Eiskletterausrüstung – perfekt gerüstet für den Weg in eisiger Höhe

Unberührte Natur, unglaubliche Höhe, faszinierende Sicht, klirrende Kälte, unbeschreibliches Erlebnis – das ist Eisklettern, eine Sportart voller Abenteuer. Vorbei sind die Zeiten, als sich nur einige Extremsportler und Profialpinisten an die steilen gefrorenen Wasserfälle heranwagten – heranwagen konnten. Eine stark verbesserte Ausrüstung, eine sogenannte Eiskletterausrüstung, erlaubt mittlerweile auch vergleichsweise unerfahrenen Bergsteigern, das gefrorene Wasser und dessen Reiz hautnah zu erfahren – und dies ohne Lebensgefahr.

Eiskletterausrüstung generell
Was gehört zu einer Eiskletterausrüstung? Da sind erst einmal die steigeisenfesten Bergschuhe nebst Steigeisen zu nennen. Dazu gesellen sich Helm und Klettergurt sowie Eisgeräte und Eisschrauben. Darüber hinaus kommen Wanderstöcke unterschiedlichster Art zum Einsatz – hier sollte die persönliche Präferenz entscheiden. Als nützlich erweisen sich eventuell auch Schneeschuhe, ein LSV Gerät, eine Lawinenschaufel sowie eine Lawinensonde. Es gibt wohl kaum eine andere Sportart, bei der es so entscheidend auf die Wahl der individuellen Ausrüstung ankommt.
Was die Bekleidung betrifft, so darf neben spezieller Unterwäsche eine gefütterte und entsprechend warme, lange Berg- und Skitourenhose nicht fehlen genauso wie eine wasserdichte Überhose. Gamaschen, Rolli, Shirt- oder Funktionshemd sowie Pullover – vorzugsweise aus Fleece – sollten ebenfalls selbstverständlich sein. Hinzu kommen eine atmungsaktive Jacke beziehungsweise ein entsprechender Anorak, eine Mütze oder Kappe – je nach Wetterlage – und Handschuhe, die sich als warm-, wind- und auch wasserdicht erweisen sollten.
Ein spezifischer Kletterrucksack mit einem Fassungsvermögen von 25 bis 30 l sollte stets mit von der Partie sein. Eine Sportsonnenbrille beziehungsweise eine Gletscherbrille sollten sich im Gepäck befinden genauso wie Sonnencreme – mindestens LSF 25 – und Lippenschutzcreme. (Thermos)-Trinkflasche (Trinkschlauchsystem) sowie Müsliriegel o. ä. für die Verpflegung am Tage sollten stete Begleiter sein genauso wie eine Rucksackapotheke mit Blasenpflastern & Co.

Eiskletterausrüstung im engeren Sinne
Bei den Eisgeräten entscheidet der Kletterer – nicht zuletzt auch seine persönliche Präferenz. Generell wird differenziert zwischen Eisgeräten für Eistouren und Steileisklettern. Ein Eisgerät gibt es einerseits als Hammer zum Hakenschlagen, andererseits als Schaufel. Sowohl Gewicht als auch Austarieren des Geräts sind stark abhängig von den körperlichen Gegebenheiten des Kletterers. Und nicht nur das: Auch das Einsatzgebiet spielt eine große Rolle. Die renommierten Hersteller – allen voran Petzl – bieten hochwertige Eisgeräte an.
Auch Eisschrauben sind beim Eisklettern unentbehrlich, können sie doch eine gute Zwischensicherung bieten. Messerscharf wie sie sind, graben sie sich ins Eis ein und beißen sich dort im wahrsten Sinne des Wortes via Gewinde fest. Eisschrauben sind in verschiedenen Varianten erhältlich – sowohl mit als auch ohne ausklappbarer Kurbel in verschiedenen Längen. Hier sind es auch wieder Petzl & Co., die mit einem entsprechenden Sortiment aufwarten.
Steigeisen, die sogenannten Zwölfzacker, ermöglichen das Klettern in besonders steilem Eis. Sie zeichnen sich durch eine besondere Steifigkeit aus. Auch ihre Arretierung gilt als besonders solide. Dem Einsatzgebiet entsprechend hat man bei Steigeisen zum Eisklettern die Wahl zwischen Mono- oder Doppel-Frontzacken.
Zugegeben: Für den Anfänger beziehungsweise Einsteiger ist es nicht immer einfach, auf Anhieb die richtige Ausrüstung zu finden. Hier ist vielmehr ein gehöriges Maß an Wissen und Erfahrung notwendig, weshalb eine intensive Beratung – zumindest am Anfang – nottut.

Eiskletterausrüstung im weiteren Sinne
Über die soeben diskutierte und primär auf die Fortbewegung im Eis konzentrierte Ausrüstung hinaus, kommen noch weitere Gegenstände beim Eisklettern zum Einsatz. Diese sind aber nicht gänzlich auf Eisklettern beschränkt, sondern finden auch beim einfachen Sport- oder Alpinklettern Anwendung. Dazu gehören zum Beispiel Halb- und Zwillingsseile: Sie sind beim Eisklettern von großer Bedeutung – weil sowohl Steigeisen als auch Eisgeräte leicht Seile im Einfachstrang beschädigen können.
Mobile Sicherungsmittel dürfen auch nicht fehlen. Hierzu zählen Klemmkeile genauso wie Einschlaghaken. Und der Körper will beim Eisklettern natürlich ebenfalls geschützt sein – stellt er sich doch höchsten Anforderungen. Damit kommt die Bekleidung ins Spiel. Grundsätzlich sollte diese erst einmal viel Bewegungsspielraum bieten. Gleichzeitig sollte sie wasserdicht sein, wenigstens aber stark wasserabweisend. Die Schuhe müssen außerordentlich robust sein, versehen mit einer steifen Sohle. Letztere ermöglicht das Anbringen der Steigeisen. Klar, der Kopf braucht auch einen besonderen Schutz, weshalb auch unbedingt ein Helm zur Kletterausrüstung gehört. Auf dem Markt sind hier auch Varianten mit anklippbarem Visier.

Gewicht belastet
Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist auch das Gewicht der Eiskletterausrüstung. Wenn man bedenkt, dass letztere immer „mitgeschleppt“ werden muss, dann lässt sich schnell ermessen, welch enorme Belastung so eine Ausrüstung für den Träger, also den Eiskletterer, bedeutet. Selbst wenn man die leichtest mögliche Ausrüstung zugrundelegt, kommt man immer noch auf ein stattliches Gewicht von mehr als 10 Kilogramm – allein für die Kletterausrüstung. Dieses zusätzliche Gewicht setzt sich zusammen aus jeweils einem Paar Eisgeräte und Steigeisen, einem Halbseil, einem gepackten Rucksack, 10 Express-Sets, 12 Eisschrauben, einem Paar Schuhe, einem Klettergurt, einem Helm, Ober- und Unterbekleidung, verschiedenen Sicherungsmitteln und einem LVS-Gerät.

An der Sicherheit wird kontinuierlich gearbeitet
Keine Frage: Sicherheit muss bei der Eiskletterausrüstung im Mittelpunkt stehen. Das wissen auch die einschlägigen Hersteller wie Petzl, Simond, Grivel, AustriAlpin, Cassin & Co. Sie arbeiten kontinuierlich an neuen Technologien, um die Sicherheit der Eiskletterer weiter zu verbessern. Gerade bei den Eisgeräten – wie Eispickel – kommen jedes Jahr Innovationen auf den Markt, welche die Fortbewegung im steilen Eis nicht nur sicherer, sondern zugleich auch einfacher machen sollen. Das hat zur Folge, dass diese hochtechnisierte Ausrüstung mitunter eher einem Waffenarsenal eines virtuellen Kriegers gleicht.
Gerade auch die spanische Firma e-climb hat die Eiskletterausrüstung in den letzten Jahren stetig vorangetrieben. Dies betrifft insbesondere Eisgeräte und Eisschrauben. Das Unternehmen steht nicht nur für bahnbrechende Innovationen, sondern auch für höchste Qualität im Bereich der Fertigung.

Preisvergleich lohnt sich
Dass eine Eiskletterausrüstung – im engeren Sinne – nicht gerade billig ist, dies beweist ein Blick auf die Preislisten der führenden Hersteller. Die Preise für Eisgeräte bewegen sich ab ca. 120 Euro aufwärts – je nach Einsatzgebiet und Ausführung. Eisschrauben sind da vergleichsweise günstig: Eine Black Diamond – Turbo Ice Screw – Eisschraube ist schon ab knapp 40 Euro erhältlich, während eine Grivel – 360° Speedy 10 – Eisschraube mehr als 100 Euro kostet. Keine Frage auch: Eiskletter-Steigeisen sind eine teure Angelegenheit. Während das Black Diamond – Raptor – Steigeisen bereits für ca. 140 Euro zu haben ist, muss man für das Petzl – Charlet Dart – Steigeisen schon etwa 180 Euro berappen, und das Grivel – G 14 – Steigeisen bewegt sich sogar um 230 Euro. Wie auch immer – ein Preisvergleich lohnt sich auch bei der Eiskletterausrüstung. Nimmt man zum Beispiel das Eisgerät Petzl Quark mit Schaufel und vergleicht die Preise verschiedener Anbieter. Das preiswerteste Gerät ist für etwa 160 Euro erhältlich, während das teuerste mehr als 200 Euro kostet. Dies beweist einmal mehr: Genau hinschauen, und Preise vergleichen! Dies lohnt sich immer – auch beim Kauf einer Eiskletterausrüstung.


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