Da ist er nun, der Herbst. Mit seinem ekligen, kaltfeuchten Nordwind, der einen beim Auftauchen aus den kuschelig-stickigen Erdhöhlen der U-Bahn anspuckt, in den Krägen und Taschen der noch sommerlichen Jacken herumwirbelt und nur Lust auf Pantoffelchen und Patchworkdecken mit sich bringt.
So manch einer hat einen derben Rheumashock erlebt. Manch anderer hat den Sommer damit verbracht, auf Terrassen voller fuchtelnd winkenden Gäste Tablettweise Hugos, Cappuccinos und Bierkrüge hin- und herzubalancieren und hat’s gerade mal mitbekommen, dass der Sommer schon vorbei ist.
Andere widerum konnten es kaum noch erwarten, ihrem herzallerliebsten Chihuahua den Swarowskinietenanorak der Fall Collection 2012 überzuzwigen (ton sur ton mit dem eigenen, welche Frage!).
Man sehe es wie man es sehen will, Tatsache ist, vor ein paar Tagen waren’s hier sympathische 4°C. Und viel besser, seufz, wird’s wohl bis zum nächsten Frühlingputz nicht werden.
Ein guter Grund den Ofen anzuschalten.
Torta della nonna – der Vanillecremekuchen der (italienischen) Omas
für eine Springform mit 21 cm Durchmesser
für den Mürbeteig:
-300 g Mehl
- 125 g Butter
- 1 Ei + 2 Eigelb
- 1 Teelöffel Backpulver
- die geriebene Schale von einer Zitrone
( + 2 Esslöffel Pinienkerne und Puderzucker zur Deko)
für die Cremefüllung:
- 500 ml frische Vollmilch
- 2 Eigelb
- 150 g Zucker
- 2 Esslöffel Mehl
- Vanille, die Samen aus einer Schote oder ein Teelöffel Extrakt. Ich persönlich bin ein grosser Fan von diesem Zeug.
- geriebene Schale von einer Zitrone
Als Allererstes den Mürbeteig zubereiten: dazu alle Zutaten (bis auf Pinienkerne und Puderzucker) vermengen und kneten, dann in zwei Kugeln teilen (davon eine ein Bisschen grösser als die Andere), in Folie wickeln und in den Kühlschrank tun.
Nun zur Creme: die Milch in einem kleinen Topf mit der Zitronenzeste zusammen erhitzen, inzwischen in einem anderen grösseren Topf die Eigelbe mit dem Zucker, der Vanille und dem Mehl schaumigrühren. Wenn die Milch kocht, diese langsam durch ein Sieb zur Eigelbmischung geben. Dabei immer fleissig weiterrühren. Nun die Creme wieder auf den Herd stellen und unter Rühren kochen, solange, bis sie sich zu einer puddingähnlichen Konsistenz verdickt. Zur Probe kann man immer ein Bisschen auf einen Teller tropfen und schauen, wie sie beim Erkalten aussieht. Wenn es soweit ist, die Creme vom Herd nehmen.
Zurück zum Mürbeteig: aus dem Kühlschrank holen, eine Springform einfetten und einmehlen, den Ofen schonmal auf 180°C vorheizen. Die grössere der zwei Teigkugeln zuerst zu einer runden Scheibe auswellen und diese auf den Boden der Springform legen, sodass noch etwa 3-4 Zentimeter hohe Ränder am Ring entlang nach oben ragen. Dann den zweiten teig auswallen und einen Kreis ausschneiden, der etwa so gross ist wie die Form. Die Creme auf den Teigboden giessen (darf ruhig noch lauwarm sein), gleichmässig verteilen und nun den Deckel auf die Creme setzen. Dieser Vorgang mag etwas kompliziert erscheinen, vor Allem weil die Teigplatte kaputtgeht, wenn man sie mit den Händen hochhebt. Einfacher ist es, wenn man die Teigplatte mit dem runden Bodenteil einer zweiten Springform oder einer Kartonscheibe von der Arbeitsfläche “aufschaufelt” und sie dann seitlich auf die Creme rutschen lässt.
Schliesslich die seitlichen Ränder des ersten Teiges (die über die zweite Platte noch hinausragen sollten) nach unten umklappen, sodass der “Deckel” gut versiegelt ist, vorsichtig festdrücken und mit einem der etlichen üriggebliebenen Eiweisse bepinseln. Pinienkerne auf dem Kuchen verstreuen und etwa 30 Minuten lang backen.
Den abgekühlten Kuchen mit Puderzucker bestäuben und mit einem schönen Ingwertee unter dem Patchworkdeckchen geniessen…
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