Mit der Telekom-Entscheidung, ihre T-Online-E-Mail-Software 6.0 jetzt sterben zu lassen, geht ein Dinosaurier des Internet vom Markt. Angeblich funktioniere die Software schon jetzt nicht mehr sauber mit den neueren Windows-Versionen ab Windows 8. Außerdem entfielen auch nach und nach immer mehr Funktionen.
Den nach Angaben der Telekom wenigen verbliebenen Nutzern des Programms legt das Unternehmen jetzt nahe, bis zum 30. Juni zu ihrem Webmail-Service “E-Mail-Center” umzuziehen.
Wer wie die meisten Menschen nicht nur eine Email-Adresse bei der Telekom hat, dem nutzt diese Option natürlich gar nichts – es sei denn, er wäre bereit, für jede Emailadresse eine andere Internetseite mit einem Webmail-Interface aufzurufen. Das würde den Emailabruf deutlich verkomplizieren und wesentlich mehr Zeit – bei manchem sogar die Übersicht kosten.
Hinzu kommt, dass man bei Ausfall der Internetverbindung oder des Telekom-Servers noch nicht mal auf alte Emails oder deren Anhänge zurückgreifen kann, weil die dann ja nicht mehr auf dem eigenen PC, sondern bei den Telekomikern gespeichert sind – eine Art indirekte Zwangs-Cloud.
Last not least würde ich auch aus Sicherheitsgründen niemals Emails über die Telekom senden oder empfangen, denn das Unternehmen gehört zu den Kooperateuren von Geheimdiensten und anderen Behörden, die sogar besondere Schnüffelschnittstellen für angeblich “sichere” verschlüsselte Emails eingerichtet haben.
Damit bleibt Benutzern einer Telekom-Emailadresse nur der Wechsel zu “richtigen” Emailprogrammen wie Outlook, Thunderbird oder Pegasus – oder der Verzicht aufs Mailen mit der Telekom.
Screenshot: Deutsche Telekom