangen. Es lässt sich viel weniger verschleiern. Wichtige Informationen gehen in Sekundenbruchteilen um den Erdball, ganz gleich ob es Mächtige gibt, die diese Informationen zurückhalten möchten.
Bei aller Vorsicht, die man walten lassen sollte, möchte ich ganz deutlich dazu aufrufen, sich am 15. Oktober zu zeigen. Auf den STtraßen. Denn sonst bleibt die ganze Vernetzung am Ende stumpf.
Niemand muss sich vereinnahmen lassen. Es geht darum, reele Kontakte zu knüpfen, sich auszutauschen und gemeinsam zu überlegen, welche Veränderungen kurz- vor allem aber mittelfristig zu erreichen sind und wie.
Letztlich liegt es bei jedem Einzelnen, sich zu überlegen, ob er Gründe hat, sich am 15. Oktober zu solidarisieren. Zu sprechen. Zu zeigen, dass viele empört sind darüber, dass ein zum scheitern verurteiltes Wachstumsmodell keine Antwort bietet zu den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.
Sondern nichts anderes darstellt als Raubbau an den endlichen Ressourcen dieses Planeten.
Es wird Zeit für ein neues Gesellschaftsmodell, in dem Arbeit und Reichtum wieder sinnvoll aufgeteilt wird. Wie wir vor allem wie der gegenseitige Umgang miteinander zukünftig aussehen soll.
Wie wir die Kälte der Konkurrenz innerhalb der Gesellschaft überwinden können.
Doch jeder soll seine ganz eigene Motivation mitbringen, um Farbe zu bekennen.
Die Zeit ist reif!!!
weiterführende Links:
Huffington Post: Occupy Wall Street
die wohl beste Quelle über die Proteste in den U.S.A.
sein.de - Von der Wallstreet in die Welt: Die Revolution wächst
hier finde ich zurzeit die interessantesten Gesellschaftsanalysen
RAP NEWS 7: #Revolution spreads to America
Ich liebe bereits die Rap News...
SZ: Bürger gegen Finanzindustrie: Steht endlich auf und empört euch!
Auch die Süddeutsche macht eine angenehme Ausnahme in der deutschen Berichterstattung
wer sich über geplante Demonstrationen informieren möchte, sei verwiesen auf:
15october.net
auf FB: Aktuelle Demo-Termine "Echte Demokratie jetzt!"