Elsa, Edwin und Strandhase – ein Konzert unter Freunden

Von Pressplay Magazin @pressplayAT

Elsa, Edwin und Strandhase – ein Konzert unter Freunden

Unter dem Namen Strandhase & Freunde live gastierten ebenjene Hasen gemeinsam mit dem Solokünstler EDWIN und der Band Elsa im Local.  Trotz der kleinen, sehr heißen Location erschienen bemerkenswert viele Freunde und Familie der Acts, sowie zahlreiche Musikinteressierte und Leute aus der Branche.

Zu Beginn der Show war die Hütte bereits zum bersten voll. Den Anfang machen durfte die Wiener Band Elsa, welche letztes Jahr erstmals ein Musikvideo zu ihrer Single 76 Jahre herausbrachte und seitdem sehr viel Zeit im Studio verbracht hat. Die damals noch zweiköpfige Band spielte an diesem Abend ihr aller erstes Live Konzert in kompletter Viererformation, wobei dessen Qualität stark an dieser Tatsache zweifeln ließ: Die Bandmitglieder waren nicht aufeinander eingespielt und die Musik perfekt abgemischt, auch Frontman Pipo überzeugte mit Sympathie und humorvollen Ansagen zwischen den Songs, die ihm einiges an zusätzlichen Jubel einbrachten. Die vielen verschiedenen, stark hörbaren Einflüsse aus älteren Musikgenerationen machen Elsa zu etwas Neuem, noch nie zuvor dagewesenen Gesamtkunstwerk, dass die Zuschauer trotz ihrer (noch) bestehenden Unbekanntheit zum mitsingen animieren konnte. Auf Wunsch des Publikums gab es am Ende noch einmal ihre neue Single Sag’s mir zu hören, dessen großartiges Musikviedeo bereits auf Youtube bewundert werden kann. Bei einer derartigen Leidenschaft und spürbaren Liebe zur Musik, wie sie diese vier Herren versprühten, blieb garantiert kein Auge trocken und kein Arm von Gänsehaut verschont.

Der zweite Act des Abends war der von uns schon so oft gelobt und gefeierte Solokünstler EDWIN, mit den schönen Haaren und dem Wiener Spitzbubencharme. Auch er heizte dem Publikum mit abwechslungsreichen Trap-Beats, sexy Dancemoves und angenehm reizenden Texten, voller Wiener Schmäh ein. Die Musik, die teilweise sehr stark an Bilderbuch erinnert, sich aber irgendwo zwischen Trap und Wiener Cloudrap bewegt sticht genau wie bereits die vorherige Band, durch Einzigartigkeit hervor.

Kaum war die bezaubernde EDWIN-Show vorbei, war auch schon der heiß ersehnte Headliner des Abends an der Reihe. Strandhase gibt es erst seit diesem Jahr, nichtsdestotrotz bringt die vierköpfige Band bereits ein ungewöhnlich hohes Ausmaß an Professionalität und vor allem eine große Portion Selbstbewusstsein auf die Bühne. Die Mischung aus latein-amerikanischen Einflüssen, gepaart mit den durchdachten, metaphernreichen Texten und der ausdrucksvollen Gesichtsakrobatik von Sänger Daniel machen ein Strandhase Konzert zu einem einmaligen, unvergleichlichen Erlebnis, das ebenso skurril wie wunderschön ist.

Das Fazit am Ende ist klar: Wiener Underground lebt! Es gibt so viel wundervolle, großartig gute Musik in den kleinen, verrauchten Wiener Konzert Locations, bei denen sich das Reinhören lohnt. Drei großartige Auftritte, von drei Acts, deren Musik kaum einzuordnen ist und die durch ihre Verschiedenheit doch irgendwie zusammenpassten. Die Elsa-Live-Prämiere, EDWINS wallende Lockenmähne und die Strandhase-Fans, die trotz stehender Hitze passend zum Song in ihren Jacken herumtanzten. Die Kombination, die daraus entstand, verlieh dem Abend das Potential, ein Abend zu sein, an dem ein kleines Stückchen wundervolle Wiener Musikgeschichte geschrieben wurde.

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Autor

Alica Ouschan

Aufgabenbereich selbst definiert als: Abenteuerlustige Festival-Nomadin. Findet „It ain’t the speakers that bump hearts, it’s our hearts that make the beat“ (Twenty One Pilots) die einzig wahre Herangehensweise, um Musik zu verstehen.