(Projektgeschichten und was man daraus lernen kann)
Emil und Emilbert waren Elefanten. Emilberts größter Traum war es, mit Porzellan zu arbeiten. Das sagte er jedem, den er traf. Feine weiße Tassen, zierliche Schalen, elegant geformte Teller – das war die Welt, die ihn interessierte und seine große Leidenschaft, wie er gerne erzählte. Er fühlte sich zum Porzellanfachmann berufen.Emil staunt über Emilbert: „Erklär mir doch mal, wie man mit Porzellan arbeitet.“ Ermilbert erzählte ja so gerne, dass er alles über Porzellan wusste, nur was er genau wusste, erzählte er nie. „Sein Wissen darf man nicht einfach so verraten.“, erklärte er, „Ich bin anerkannter Porzellanfachmann.“ „Geht das denn, einfach so?“ staunte Emil. „Klar, das ist außerdem ein ganz großes Projekt.“, führte Emilbert bedeutungsschwer aus. Emil staunte. Projekte interessierten ihn ja. Er beschäftigte sich gerne damit, aus etwas großem, komplexem, unübersichtlichem etwas strukturiertes, durchschaubares und durchaus immer noch großes zu machen. Ihm gefiel das, und groß passte zu Elefanten, fand Emil. Beim Porzellan war er sich nicht ganz sicher. Emil beschloss, alles über Projektmanagement zu lernen, was ihm in die Finger kam.
Emilbert hingegen beschloss, Porzellanfachmann zu sein. Nach einigem Suchen fand Emilbert auch eine Werkstatt, die bereit war, es mit ihm zu versuchen. So begann seine Porzellan Karriere. Er hatte die Verantwortung für einen wichtigen Teil der Werkstatt und ganz klar wurde im erklärt, was seine Aufgaben waren. Emilbert war einverstanden. Und er war sehr stolz, nun dazuzugehören. Am ersten Tag ging alles ganz wunderbar. Die Kollegen in der Werkstatt waren froh, jemanden gefunden zu haben, der so stark war. Den ganzen Tag verbrachte Emilbert damit, das Lager aufzuräumen, schwere Säcke voller Sand und Quarz zu stapeln und überhaupt, in der Werkstatt Ordnung zu schaffen. Er hatte einige gute Ideen und die Kollegen waren froh, dass er sich kümmerte. Paletten stapelte er aufeinander, Kisten hob er in hohe Regale, vieles brachte er an seinen Platz. Sein Talent kam richtig gut an. Und Emilbert freute sich und fühlte sich als echter Porzellanfachmann. Also wollte er am 2. Tag endlich dorthin, was er für das Herz der Werkstatt hielt. Schließlich war er Fachmann. So stürmte er voller Elan am nächsten Morgen durch die Tür des Lagers hin zum Produktionsraum. In seinem Schwung übersah er das Regal rechts neben der Tür. Die Tür flog auf, in das Regal. Das Regal flog um und die neuesten Entwürfe von Tassen und Tellern flogen auf den Boden. Es war ein unbeschreiblicher Lärm. Voll Schreck sah er sich um und riss den Werkstatt-Tisch mit sich. Und mit dem Tisch landeten die neuesten Entwürfe kostbarer Vasen bei den Scherben der Teller und Tassen aus dem Regal. Wieder ein unbeschreiblicher Lärm.
Alle Kollegen um ihn herum erstarrten vor Schreck. Die Arbeit eines ganzen Jahres war verloren. Als die letzte Scherbe auf dem Boden lag, wurde es ganz still. „Emilbert, was ist nur in Dich gefahren? Hast Du eine Idee, wie du das wieder in Ordnung bringen kannst? Du solltest Dich doch um das Werkstatt Lager kümmern.“ Emilbert antwortete nicht. Leider. Er drehte sich um und ward fortan in der Porzellanwerkstatt nicht mehr gesehen.
Später hörte man, dass er nun Fachartikel über Porzellan verfasste. Er forderte unzerbrechliches Porzellan.
Emil hingegen bekam sein erstes großes Projekt. Ein Zoo wollte Elefanten-Badewannen konstruieren. Ganz groß und aus Porzellan. Emil begann zu planen.
Wie er plante und was er über Projektmanagement lernte, davon demnächst mehr.
Übrigens...eine Bemerkung in eigener Sache....