Eltern die auf Kinder starren #KindsSport

Ich bin ja ne Karate-Mom. Sportlicher wird´s bei mir auch gerade nicht. Abwechselnd mit dem Iro-Mann begleite ich den feinen Herrn einmal die Woche zu seinem Karate Unterricht ins Dojo. Hört sich jetzt so fernöstlich spirituell an – ist es aber nicht. Vielmehr ist das Dojo in einem alten Ladengeschäft. Dort ist ein Übungs-Parcours mit Bänken und Slalomstangen aufgebaut. Außerdem gibt es noch ein paar Boxsäcke.

Ab 4 Jahren können hier Kinder am Karate-Training teilnehmen. Die Kids lernen nicht nur die Grundbausteine für den Kampfsport. Nein sie zählen auch auf Japanisch, üben Selbstverteidigungs-Moves und lernen, dass man nicht mit Fremden ins Auto steigt. Gerade letzteres wird jede Karatestunde in Rollenspielen geübt. Die Kinder spielen dann durch, wie man darauf reagiert, wenn man von Fremden angesprochen wird. Und ein immer währendes Mantra ist: jeder der nicht zur Familie gehört, ist ein Fremder!

Ich sitze währenddessen im Zuschauerbereich mit anderen Mamas, Papas, Geschwistern und Großeltern. Einige lesen dabei, andere schauen auf ihr Handy , manche unterhalten sich leise. Und dann gibt es noch die, die permenant auf ihre Kinder starren. Die, die bei jedem Move applaudieren. Oder dazwischen rufen „Jetzt konzentier dich Mal“. Ja einige übermotivierte Begleitpersonen verteilen auch hin und wieder in den Pausen eine Rüge „Das haben wir doch extra geübt“ oder „Das kannst du aber besser!“.

Muss man sein Kinder permanent gängeln? Wieviel Disziplin ist mit vier Jahren nötig?

Manchmal weiß ich nicht, wie ich das finden soll. Ich unterstütze mein Kind natürlich bei seinem Sport. Und auch ich lobe nach der Stunde, dass er toll mitgemacht hat. Oder eise ihn drarauf hin, dass er viel gequatscht hat. Es sind Kinder. Sie sind vier, fünf Jahre alt! Manchmal sind die Kleinen müde, unkonzentriert, schlapp oder kränklich. Manchmal ist ihnen nicht nach Kicks und Faustschlägen. Dann schnattern sie herum und kaspern. Oder träumen vor sich hin.

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Der Sensei (Lehrer) schickt daher auch mal den ein oder anderen auf die Bank, wenn er zu doll stört. Finde ich total ok. Der Trainer ist der Chef und es gilt, seine Regeln zu befolgen. Ich halte mich aber in den Stunden total zurück und greife nur ein, wenn ich merke, dass er beim meinem Sohn mit seinen Anweisungen nicht weiterkommt. Und das war bis jetzt einmal, als der feine Herr nach zwei Wochen Krank einfach total aufgedreht rumalbern musste.

Muss man sein Kind dauernd runter machen und dadurch vielleicht den Spaß am Sport nehmen?

Ich freue ich mich natürlich über Erfolge wie die Meisterung von Tests und Gürtelprüfungen. Oder wenn es mal ein Lob außer der Reihe gibt. Aber mein Kind bestimmt das Tempo. Ich sehe das Training nicht als Hochleistungssport. Wir „üben“ zu Hause nicht im Sinne des „besser werden Müssens“. Sondern eher um spielerisch nochmal das ein oder andere nachzustellen. Es vorzuführen. Ninjaaaagooo!!! Ihr versteht. Würde der feine Herr im Fußball-Team mitkicken, wäre es auch nicht anders.

Ich bin Begleitperson und Unterstützer. Meine Hauptaufgabe ist Gürtel knoten und Getränk reichen. Mehr nicht!

Wer weiß wie es in ein paar Jahren ist. Der feine Herr hat schon einen gewissen Ehrgeiz entwickelt und möchte „gut sein“ in dem was er tut. Vielleicht wird er dann an Wettkämfen teilnehmen und vielleicht gehört dann ein gewisser Druck und eine Portion Disziplin dazu. Aber muss sich das nicht von alleine entwickeln? Jetzt ist er erstmal fünf Jahre alt und hat Spaß an der Bewegung.

Wie ist das bei euch? Soccer-Mom, Turn-Papa oder Ballett-Mutti – zu welcher Sportart begleitet ihr eure Kinder? Seid ihr da eher Zuschauer, Motivator, Cheerleader oder Co-Trainer? Und wie seht ihr da Thema Sport? Als Disziplin oder eher als Spaß-Faktor? Gerne hier unten in den Kommentaren oder als Blogparade mit dem Hashtag #KindsSport.

Alle Teilnehmer der Blogparade verlinke ich dann direkt unter dem Text. Die Blogparade läuft bis zum 10. Juni 2016. Bei mehr als 10 Teilnehmern mache ich eine Auswertung!



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