Elbsandsteingebirge – Malerweg

Von Friedrich

Malerweg

1 Etappe: Pirna – Stadt Wehlen (11.5 km)

Elbe empfängt einen. Von der Haltestelle nur wenige Fußminuten zur Fähre. Ticket auf der Fähre schnell gekauft und weiter gehts direkt auf dem Malerweg. Der Malerweg ist überall prima ausgewiesen und wir sind keinmal auf der gesamten Tour falsch abgebogen. Nach einem kurzen Fußmarsch an der fließenden Elbe beginnt direkt der Aufstieg auf das sogenannte Elbsandstein Gebirge. Die Elbe ist auf beiden Seiten von einem Berghang umgeben und hat sich über die Jahrtausende dort seinen eigenen Weg gefräßt. Der Weg ist gut ausgebaut und Holzstufen erleichtern den Aufstieg. Obwohl wir nur Tagesproviant und ein wenig Kleidung dabei haben, müssen wir schon bald die erste Pause einlegen und gesellen uns zu Gleichgesinnten auf einen wunderbaren Ausblicksstandort. 

  1. Etappe Stadt Wehlen – Hohnstein (13.2 km)
  2. Hohnstein bis Altendorf (11.7 km)
  3. Altendorf bis Felsenmühle
  4. Felsenmühle bis Schöna (17.6 km)
  • Zugfahrt nach Pirna

Mit der Regional Bahn fahren wir direkt an der Elbe bis zur Stadt Wehlen und beginnen dort unsere viertägige Wanderung durch das Elbsandstein Gebirge. Der Malerweg http://www.saechsische-schweiz.de/malerweg.html führt über 112 Kilometer, unterteilt in offiziell 8 Tagesetappen, durch Wälder und Dörfer der Sächsischen Schweiz und führt einen neben den schönsten Sehenswürdigkeiten, wie der Bastei und der Festung Königstein, bis zur Grenze Tschechiens heran. Er ist in einem Rundweg angelegt und kann, ganz nach Belieben auch in kleineren Etappen gelaufen werden. Wir entscheiden uns dazu die nördliche Seite der Elbe mit drei Übernachtungen abzuwandern, um so unser Vorhaben mit einem verlängerten Wochenende zu verwirklichen.

Direkt neben der Bahnhaltestelle der Stadt Wehlen steht eine Fähre bereit, die uns zum Nahverkehrstarif über die Elbe bringt. Nach ein paar Schritten am Wasser biegt der Wanderweg nach Links ab und führt uns den Elbhang hoch, um uns direkt mit der ersten wunderbaren Aussicht zu belohnen. Die Elbe hat sich über die Zeit ein tiefes Wasserbett geschliffen, weshalb es Links und Rechts neben Ihr ca. 200 Höhenmeter der Stein hinauf geht und unmittelbar ein wunderbares Gefühl verbreitet, gerade auf einen Berg gestiegen zu sein. Vom Wanderhunger getrieben laufen wir weiter und erreichen die Bastei, die uns einen freien Blick über die Elbe bietet. Einst gebaut, um die 40 Meter tiefe Schlucht der Mardertelle zu überbrücken, dient sie heute hauptsächlich als bekanntestes Touriziel des Elbsandstein Gebirges. Wer sich beim Wandern ein wenig Einsamkeit wünscht, sollte schnell die Bastei überqueren uns weiter auf leere Wanderabschnitte warten. Stört einen der Trubel nicht, kann hier nach dem ersten Aufstieg eine Erfrischung erworben werden. Mein Tipp: Zum nächsten Dorf in Rathewalde weiter gehen, dort ist es leerer und günstiger. 

Nach Rathewalde geht es hoch zum Hockstein, der einen wunderbaren Blick auf die Burg Hohnstein bietet. Obwohl das Ziel  der Tagesetappe schon in Sichtweite ist, müssen nun noch einmal die Wadenmuskeln beim Ab- und Aufstieg durch Polenztal nach Hohnstein benutzt werden. Zum Glück lädt die Gaststätte Polenztal zu fairen Preisen auf halber Strecke zu einer Pause ein, bis es dann in den Schlussspurt geht. Die Wanderer der Bastei haben sich bis hierhin größtenteils verflüchtigt, so dass der Weg uns fast alleine gehört. Der langsame Aufstieg durch den Wald nach Hohenstieg begeistert zudem durch hohe Bäume, Abhänge und Moosüberwachsenden Steinen und so zeigen sich schon bald die kleinen im Fachwerk gehaltenen Häuser der Stadt Hohenstein. Übernachtet haben wir hier in der Jugendherberge Hohenstein, die in der Burg Hohenstein ansässig ist und trotz einfacher Zimmer eine tolle Nacht versprach.

Durch ein großes Frühstück gestärkt, geht es am zweiten Tag auf die einsame Strecke über 11,7 Kilometer bis nach Altendorf. Der Weg führt hauptsächlich durch Wälder immer am Berghang entlang und überrascht mit richtigen Steigpassagen. Dafür haben sich die Wegväter besonders viel Mühe gegeben und Haltebügel, sowie Eisenleitern an den Felswänden angebracht. Für uns ist es eine willkommene Abwechslung zum Wanderalltag und um so mehr freuen wir uns über die prächtigen Ausblicke von den Berggipfeln. Zu sehen sind immer wieder die Schrammsteine und der Falkenstein bei Bad Schandau. 

Auf dem Weg nach Altendorf durchqueren wir Waitzdorf und die Großdorf-Kohlmühle und haben bis auf sehr wenige Ausnahmen nie Probleme uns an die zahlreichen Wegweiser zu halten. Ist die Richtung doch nicht zu 100 Prozent klar, richten wir uns nach unserer offiziellen Landkarte der Nationalparkregion Sächsische Schweiz und finden leicht wieder Anschluss. Zusätzlich empfehle ich eine Karte zur Orientierung, um bei Überbuchung auf Hotels in nahe gelegenen Dörfern ausweichen oder Abstecher wie ins südlich gelegene Bad Schandau machen zu können. Durch die Anbindung an den Bahnverkehr kannst Du hier bei akuten Riesenblasen am Fuß zur Not auch die Tour abbrechen, oder später einsteigen. 

In Altendorf angekommen, eröffnet sich eine ganze Bandbreite an verfügbaren Hotels. Wir übernachten im Hotel ‚Heiterer Blick‘, das uns mit integrierter Fleischerei besonders beim ausreichenden Frühstücksbuffet vollkommen überzeugt. 

Die 3. Etappe geht bis zur Neumannmühle, die kürzeste Etappe nördlich der Elbe. Also, schlaft euch aus, esst was feines und los gehts‘ von einer tollen Aussicht zur nächsten. Die erste Schrammstein Aussicht eröffnet den Horizont über die Elbe in das südliche Land. Versucht die Berge auf der Karte den Bergen am Horizont zuzuordnen. Manchmal ist das gar nicht so einfach wie es aussieht!

Der Weg führt uns ins Kirnitschztal herab und wieder hoch zum Schrammsteintor. Holztreppen und steile Aufstiege, um auf schmalen Wegen zwischen oder auf riesigen Steinen zu wandern, sind unser ständiger Begleiter. Durch die nähe zur Elbe sind hier die Wege wieder etwas besser besucht, jedoch kommt gerade zur Ende der Etappe wieder die Abgeschiedenheit. Übernachten lässt sich hier am besten in der Neumannmühle selber mit einem kalten Bier am Abend. Eine gute Alternative zum Übernachten stellt noch die nicht weit entfernte Felsenmühle, ebenfalls am Malerweg gelegen dar. Gegessen sollte trotzdem lieber in der Neumannmühle. 

Unsere letzte Etappe ist mit 17,6 Kilometern die längste und die „platteste“. Die tschechische Grenze rückt immer näher und kann schon in der Ferne erahnt werden. Da besonders die Grenzregion dünn besiedelt ist, ist auf dieser Etappe nur eines angesagt: Natur, Natur, Natur. Dabei sollte kein Aussichtspunkt ausgelassen werden, auch wenn dafür teilweise kleine Wege wieder zurück gegangen werden müssen.

Bis zum Großen Winterberg schlängelt sich der Weg relativ gradlinig entlang und führt zum letzten Aufstieg auf 556 Meter hoch. Eine kleine Gastronomie lädt auf eine heiße Gulaschsuppe ein bevor der Abstieg ins Elbtal beginnt und die Tour so langsam zu Ende geht. Da diese Etappe normalerweise nicht an einem Tag inklusive Heimreise machbar ist, buchen wir uns ein Hotel in Schöna. Aufgepasst: Wer nicht noch einmal das Elbtal zum Hotel hinauf und am nächsten Morgen wieder hinab zur Zughaltestelle steigen möchte, sollte darauf achten, dass das Hotel in Schmilka liegt.