Bisher hinkt Deutschland bei den seinen Plänen zur Förderung der Elektromobilität weit hinterher und ob bis zum Jahr 2020 tatsächlich eine Million Elektroautos auf den Strassen zu finden sein werden, steht noch in den Sternen. Deutlich gefragter sind dabei bisher sogenannte Pedelecs, also Elektrofahrräder, und auch elektrisch angetriebene Motorroller könnten in Zukunft eine größere Rolle spielen. Davon ist man zumindest bei der emco electroroller GmbH überzeugt und würde sich bessere Rahmenbedingungen wünschen, damit es für den Verbraucher mehr Anreize zum Umstieg gebe. Dies könnte der Elektromobilität insgesamt einen Schub geben.
Foto: emco electroroller GmbH
Voll alltagstauglich und ökonomisch
Deutschlands größter Anbieter für Elektroroller sieht in zweirädrigen Fahrzeugen generell eine gute Einstiegsmöglichkeit in die Elektromobilität. “In Deutschland wird der Fokus bei E-Mobilität zu sehr auf Autos gelegt. Dabei ist der Roller längst alltagstauglich und für viele Fahrten mehr als eine Alternative”, sagt Jan-Peter Jörn, neuer Geschäftsführer bei emco Elektroroller. “Rollerfahrer sind stressfrei unterwegs, können die Wechselakkus zuhause in zwei Stunden aufladen und haben kaum Wartungskosten. Und ein Kauf rechnet sich. Die Ökonomie ist aber nur das eine, die Umweltfreundlichkeit das andere Thema. Das ist bei Zweirädern noch zu wenig präsent”, ergänzt Jörn. Das Unternehmen aus Lingen (Ems), seit 2011 mit Elektrorollern an den Märkten, bietet fünf Modelle mit Leistungen von 1.500 bis 5.000 Watt (2,1 bis 6,8 PS) in den Kategorien Klassik, Retro und Sport an.
Umweltvorteile der E-Roller mehr belohnen
Für einen stärkeren Umstieg vom Verbrenner zum Elektroroller müssten die ökologischen Vorzüge der E-Mobilität dem Unternehmen nach aber mehr belohnt werden. Da der Staat dies bisher nicht genug macht, belohnt emco Elektroroller Wechselwillige mit gutem Beispiel: emco-Kunden können über den Kooperationspartner Park & Charge zwei Jahre kostenlos an allen Park&Charge-Stromtankstellen europaweit “Öko-Strom” tanken. Der Schadstoffausstoß bei Nutzung regenerativer Energien ist gleich null und das große Plus gegenüber herkömmlichen Zweirädern. “Die 50ccm-Benzinmotoren sind echte Schadstoffschleudern, deshalb sollte man Neuanmeldungen in der bisherigen 50ccm-Klasse zumindest für Zweitakter in absehbarer Zeit untersagen und mehr Anreize für E-Roller schaffen”, fordert Jörn.
Dabei zeigen andere Länder Deutschland, wie es gehen könnte: In China sine E-Roller beispielsweise bereits ein Massenprodukt und der Markt registriert hohe Wachstumsraten. Bis zum Jahr 2018 sollen dort jährlich rund 18 Millionen elektrische Zweiräder verkauft werden und der Verkauf von herkömmlichen Motorrollern ist mittlerweile verboten, um die Umwelt zu entlasten.
Im Gegensatz dazu wurden in Deutschland außer einer Steuerbefreiung kaum Regelungen für Elektroroller auf den Weg gebracht. Im Gegenteil. So wurden in den bisher rund 50 eingeführten Umweltzonen sogar alle Zweiräder – inklusive Motorrollern mit Benzinmotor – von Verboten verschont. Hier sollte man den Hebel ansetzen, so emco Elektroroller und schlägt vor, Benziner mit einem Malus zu belegen und deren Durchfahrt nur in bestimmten Zeitfenstern zu erlauben, während der Elektroroller mit dem Bonus “freie Fahrt rund um die Uhr” bevorteilt wird. Ähnliches wird etwa in Italien praktiziert. “Auch die Umweltplakette muss bei Zweirädern Standard werden”, sagt Geschäftsführer Jörn, “wir schlagen vor, ab 2015 nur noch Zweiräder mit mindestens Euro 3-Norm zuzulassen.”
Bei Elektrorollern fällt auch der störende Lärm weg
Neben Abgasen sind Lärmemissionen bei Motorrollern und Motorrädern nicht zu unterschätzen. “Es gibt genügend Studien, die belegen, dass Lärm krank macht. Der Verkehr muss leiser werden und der knatternde Sound von Zweirädern darf nicht länger wie ein Markenzeichen geschützt werden. Unsere Roller sind der beste Beweis, dass eine leise Lösung schon heute auf dem Tisch liegt”, betont Jan-Peter Jörn.
Vor diesem Hintergrund appeliert emco an die Entscheidungsträger etwa in der Politik, die Rahmenbedingungen für Elektromobilität zu verbessern und mehr Anreize zu geben, damit Verbraucher umsteigen auf die Mobilität der Zukunft. Die Status quo stehe einer baldigen Marktdurchdringung im Weg.