In Bayern erhalten Landwirte via Computer Pflanz- und Dünge-Empfehlungen – exaktere Düngung entlastet die Umwelt
Regensburg (obx - internet-zeitung) – „Gibt’s im Juni Donnerwetter, wird das Getreide umso fetter.“ Auch im 21. Jahrhundert lässt sich so mancher Landwirt bei der Bestellung seiner Felder noch von Bauernregeln leiten. In Bayern dagegen haben die alten Kalender-Weisheiten mittlerweile ausdient: Mit Millionen-aufwand hat das bayerische Landwirtschaftsministerium den Freistaat mit einem fast flächendeckenden Netz agrarmeteorologischer Messstationen überzogen. Angeschlossen an das Internet liefert ein zentraler Hochleistungsrechner per Mausklick exakt auf die örtlichen Verhältnisse angepasste Anbau-, Dünge- und Pflanzenschutzhinweise. Das Ziel: den Verbrauch von Pflanzenschutz- und Düngemitteln zu reduzieren. Das spart Geld und entlastet die Umwelt.
Rund um die Uhr im Zehn-Minuten-Takt registrieren die über 130 vollautomatischen Horchposten auf den Feldern Veränderungen in ihrer Umgebung - von der Temperatur im und über dem Boden über die Blattbenetzungsrate bis hin zur Leuchtstärke der Sonne. Via Standleitung und Computer fließen die Daten an den Zentralrechner, der daraus für den jeweiligen Standort individuelle Anbau- oder Dünge-Empfehlungen für die Bauern gibt. Der laufende Kostenaufwand liegt bei rund 100.000 Euro im Jahr.
Investitionen, die sich auszahlen: Tausende Tonnen Chemikalien und Grundwasser belastender Stickstoff lassen sich einsparen. Und die Landwirte nutzen den „elektronischen Bauernkalender“ zunehmend. Die Zahl der Zugriffe auf die Internet-Datenbank ist laut Walter Kerscher von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft hoch. Rund 30.000 Zugriffe registriert die Seite www.wetter-by.de im Monat.
Wesentliche Grundlage des Netzwerks ist die Erkenntnis, dass in klimatisch und geologisch vergleichbaren Naturräumen, egal in welchem Teil Bayerns sie liegen, jeweils identische Wachstumsbedingungen für Pflanzen und auch ihre Schädlinge herrschen. Aus den Ergebnissen einer definierten Region kann auch für viele andere Landstriche eine maßgeschneiderte Prognose erarbeitet werden. Dutzende solcher Zwillingsregionen gibt es in Bayern.
Vom „elektronischen Bauernkalender“ profitieren aber nicht nur Landwirte, auch Universitäten und Fachhochschulen in ganz Bayern greifen für ihre Forschungen auf die Daten zu. Dabei gibt es einen wesentlichen Unterschied etwa zum bekannten Wetterbericht: „Wir machen keine Voraussagen, sondern geben aufgrund der uns vorliegenden Wetterdaten Empfehlungen etwa für den sinnvollen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln“, erklärt Kerscher. Deutschlandweit hat der „elektronische Bauernkalender“ aus Bayern bereits in anderen Bundesländern viele Nachahmer gefunden.
Regensburg (obx - internet-zeitung) – „Gibt’s im Juni Donnerwetter, wird das Getreide umso fetter.“ Auch im 21. Jahrhundert lässt sich so mancher Landwirt bei der Bestellung seiner Felder noch von Bauernregeln leiten. In Bayern dagegen haben die alten Kalender-Weisheiten mittlerweile ausdient: Mit Millionen-aufwand hat das bayerische Landwirtschaftsministerium den Freistaat mit einem fast flächendeckenden Netz agrarmeteorologischer Messstationen überzogen. Angeschlossen an das Internet liefert ein zentraler Hochleistungsrechner per Mausklick exakt auf die örtlichen Verhältnisse angepasste Anbau-, Dünge- und Pflanzenschutzhinweise. Das Ziel: den Verbrauch von Pflanzenschutz- und Düngemitteln zu reduzieren. Das spart Geld und entlastet die Umwelt.
Rund um die Uhr im Zehn-Minuten-Takt registrieren die über 130 vollautomatischen Horchposten auf den Feldern Veränderungen in ihrer Umgebung - von der Temperatur im und über dem Boden über die Blattbenetzungsrate bis hin zur Leuchtstärke der Sonne. Via Standleitung und Computer fließen die Daten an den Zentralrechner, der daraus für den jeweiligen Standort individuelle Anbau- oder Dünge-Empfehlungen für die Bauern gibt. Der laufende Kostenaufwand liegt bei rund 100.000 Euro im Jahr.
Investitionen, die sich auszahlen: Tausende Tonnen Chemikalien und Grundwasser belastender Stickstoff lassen sich einsparen. Und die Landwirte nutzen den „elektronischen Bauernkalender“ zunehmend. Die Zahl der Zugriffe auf die Internet-Datenbank ist laut Walter Kerscher von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft hoch. Rund 30.000 Zugriffe registriert die Seite www.wetter-by.de im Monat.
Wesentliche Grundlage des Netzwerks ist die Erkenntnis, dass in klimatisch und geologisch vergleichbaren Naturräumen, egal in welchem Teil Bayerns sie liegen, jeweils identische Wachstumsbedingungen für Pflanzen und auch ihre Schädlinge herrschen. Aus den Ergebnissen einer definierten Region kann auch für viele andere Landstriche eine maßgeschneiderte Prognose erarbeitet werden. Dutzende solcher Zwillingsregionen gibt es in Bayern.
Vom „elektronischen Bauernkalender“ profitieren aber nicht nur Landwirte, auch Universitäten und Fachhochschulen in ganz Bayern greifen für ihre Forschungen auf die Daten zu. Dabei gibt es einen wesentlichen Unterschied etwa zum bekannten Wetterbericht: „Wir machen keine Voraussagen, sondern geben aufgrund der uns vorliegenden Wetterdaten Empfehlungen etwa für den sinnvollen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln“, erklärt Kerscher. Deutschlandweit hat der „elektronische Bauernkalender“ aus Bayern bereits in anderen Bundesländern viele Nachahmer gefunden.