Heute werfe ich einmal mit Steinen, obwohl ich im Glashaus sitze. Ich rauche schon seit Ewigkeiten und genieße es. Meiner Meinung nach habe ich auch keine gesundheitlichen Auswirkungen. Ein paar Zigaretten pro Tag, die ich alleine auf dem Balkon rauche sollten meine Kinder auch in keiner Weise beeinträchtigen. Sollte man meinen. Ich habe mich einmal mit dem Thema beschäftigt und offensichtlich wäre es besser, wenn ich mit dem Rauchen aufhören würde.
Die Zeiten ändern sich
In den 80er Jahren war man noch irgendwie cool, wenn man mit der Zigarette im Mund durchs Leben ging. Damals wurde eigentlich überall geraucht. In Filmen und im Fernsehen, auf Plakatwänden und auch in den Fernsehspots. Das HB-Männchen und der Marlboro-Mann haben und (zumindest mich) durch die Kindheit und Jugend begleitet. Im Büro wurde damals geraucht. Nicht etwas im stillen Kämmerlein, oder zwei Kilometer vom Haupteingang entfernt in einem ungeschätzten Außenbereich, sondern direkt am Arbeitsplatz. Tastaturen waren voller Asche und auch in den Besprechungen gehörte die Zigarette zum guten Ton und war toleriert. Heute sieht es schon anders. Spätestens seit dem Tod von Helmut Schmidt raucht im Fernsehen garantiert niemand mehr. Auch aus der Werbung ist die Darstellung von Rauchen verschwunden und auf den Zigarettenpackungen prangen abschreckende ekelhafte Bildchen. Dazu wird Rauchen auch finanziell immer mehr zum Luxus.
Bewußtsein
Heute weiß jedes Kind, dass Rauchen schädlich ist. Wer sich selbst eine Zigarette anzündet und den Rauch inhaliert, der inhaliert neben dem Nikotin, das er braucht um seine Sucht zu befriedigen auch etwa 70 nachweislich krebserregende Stoffe. Außerdem enthält der Rauch auch Teer und wer regelmäßig raucht nimmt etwa ein Glas voll Teer zu sich. Das schädigt nicht nur die oberen Atemwege, sondern sorgt auch in der Lunge für Probleme. Feine Häärchen, die eigentlich die Staubpartikel aus der Atemluft filtern sollen, werden verklebt und der Teer stört die natürliche Reinigung der Luft in der Lunge. Aber nicht nur die Atemwege sind betroffen.
Todesursache Rauchen
2013 starben 464.180 Frauen in Deutschland. Bei 36.305 von Ihnen war das Rauchen die Ursache. Das sind immerhin 7,8%. Von den 429.645 Männern, die 2013 in Deutschland starben, war Rauchen bei 84.782 die Todesursache. Das sind 19,7%! Die auf das Rauchen zurückgeführten Erkrankungen, die letztendlich zum Tod führen sind in erster Linie Lungenkrebs, gefolgt von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Atemwegserkrankungen. Schlimm genug, dass mehr als 120.000 Menschen am Rauchen gestorben sind. Hinter jedem von Ihnen steckt natürlich auch eine persönliche Geschichte und eine Familie. So haben viele Kinder Ihre Mutter, oder ihren Vater und viele Menschen Ihre Partnerin, oder ihren Partner verloren. Und das nur, weil sie, oder er nicht mit dem Rauchen aufhören wollte, oder konnte. Die Zahlen und viele andere Fakten stammen übrigens aus dem Tabakatlas des Deutschen Krebsforschungszentrum.
Zweite und Dritte Hand
Soweit so schlimm, aber es wird noch unangenehmer, wenn es um rauchende Eltern geht. Allgemein bekannt ist das sogenannte Passivrauchen. Studien zeigen immer wieder, dass die Belastung nicht wesentlich unter der liegt, die der Raucher selbst hat. Raucht man direkt neben einem anderen Menschen, dann inhaliert er vergleichbar viele Giftstoffe, als würde er selber rauchen. Die WHO nennt das second Hand smoke, also Rauch aus zweiter Hand. Das Phänomen ist bekannt uns verantwortungsbewußte Menschen rauchen nicht mehr in der Gegenwart anderer. Besonders bei Kindern ist die Sensibilität glücklicherweise stark gestiegen. In Österreich ist das Rauchen im Auto bereits verboten, wenn Kinder mitfahren. Viele Raucher, so wie ich auch, verlassen die Wohnung um zu rauchen und ziehen sich auf den Balkon zurück. Wer keinen Balkon hat geht vor die Tür, oder raucht am offenen Fenster und nur in einem Raum, in dem die Kinder sich nicht aufhalten. Allerdings gibt es neben der zweiten auch eine dritte Hand beim Rauch. Vielleicht der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt und dazu motiviert mit dem Rauchen aufhören zu wollen.
Giftablagerungen
Da geht man ganz brav auf den Balkon und raucht nur dann, wenn die Kinder hinter verschlossener Balkontüre drinnen sind und denkt sich, dass die Welt damit in Ordnung ist. Ich muss mein Rauchen selbst verantworten. Bei meinen Kindern ist es meine Aufgabe bei Ihnen für Sicherheit zu sorgen und sie vor Gefahren zu beschützen. Die Gefahren gibt es allerdings auch dann, wenn man das Rauchen so handhabt, wie ich. Auch der Balkonraucher stellt eine Gefahr für die Kinder in der Wohnung dar. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Die einfachste und einleuchtendste Tatsache ist die, dass der Raucher für 1-2 Minuten nach der letzten Zigarette noch Rauch ausatmet. Im Sommer kein Thema, aber wenn es richtig kalt ist, dann dämpfe ich die Zigarette aus und gehe so schnell wie möglich wieder ins Warme. Gut, das könnte man lösen, aber das wahre Problem sind die Giftstoffe, die sich beim Rauchen in meiner Kleidung und meine Haaren festsetzen. Die trage ich auf jeden Fall in die Wohnung. Egal ob ich am Balkon, vor dem Haus, oder mit einem großen Sicherheitsabstand von den Kindern rauche.
Gefahr für Kleinkinder
In der Schwangerschaft nicht zu rauchen ist selbstverständlich. Auch während dem Stillen habe ich auf Zigaretten verzichtet. Mit dem Rauchen aufhören war eigentlich nicht schwer, aber wie eingangs erwähnt ist das Rauchen für mich ein Genuß und ein Stück Lebensqualität. Manch einer gönnt sich gerne mal ein üppiges Sahneschnittchen, oder eine Cholesterinbombe zum Mittagessen. Ich rauche eine Handvoll Zigaretten pro Tag. Genuß ist leider meistens nicht gut für uns. Ich habe zu dem Thema aber einige interssante Artikel gelesen und festgestellt, dass eben der Third Hand Smoke die eigentliche Gefahr ist. Wer am Sofa raucht, wenn die Kleinen schlafen, der sorgt dafür, dass das Sofa, die Kissen, der Teppich und alles andere mit Gift überzogen wird. Wer raucht und anschließend sein Kind hochnimmt, der bringt es in direkten Kontakt mit Kleidung und Haaren, die voller krebserregenden und gefäßverengenden Wirkstoffen sind. Eltern müssen also mit dem Rauchen aufhören. Punkt.
Mit dem Rauchen aufhören
Eine Sucht zu beenden ist schwierig, aber nicht unmöglich. Es gibt heute zahlreiche Hilfsmittel, wie etwa Nikotinpflaster, die körperlich helfen können. Allerdings spielt sich die Sucht in Wirklichkeit im Kopf ab. Die Gewohnheit ist entscheidend und die festen Rituale, in denen man zur Zigarette greift sind das größte Problem. Um sich selbst dazu zu motivieren nicht nur mit dem Rauchen aufhören zu wollen, sondern es auch durchzuziehen, braucht man also etwas Unterstützung. Eine Hypnose, wie sie beispielsweise von der Hypnosepraxis Aureus angeboten wird, kann dafür sorgen, dass man problemlos das Rauchen einstellt. Das Unterbewußtsein ist meist Schuld an einem Rückfall, oder daran, dass man die Willensstärke einfach nicht aufbringen kann. Mit einer Hypnose kann man diesen Faktor ausschalten.
Langes Leben
Mit dem Rauchen aufhören ist keine Garantie für ein langes Leben. Es kann bereits zu spät sein, oder andere Krankheiten entwickeln sich. Nicht zuletzt kann man natürlich auch einem Unfall zum Opfer fallen. Sich aber jeden Tag absichtlich in Gefahr zu begeben ist als Mutter, oder Vater, wohl etwas unverantwortlich. Jeder kennt doch sicher zumindest einen Mann, der sein Motorrad verkauft hat, weil er Vater geworden ist. Das Risiko jung zu sterben lässt sich mit der Verantwortung als Vater schlecht kombinieren. Genauso sollte es auch mit dem Rauchen sein. Nicht nur meine Kinder, sondern auch meine Enkelkinder sollen etwas von mir haben. Wer jetzt Helmut Schmidt als Beispiel für ein langes Leben als Raucher anführt, dem kann man durchaus recht geben. Das ist allerdings die absolute Ausnahme. Zumindest was sein Alter angeht. Er starb kurz vor seinem 97. Geburtstag. Seine Todesursache gehört zu den zweithäufigsten Ursachen, an denen Rauchert sterben. Es war eine Infektion als Folge der Behandlung seines Raucherbeins.