Inhalt
Elias und Laia stehen auf unterschiedlichen Seiten. Seit Elias ein Kind ist, wird er in der Militärakademie Schwarzkliff zu einer Maske ausgebildet. Am Ende seiner Ausbildung soll er ohne Erbarmen gegen Aufständische vorgehen. Laia muss jederzeit damit rechnen sich der Willkür der Herrschenden unterordnen zu müssen. Als ihre Familie getötet und ihr Bruder verschleppt wird, sieht sie keinen anderen Ausweg als sich dem Widerstand anzuschließen. Sie wird als Sklavin getarnt nach Schwarzkliff geschleust und trifft dort auf Elias, der eigentlich ihr Feind sein sollte…
Eine spannende Geschichte, mit tollen Charakteren, die mich gefesselt hat.
Als ich mein audible Abo gekündigt habe, hatte ich noch Guthaben übrig und mir deshalb kurzerhand das Hörbuch zu „Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken“ heruntergeladen. Einige Zeit später ist das Buch günstig bei arvelle im Angebot gewesen und so habe ich mir auch das Hardcover gekauft. Jetzt, nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich das Buch endlich lesen bzw. hören und bin positiv überrascht worden.
Zunächst möchte ich ein paar Worte über das Hörbuch verlieren. Es ist wirklich grandios vertont! Die beiden Sprecher schaffen es, Elias und Laia so lebendig und echt darzustellen, dass ich keine Probleme hatte, sie mir vorzustellen. Ich bin direkt in der Welt aufgegangen und es hat großen Spaß gemacht zuzuhören, was Laia und Elias zu sagen haben.
Die Aufteilung des Buches ist außerdem wirklich sehr gut gelungen. Es gibt immer abwechselnd ein Kapitel aus Elias und ein Kapitel aus Laias Sicht. So bekommt man für beide Seiten ein Gefühl, kann die Charaktere individuell kennen lernen und sich selbst viel leichter ein Bild von den beiden Protagonisten machen.
Sabaa Tahirs Schreibstil ist gleichzeitig sehr angenehm. Es ist nicht allzu kompliziert und vor allem flüssig zu lesen. Ihre Beschreibungen sind nicht ausschweifend aber genau genug, um sich gut vorstellen zu können wo man sich gerade befindet.
Überhaupt die gesamte Welt hat mich sehr beeindruckt. Die Klassen werden deutlich unterschieden. Auf der einen Seite stehen die Masken des Imperiums. Skrupellose Soldaten, die ihre Ansichten mit Gewalt durchsetzen. Auf der anderen Seite gibt es die Kundigen. Ein unterjochtes Volk, das unterdrückt und klein gehalten wird. Doch die Kundigen haben einen Widerstand aufgebaut und versuchen das Imperium nach und nach zu stürzen.
Mitten in diese verborgenen Kämpfe stürzen Elias und Laia.
Laia braucht Hilfe, nachdem ihre Familie getötet und ihr Bruder verschleppt wurde. Elias will eigentlich nichts anderes als aus Schwarzkliff heraus, doch dann entbrandet ein Kampf um Leben und Tod, denn der Imperator wird sterben und es muss ein neuer gefunden werden. Vier Absolventen von Schwarzkliff werden erwählt und am Ende der Kämpfe, wird einer zum Imperator ausgerufen.
„Ich kann den Schmerz anderer Menschen nicht genießen.“ (S. 419)
Elias ist ein mutiger junger Mann, der versucht seinen Platz in einer gefährlichen Welt zu finden. Als Maske fühlt er sich längst nicht so wohl wie all die anderen Schüler von Schwarzkliff um ihn herum. Er fühlt sich nicht wohl damit Kundige zu verfolgen, zu foltern und zu töten. Es bereitet ihm keinen Spaß willkürlich Gewalt gegen Menschen auszuüben. Doch all seine Zweifel bringen Elias trotzdem nicht dazu endlich etwas zu tun. Er denkt immer nur darüber nach, versucht Lösungen zu finden, tut aber im Endeffekt nichts. Er ergibt sich seinem Schicksal ohne einen wirklichen Versuch unternommen zu haben, etwas zu verändern.
„Alle Schönheit der Sterne bedeuten nichts, wenn das Leben hier auf der Erde so hässlich ist.“ (S. 257)
Laia macht eine kleiner Wandlung durch. Zu Beginn des Buches ist die Kundige ein verängstigtes Mädchen, das nicht an sich glaubt und voller Selbstzweifel ist. Als sie jedoch gezwungen ist, den Widerstand aufzusuchen, um ihren Bruder zu retten, wird sie mit einer äußerst gefährlichen Aufgabe betraut: sie soll die Kommandantin von Schwarzkliff ausspionieren.
Dort begegnen Laia Gewalt, Erniedrigungen aber auch Freundschaft und Kampfgeist. Sie beginnt auszuhalten, was sie ertragen muss, denn wenn sie nachgibt, wird ihr Bruder vielleicht sterben. Sie findet ihren Mut und ihre Entschlossenheit, auch wenn sie immer mal wieder Zweifel äußert. Laia entwickelt sich zu einer Kämpferin, auch wenn ihre Schritte eher klein sind und sie doch noch viel zu lernen hat. Ihre Naivität wird ihr beinahe zum Verhängnis, doch am Ende, trifft sie die richtige Entscheidung.
Das Einzige größere Problem, das ich mit diesem Buch hatte, war tatsächlich die Liebesgeschichte, die immer mal wieder Raum eingenommen hat. Für das Buch wäre es absolut nicht nötig gewesen, auch noch dieses Element einzubauen, denn die Handlung funktioniert wunderbar ohne diese „Insta-Love“. Gleichzeitig wird Laia nicht nur Elias näher gebracht, sondern auch ein junger Mann aus dem Widerstand, was mir noch unnötiger erscheint. Wieso denn gleich zwei Männer? Wieso überhaupt direkt im ersten Teil eine Liebesgeschichte? Es ist so viel passiert und Laia hat weder mit dem einen noch mit dem anderen der jungen Männer sehr viel Zeit verbracht. Dass sie beide sympathisch findet ist völlig in Ordnung und hätte mich auch nicht weiter gestört, doch gleich so große Zuneigung mit einzubauen war für mich überflüssig. Aus diesem Grund habe ich schließlich auch einen Stern abgezogen.
Die Handlung der Geschichte hat mich absolut in seinen Bann gezogen. Die Kämpfe, geheime Treffen aber auch tiefgründigere Gespräche sind wunderbar beschrieben und dargestellt worden. Ich bin komplett in der Handlung aufgegangen und hätte das Buch wirklich gerne in einem Rutsch durchgelesen. Die Geschichte ist spannend erzählt und macht es einem wirklich schwer aufzuhören.
Fazit
„Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken“ hat mich wirklich in seinen Bann gezogen. Die Handlung hat mich komplett überzeugen können und auch die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Einzig die Liebesgeschichte ist in meinen Augen überflüssig und hätte auf Band 2 verschoben werden können. Eine klare Empfehlung!