Elf Jahre Haft für Hedgefonds-Manager

Am 13.10.11 hat ein amerikanischer Richter ein historisches Urteil gesprochen: Der Hedgefonds-Manager Raj Rajaratnam muss wegen Insider-Handels für elf Jahre ins Gefängnis, außerdem muss er zehn Millionen Dollar Strafe zahlen. Die Summe ist vergleichsweise gering, wenn man bedenkt, dass Forbes das Vermögen Rajaratnams vor einigen Jahren noch auf 1,5 Milliarden Dollar schätzte.
Dennoch wird das Urteil von vielen Menschen als ermutigend empfunden, zeigt es doch, dass die Macht der Finanzspekulanten gebrochen werden kann - wenn man es nur will. Der Richter sagte zur Begründung: "Die Verbrechen spiegeln eine Krankheit unserer Gesellschaftsstruktur wider, die ausgemerzt werden muss."
Es stellt sich eine interessante Frage: Was wäre, wenn alle Richter so konsequent handeln würden wie ihr amerikanischer Kollege? Ein Beispiel drängt sich geradezu auf: Griechenland. Der Staat ist bankrott, trotzdem wird nicht danach gehandelt - und das bedeutet Insolvenzverschleppung! Laut Wikipedia liegt sie dann vor, wenn bei Kenntnis der Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung kein Antrag auf Insolvenzverfahren gestellt wird. Trotzdem geben europäische Politiker dem Staat regelmäßig weitere Kredite und erhöhen dadurch die Schadenssumme.
Da dürften ein paar Hundert Jahre Gefängnis zusammenkommen.
 

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