- BVG startet in Berlin grünen Busverkehr - Ohne Abgase zwischen Zoo und Südkreuz (Artikel auf rbb-online.de vom 31.8.2015)
...mag es dem ein oder anderen entfahren, der ein wenig verwundert über diesen neuesten Geniestreich der Verkehrsbetriebe Berlin ist. Auf einer Strecke von sage und schreibe 6 km Länge fahren nun elektrisch angetriebene Busse, die jeweils an den Endhaltestellen aufgeladen werden.
Der Vorlauf dafür war langwierig, wird erklärt und wir glauben es gern.
Jedoch möchten wir gern an dieser Stelle anmerkeln, dass es elektrische Busse schon früher in Berlin gab, sowohl im Westen in den Bezirken Spandau und Steglitz (Oberleitungsbus Berlin von 1933 bis 1965 Berliner Verkehrs-Betriebe BVG-West), wie auch im Osten (Oberleitungsbus Berlin von 1951 bis 1973 Berliner Verkehrs-Betriebe BVG-Ost) in den im Osten gelegenen Bezirken Mitte, Friedrichshain, Prenzlauer Berg und Lichtenberg.
Was heute ultramodern und umweltfreundlich sein soll, gab es also schon vor mehr als 80 Jahren. Jedoch, wie das Leben so spielt, scheute man sich bei der BVG damals wie heute, vor sinnvollen wie notwendigen Investitionen und stellte also einfach auf Omnibusse mit Verbrennungsmotor um. Die können zwar auch nicht schneller durch die ständigen Staus fahren, als es die Oberleitungsbusse vermochten, aber wen juckt das schon?
Und so hören wir mit Staunen die Mär, dass die BVG die 4 Busse garnicht selbst bezahlen konnte, sondern der Bund gnädigerweis die Kosten trägt. Freilich handelt es sich hier aber auch nur um eine Testphase. Die Tests zwischen 1933 und 1973, als die Oberleitungsbusse brav ihren Dienst auf den mit ihnen bestückten Linien versahen, waren also vermutlich nur die beta-Version.
Umweltfreundlich nah zu verkehren wird man also wohl doch erst noch einmal lernen müssen - jedenfalls solange, wie jemand anders die Kosten trägt!
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