ElternRat: Familienbett

Es ist nicht nur die Aussicht, auf ein virtuelles Croissant mit Cappuccino in der Villa Schaukelpferd, die mich dazu bringt, zu diesem Thema zu schreiben.

Schon länger wollte ich das Thema Familienbett aufgreifen.

Vorweg möchte ich natürlich sagen, dass dieses für viele so sensible Thema ein individuelles ist. Niemand kann entscheiden, was einer fremden Familie guttut und was sie braucht – das entscheiden die Familien ganz alleine. Wieso ich das ganz überzeugt so sehe erkläre ich am Ende des Artikels.

Wie stehen wir zum Thema Familienbett? Welche Erfahrungen haben wir gemacht?

Familienbett

Kuschelig zu Sechst: Das imaginäre Essential-Familienbett. Man achte auf Papas Gesichtsausdruck: “Immer weiter lächeln und Augen hoffnungsvoll gen Himmel wenden”

Wir haben mit keinem einzigen Baby eine Nacht zusammen im gemeinsamen Bett verbracht. Und auch nicht mit größeren Kindern.

Neugeborene lagen bei uns immer mit im Schlafzimmer. Dies allein schon hat meinen Schlaf sehr unruhig werden lassen, aber es war dennoch die beste Lösung für uns alle. Schließlich geht es darum, dass alle möglichst gut schlafen. Und so war das für uns umsetzbar.

Die ersten beiden schliefen im Babybett, bzw. im Stubenwagen gleich neben unserem Bett. Die beiden Jüngsten hatten einen Babybalkon an Elternbett. Als die beiden Großen geboren wurden, waren die Balkone für uns nicht verfügbar, weil nur von einer teuren Marke erhältlich – es gab noch keine günstigen Nachahmungsprodukte und wir in der armen Studiumsphase hatten für so etwas schlicht keine Kohle.

Bettchen

Später Luxus: Das zum Babybalkon verwandelbare 4-in1-Bettchen mit Eulen-Druck.

Bei Nummer 4 sind wir ins benachbarte Wohnzimmer auf die Couch umgezogen, während er in seinem Balkönchen das Schlafzimmer okkupierte, weil er von jedem Atemzug seiner Eltern einen unruhigen Schlaf bekam und alleine einfach besser ausruhen konnte. Das war eine der berühmten Instinktentscheidungen: Ich spürte, dass er völlig Ruhe brauchte, um kurz zu sich zu finden und dann schlafbereit zu werden. Er hatte große Probleme mit dem Schlafen, war unruhig und ängstlich, wenn er müde wurde. (Wegen seiner Unruhe haben wir auch das Begleitete Weinen gemacht)

Er schlief die erste Zeit niemals im Liegen ein, bzw. nur auf meinem Körper. Nach circa 60 Minuten konnte man ihn umbetten. Auch nachts. Erst stillte ich in rund 45 Minuten und dann saß ich noch mal 60 Minuten mit ihm in der Dunkelheit und Stille und starrte auf die Wand vor mir. Nur dann schlief er tief genug, um abgelegt zu werden. Also meine Nächte waren schon mal ätzend, ehrlich gesagt. Neben mir schlummerte Mister Essential – dafür war er aber der, der mitten in der Nacht mit dem weinenden Kleinen durch das Dorf spazierte, damit dieser wieder einschlief. Das kam in der Tat auch vor.

Morgens schlief er (Nummer 4, nicht Mister Essential) aber sehr gut, wenn ich mir mit ihm auf dem großen Schlafsofa eine Art Nest baute. Er lag in meinem Arm, ich las eine Zeitung auf dem Tablet und er schlummerte. Abends ging das nicht. Da brauchte er eine bestimmte Art, in der er geschuckelt wurde, damit ihm die Augen zufielen. Danach wieder 45 Minuten auf dem Papa liegen, dann erst in das Bettchen. Im Liegen schlief er zu diesem Zeitpunkt gar nicht ein. Weder alleine, noch zwischen uns – nix zu machen.

Alle Kinder zogen mit rund drei bis vier Monaten (sobald sie durchschliefen) in ihre Zimmer um. Dort schliefen sie zusammen mit ihren Geschwistern – aber alle in ihren eigenen Betten. Außer Nummer 4, der hat ein Einzelzimmer – dies ergab sich einfach dadurch, dass wir nach dem Umzug für jedes Kind ein eigenes Zimmer hatten. Er schlief auch erst mit neun Monaten durch und somit erst später in sein Zimmer als die großen Schwestern.

Nummer 3 schlief bis vor Kurzem sehr gerne bei Nummer 1. Als diese dann den pubertären Wunsch nach mehr Privatsphäre hatte, gab es einen sehr tränenreichen Abschied. Nummer 3 bekam aber ein neues Bett, das eh nötig war und so zog sie wieder in ihr Zimmer. Äußerst ungern allerdings.

Unser Reich

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Im Mittelalter schlief man übrigens nicht immer zusammen, wie oft behauptet wird. Das hier ist ein Ehebett. Die Kinder hatten eigene Betten. Aus Angst vor SIDS schliefen Kinder meist in Wiegen – das nur als kleiner historischer Exkurs.

Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir alleine zu Zweit schlafen wollen, wenn die Kleinen uns nachts nicht (oder fast nicht) mehr brauchen. Das hat verschiedene, persönliche Gründe:

– Wir beiden lieben Nähe nicht besonders. Wir liegen nicht oft Arm in Arm zusammen herum. Weder auf dem Sofa, noch im Bett. Und wir schlafen sogar dann schon nicht so dolle, wenn wir nur zu zweit sind. Da wir aber für unsere große Familie und unsere Aufgaben des Tages fit sein müssen, sorgen wir für die Art von Schlaf, die uns am meisten Energie liefert – und die ist für uns jenseits von Knderknien in unseren Rippen.

– Wir sind gerne für uns, wenn wir nach oft pausenlosen 14 Stunden Feierabend haben

– Wir haben inzwischen viele Diskussionen zu diesem Thema gelesen. Wir haben auch noch den sympathischen Kommentar von Patricia (Das Nuf) im Kopf, in dem sie sich ein bisschen über den “Sofa-Sex” der Familienbett-Schläfer*innen amüsierte.

Und den wollten wir nie. Auch die zahlreichen Foren/Facebook-Kommentare mit den verheißungsvollen Zwinker-Smileys bezüglich der vielen anderen Orte, an denen sexuelle wirklich kreative Eltern im Haus oder der Wohnung Sex haben, reizten uns auch im Nachhinein nicht. Die nutzen wir ja auch selbstverständlich und natürlich alle gerne. Aber wir wollen einfach nicht flüsternd in unser Bett steigen. Erst Recht nicht, nachdem wir eventuell diese ganzen vielen erotischen Orte des Hauses nutzten.

Woran das liegt? Das weiß ich nicht. Ich bin nur froh, dass Mister Essential und ich da einer Meinung sind und die gleichen Empfindungen haben.

Bedürfnisorientiert?

Ja, wir leben mit unseren Kindern bedürfnisorientiert zusammen. Unsere eigenen Bedürfnisse kommen dabei naturgemäß öfter mal etwas zu kurz, aber die Kinder haben einen guten Rahmen für ihre eigenen.

Wir folgen in unserer Aufmerksamkeit für die individuellen Bedürfnisse weniger den inzwischen berühmten Punkten (Still-Dauer nach Bedarf, Familienbett, Tragen etc.), sondern ganz frei der familiären Atmosphäre, den Kindern und unseren persönlichen sowie familiären Möglichkeiten.

Dabei heraus kamen durchaus Stillen und Tragen, aber auch Wegwerfwindeln, Gläschenkost im Wechsel mit Selbstgekochtem, “Sauberwerden” (den Ausdruck mag ich eigentlich nicht) nach kindlichem Impuls, viel Nähe und Kuscheln, Zuhören, die Kinder nicht belügen (auch das empfinde ich als Bedürfnis der Kinder), gesunde Ernährung, sexuelle Aufklärung, Impulse setzen, Hinterfragen, begleitetes und bewusst gemeinsames Meistern von schwierigen Situationen (wie Tod und Krankheit), das Beantworten ausnahmslos aller kindlicher Fragen und Einiges mehr, das wir als menschliche und insbesondere kindliche Bedürfnisse ansehen.

Dadurch dass sie Geschwister haben, werden sie automatisch in der Bedürfniserfüllung auf natürliche Weise begrenzt. Daher können wir ihnen eine Menge geben, ohne dass sie sich wie kleine Majestäten fühlen oder verhalten. Dazu ist der Thronsaal hier einfach zu voll.

Ich sehe an ihrem Verhalten – und höre dies auch als Feedback von Lehrer*innen, Freund*innen, Erzieher*innen: Sie sind wohl sehr in Ordnung so, wie sie sind.

Sie kennen ihre Rechte und auch ihre Grenzen. Sie fühlen sich geliebt und vertrauen mir sehr persönliche Dinge sowie Probleme an – sie haben Vertrauen und fühlen sich akzeptiert. Auch wenn wir Kritik üben oder ihnen Anregungen für ihre Entwicklung geben. Sie sind selbstbewusst genug, ab und an Selbstironie zu üben, was mich immer wieder verblüfft.

Obwohl ich das Stillen nie besonders mochte (was rein psychologisch gesehen an meiner persönlichen Biographie liegt), habe ich ihnen selbiges ermöglicht, bis sie es nicht mehr wollten. Da sie eine Einheit mit mir bildeten, war das meist vor einem Ablauf von sechs Monaten so – vermutlich haben sie einfach meine innere Abwehr gespürt. Trotzdem haben sie dann all die Abwehrstoffe und die Nähe erhalten, die zum Wert des Stillens beitragen.

Eine kurze erklärende Bemerkung zur Andeutung bezüglich meiner Biographie: Ehemalige Opfer sexualisierter Gewalt haben oft Probleme mit dem Stillen, da es sich für sie sehr unangenehm anfühlt, intime Körperteile jemand Anderem auf dessen Verlangen zur Verfügung zu stellen (ja, auch beim eigenen Kind). Ihre eigene Grenzsetzung und Intimsphäre lernten sie oft erst mühsam wieder zu schützen und es fällt verständlicher Weise schwer, diese wieder aufzugeben.

Ich kann sagen, ich kenne diese vier Individuen sehr gut.

Sie dürfen sich sehr frei entfalten – aber nicht in meinem Bett.

Ausnahmen?

Ja, wenn Mister Essential auf Geschäftsreise ist. Dann darf immer eines der drei Mädels zu mir ins Elternbett. Und darauf freuen sie sich, weil es etwas Besonderes ist. Ich finde das auch immer sehr gemütlich. Aber nach den üblichen zwei bis vier Nächten (in denen sie sich abwechseln) reicht es mir dann auch wieder.

Wenn sie Albträume hatten, dann kamen sie selbstverständlich auch zu uns. Sie wurden getröstet und wenn es ihnen wieder gut ging, dann entließen wir sie aus unserer Fürsorge in ihr eigenes Bett. Weil: Wenn wir sie bei uns ließen, dann wurden wir in den folgenden Nächten sehr oft wegen einer mysteriösen Serie von Albträumen geweckt und waren schnell übermüdet und gereizt. Denn: So etwas spricht sich bei Geschwistern oft schnell herum und prompt öffnet sich die Schlafzimmertür dann eben drei Mal pro Nacht – wenn man Pech hat drei Mal pro Nacht und Kind.

Horror Bild

Klar: Kinder, die so etwas zeichnen, haben vermutlich oft Albträume. (Schul-Kunstprojekt “Total gruselig”, von Nummer 2)

“Ja, dann lasst sie doch alle gleich in euer Bett, da schläft man besser” wäre da wohl der Rat der gerne gemeinschaftlich Schlummernden. Nee, das wollen wir nicht. Wir lagen meist auf 1,40 m oder 1,80 m und dann mit drei Kindern dabei: Hm, reizte uns irgendwie nicht, der Gedanke.

Sobald sie etwas brauchen, sind wir für sie da.

Manchmal kam Nummer 2, weil sie über etwas grübelte und deshalb nicht schlafen konnte. Dann sprachen wir mit ihr. Immer freundlich und geduldig, auch nachts. Und dann ging es wieder ins Bett.

Der Weg zurück ins eigene Reich war uns nicht nur wegen unseres Schlafes wichtig, sondern auch, weil er ein Stück weit zur Selbstverantwortung dazugehört. Seine Gefühle (und dazu gehören nun auch Ängste) in den Griff zu bekommen ist – soweit situativ und individuell zumutbar – sehr wichtiger Bestandteil des Großwerdens.

Unsere Erfahrung zeigte: Wenn man zu lange zuhörte, sich kümmerte und gab, dann hörte das Nehmen nicht auf. Auch nicht nach Wochen – während derer man immer weniger geben wollte, weil man irgendwann sehr angestrengt war.

Und auch das ist in einem bedürfnisorientierten Zusammenleben sehr wichtig: Alle haben Bedürfnisse. Und auch wenn Erwachsene selbstverständlich den Bedürfnisaufschub besser beherrschen, sollte ihr Leben nicht weitestgehend daraus bestehen. Kinder sollten lernen, dass Eltern ebenso ein Recht auf die Erfüllung ihrer Bedürfnisse haben. Leider wird (besonders von uns Müttern) immer wieder erwartet, dass wir diese hintenan stellen oder am besten und gleich ganz abgewöhnen. So vermitteln wir den Kindern doch aber ein falsches Bild von Beziehung und Zusammenleben, denke ich.

Zudem wird man abhängig, wenn man sich in seinen Gefühlen auf jemand Anderen fallenlässt. Wenn man sehr klein ist, dann ist das auch genau richtig so. Aber während des Großwerdens sollte dies abnehmen. Hier kann man niemanden zwingen und sollte auch nicht vor dem Kopf stoßen. Wer aber über seine Grenzen hinaus dauernd gibt, der wird gereizt – das spüren die Kinder und es wirkt auf sie genau so, wie ein grenzsetzendes Wort – da kann man auch bereits eine Grenze setzen, sobald sie spürbar ist.

Am Ende hat man nicht mehr unbedingt Geduld und wenn man mehrere Kinder hat, dann muss man seine Ressourcen einteilen. Weil man am Ende dann eh entnervt sein wird. Da ist es sinnvoll, dann seine Grenzen aufzuzeigen, wenn man sie nahen spürt und nicht erst, wenn sie niedergerissen wurden und man ganz gereizt ist.

Mouth to mouth

Die MtM-PR des Familienbettes hat uns zusätzlich darin bestärkt, unseren Weg weiterzugehen. Denn: Die meisten persönlichen Berichte waren eher negativ, während es online alles ausnahmslos rosig klang. Das machte uns misstrauisch. Es schien im Internet nur Begeisterung zu geben oder eben Ablehnung. So etwas wie “Joa, wir schlafen zusammen, aber es strengt mich an und ich hätte es langsam lieber wieder anders” las man fast gar nicht. Und da dachten wir uns heimlich, dass vielleicht und eventuell da ein Bisschen etwas verschwiegen oder beschönigt wird. Vielleicht weil man seien Entscheidungen eben lieber untermauert als zu sagen: “Ma ehrlich? Dat war  nix:”  Und genau das machte uns Angst.

Wir waren sicher: Es muss, wie bei allen Dingen, auch hier negative Seiten geben. Und wenn man von denen nie etwas liest, dann stimmt etwas nicht. Dann hat es vielleicht eine Menge davon und wenn man sie alle erst kennengelernt hat, dann ist man schon mittendrin und kommt nicht mehr raus? Das Opfer einer früheren Entscheidung. Und das wollten wir nicht. Angsthasen, die wir sind.

Freunde, die mit den Kindern zusammen schliefen oder länger als ein Jahr das Schlafzimmer teilten, erzählten von nächtlichem Weinen und Schreien in der Entwöhnungsphase, waren viele Wochen oder Monate wie gerädert und völlig entnervt. Weil sie eben doch nicht, wie zuerst angedacht, das Kind bei sich lassen würden, bis es selber in sein Zimmer umziehen will. Sondern weil es ihnen vorher schon reichte. Das hatten sie ja nun nicht wissen können und mussten dann zusehen, wie sie mit der Situation zu Rande kamen.

Manche hatten es satt, stumme Liebesspiele im Elternbett zu erleben, während das Kind im Babybett daneben schlief und wollten das Zimmer wieder für sich. Vielleicht weil all die vielen anderen verheißungsvollen erotischen Orte zu nahe am Zimmer des größeren Geschwisterkindes waren? Eventuell. Oder weil man abends im Bett schon mal auf die Idee kommt, die Nähe zu intensivieren. Da wollten sie vielleicht nicht extra wieder aufstehen und das Wohnzimmer, die Küche, das Bad oder die Garage sowie den Keller zu frequentieren.

Andere Eltern mochten es nicht, dass es am Ende so ablief: Papa schlief bei Sohn im Zimmer, Mama bei Tochter. Und das dann zwei Jahre lang. Beziehung wurde auf eine Probe gestellt, alles anstrengend.

Foto 1

Gemeinsam schlafen verbindet – auch Paare als ebensolche.

Ansonsten haben wir nicht so viele Freunde mit Kindern. Manche bekommen gerade ihr Erstes. Und so kann ich nicht auf viele Erfahrungsberichte meines Umfelds zurückgreifen. Die wenigen aber bestätigten mich. Man neigt ja nämlich immer zum schlechten Gewissen, wenn man argwöhnt, man gäbe den Kindern etwas nicht, dass sie aber sicher brauchen. Wie eben die Nähe beim Schlafen. In Wahrheit entscheidet man nicht einfach nach seinem Bedarf und gut is. Man muss eine innere Befreiungsaktion anwerfen – gleich nachdem man gründlich recherchierte, ob man sich diese Gewissenserleichterung überhaupt herausnehmen darf.

Was denke ich generell über das Familienbett

Ich verstehe total, dass es Eltern gibt, die das warme und kuschelige Familienbett sehr genießen. Ich hab mich auch gern morgens mit Baby Nummer 4 hingekuschelt und noch etwas gedöst oder eben etwas gelesen.

Dennoch wäre es kein Konzept für mich, das mir auf Dauer zusagen würde. Vor allem, da die Kinder die Dauer bestimmen würden und nicht ich. Denn das würde ich dann so erleben wollen: Richtet sich das Projekt nach den kindlichen Bedürfnissen, dann endet es auch exakt dann, wenn die Kinder das Bedürfnis danach haben. Denn “Klar, schlaf bei uns, Schnubbelchen” sollte meines Erachtens nach nicht enden mit “Und jetzt reicht es uns, schnell an’s eigene Bett gewöhnen!” Da müsste ein Einklang her, damit das harmonisch und genießbar ist. Und zwar für alle. Und den könnte ich nicht gewährleisten. Da ich ahnte, dass es so ablaufen könnte, habe ich es lieber gleich sein gelassen.

Nun sind wir ja einiger Maßen viele hier im Haus und ich las auch davon, dass Familien mit 3+ Kindern auch Matratzenlager statt eines Ehebettes haben. Das macht dann sicherlich Sinn. Wir möchten aber unser hübsches Bett mit dem schnieken Himmel darüber nicht gegen eine Matratzenburg tauschen. Über unserer schneeweißen Kommode hängt ein großes erotisches Foto in einem barocken Schnörkelrahmen, auf der Fensterbank stehen meine Schmuckkästchen und die Statuette zweier sich umarmender Liebender. Ganz ehrlich: Da passt doch kein Matratzenlager hin, oder? An Hand der beschriebenen Details ahnt man es schon: Weil es eben nicht zu uns, Mister Essential und mir, passen würde. Es würde uns nicht glücklich machen. Also lassen wir es.

Liebe zwischen Windeln und Hausaufgaben - nicht einfach ... aber möglich

Unser Rückzugsort vor der Horde bleibt unser Fort Sleep – mit Ausnahmen

Das Familienbett hat keinen Wert an sich. Es ist eine Geschmacksfrage, eine Idee und eine Entscheidung. Aber kein moralisch fesselndes Element perfekter Elternschaft. Manchen tut es gut, anderen nicht und beide sind dennoch gleich gute Eltern. Weil sie nachdenken und überlegen, was für alle gut sein könnte. Und auch darin kann man irren. Manchmal merkt man das erst Jahre später. Daher ist es immer mutig, wenn Eltern etwas entscheiden, denn die Verantwortung ist groß und die Folgen längst nicht immer so absehbar, wie zeitgenössische Erhebungen, Zeitungsartikel und Fachbücher mitteilen.

Anmerkung zum Schluss

Über die bedürfnisorientierte Erziehung wollte ich ohnehin noch einen gesonderten Artikel schreiben und werde das zukünftig auch tun. Ich befürworte diese, lebe sie jedoch in weiten Teilen anders aus, als im Moment in Mode – wie weiter oben auch erwähnt.

Ich habe in meinem Beruf als Familienpflegerin sehr intensiv in völlig unterschiedliche Familien hineinsehen dürfen. (Soll ich dazu eigentlich auch mal etwas schreiben? Würde Euch das interessieren?)

Und da habe ich gelernt, wie jede ihren Weg geht. Dieser ist, so lange niemandem ein Schaden zugefügt wird (leider musste ich auch das öfter erleben), immer erst einmal akzeptabel. Wenn man sich lange mit einer Familie befasst, dann erspürt man sie – ihren Umgang, ihre eigene Sprache, ihre Geheimnisse und ihre Wertvorstellungen. Am Ende begriff ich immer: Was zu Beginn vielleicht seltsam wirkte, war genau richtig für diese bestimmte Familie.

Deshalb: Es gibt kein Besser oder Schlechter. In diesem Sinne: Schlaft alle gut, ihr lieben Eltern – ob zu Zweit, alleine oder gemeinsam mit Euren Kindern. Wer zufrieden aufwacht, der hat sich gut gebettet – und nur das zählt <3"><3"><3"><3



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