Eisenmangel bei Frauen

Dr. Beat Schaub wird in den kommenden Wochen (jeden Donnerstag) hier auf FrauenBlog über seine Erfahrungen zum Thema “Eisenmangel bei Frauen” schreiben.  Bevor es “richtig” losgeht,  wollen wir euch Dr. Beat Schaub vorstellen:

Nach dem Medizinstudium in Basel liess sich Dr. Schaub während neun Jahren an Schweizer Kliniken zum Internisten und Hausarzt ausbilden. 1994 eröffnete er in Basel seine eigene Praxis.

Schon in den ersten zwei bis drei Jahren fiel ihm auf, dass erstaunlich viele Menschen unter unspezifischen Symptomen wie beispielsweise Erschöpfungszustände, Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen oder Schwindel leiden, deren Ursache trotz aufwändiger Abklärungen nicht objektivierbar ist und somit letztendlich als psychisch fehlinterpretiert wird.

In Zusammenarbeit mit Informatikern programmierte er eine Datenbank zur Erforschung von Zusammenhängen zwischen Symptomen und objektiven Befunden. Dadurch entdeckte er 1998, dass die meisten Betroffenen Frauen im Menstruationsalter sind. Ihre Eisenkonzentration im Körper beträgt nur etwa zehn Prozent im Vergleich zu den Männern und ihre Symptome verschwinden meistens, wenn sie das ihnen fehlende Eisen erhalten. Nur 12% von ihnen hatten gleichzeitig eine Eisenmangelanämie. 88% litten an dem von ihm entdeckten Eisenmangelsyndrom.

Zwischen 1998 und 2005 entwickelte Dr. Schaub ein neues Konzept für eine optimale Diagnostik, Therapie und Prävention, das – Internet gestützt in der Datenbank Health Banking – den Ärztlichen Eisenzentren zur Verfügung steht (Swiss Iron System SIS für Dokumentierung, Therapiesteuerung und Qualitätsmanagement).

Weil immer mehr Patientinnen seine Praxis aufsuchten, gründete er 2005 das Netzwerk der Ärztlichen Eisenzentren. Inzwischen gibt es über hundert Eisenzentren, hauptsächlich in der Schweiz und Deutschland, aber auch in Österreich und Russland.

2007 gründete Dr. Schaub zusammen mit anderen Ärzten die Swiss Iron Health Organisation SIHO. Sie führt eine Supervision über die Behandlungsqualität in den Eisenzentren durch. Die SIHO ist verantwortlich für die Erforschung von Eisenmangel, Nutzbarmachung der Resultate, Aus- und Weiterbildung sowie Qualitätsmanagement und Qualitätskontrolle. Die Resultate der Behandlungsqualität in den Eisenzentren wurden in der Praxisstudie Eurofer veröffentlicht.

Gemäss WHO leiden 4 Milliarden Menschen an Eisenmangel, mindestens die Hälfte von ihnen ohne entsprechende Diagnose und ohne kausale Behandlung. Anstatt das fehlende Eisen zu erhalten, werden sie oft unnötig abgeklärt und schliesslich palliativ behandelt. Das Grundproblem liegt in zwei Irrtümern der globalen Schulmedizin:

- Eisenmangel sei erst bei einer Eisenmangelanämie manifest
- Ein Ferritinwert von 10 ng/ml genüge für alle Patienten

Dieser Eisenblog klärt über die Problematik des Eisenmangels auf. Gleichzeitig wird eine Art Gebrauchsanweisung angeboten, die sowohl Patientinnen als auch ihren Ärzten hilft, damit klug umzugehen. Das Credo lautet: Frauen mit Eisenmangelsymptomen sollten eine Eisenkonzentration im Körper erhalten, die derjenigen der Männer entspricht. Die meisten Behandelten fühlen sich nach der Behandlung gesund oder deutlich besser. Sie brauchen danach weder weitere Abklärungen noch Symptom unterdrückende Medikamente mehr. Durch ihre Genesung helfen sie dadurch sogar noch, künftige Kosten einzusparen! So könnten selbst die kranken Gesundheitswesen gesunden.

Die Frucht der langjährigen Arbeit mündete darin, dass in der Schweiz inzwischen die meisten Ärzte und Kliniken Eisenmangelpatienten schon im Frühstadium des Eisenmangelsyndroms erkennen und sie – falls erforderlich – mit intravenösem Eisen behandeln. Es bleibt zu hoffen, dass den Patientinnen und Ärzten auch in anderen Ländern bald die Augen geöffnet werden.

Websites:
www.eurofer.ch
www.eisenzentrum.org
www.siho.global.org

 


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