Ende vergangener Woche besuchte Stefan den jüdischen Kindergarten „Lauder Nitzan“ in der Brunnenstraße in Mitte. Die Leiterin Esther Mizrahi und die Kinder der Dattelgruppe begrüßten ihn auf Hebräisch. Die Gruppen wurden anfangs noch nach israelischen Früchten benannt, doch inzwischen kommen so viele Kinder in die Einrichtung, dass die Früchtenamen ausgehen und die Erzieherinnen deshalb auf israelische Baumarten umgestiegen sind. Den Kindergarten gibt es seit 2007, 60 Kinder werden hier täglich betreut.
Im Gespräch von Stefan mit dem Rabbi Dani Fabian geht es um die Entwicklung der Jüdischen Gemeinde und wie es ist, als Jude in Berlin zu leben. Heute gibt es wieder eine große Jüdische Gemeinschaft in Berlin, und auch eine kleine orthodoxe Gemeinde. Sie befindet sich noch unter dem Dach der Lauder Foundation. Bald will die Gemeinde Kahal Adass Jisroel e.V. aber auf eigenen Beinen stehen. Sie blickt auf starke Traditionen zurück und schaut optimistisch in die Zukunft. Zählte man 2010 noch 120 Mitglieder sind es heute schon 300. Dies ist vor allem auch den sozialen Angeboten für junge Leute und Familien zu verdanken: Kindergarten, Grundschule und Thora- und Rabbiner-Schule bereichern die Gemeindekultur. Das Jüdische Leben in Berlin erblüht, hier gibt es viele koschere Läden. Dani Fabian berichtet, wie wohl und sicher er sich in seinem Kiez fühlt, nur manchmal ist er etwas irritiert, wenn er ziemlich hemmungslos angestarrt wird. Die Berliner Juden sind wieder immanenter Teil unserer Gesellschaft und sie sind es gern.