Ich habe Euch seit Ewigkeiten nix mehr aufgeschrieben, was über triviale Nichtigkeiten hinausgehen könnte. Also ist es heute mal wieder an der Zeit, mehr Text zu meisseln. Draussen scheint ausserdem die Sonne, so dass es man diesen Tag schon fast als schön bezeichnen könnte. Einzig etwas späte Arbeit droht, aber die möchte ich gern auch auf später schieben.
Nach einer Massage in Mallchinatown, sitze ich im Foodcourt und stopfe mir ein Bacon Guacamole Sandwich rein. Mir hat der Magen wie Sau geknurrt, weil ich nix zum Mittag hatte.
Und wie so oft haben wir jetzt einen Zeitsprung. Ich sitze am Freitag nach der Arbeit im Starbucks... und arbeite. Neben mir sitzt ein Pärchen. Ich habe noch nicht rausbekommen, wie sie zueinander stehen. Sie spricht Akzent, osteuropäisch. Er ist Amerikaner. Was ich eigentlich sagen wollte, sie sieht aus wie Esther Schweins oder in einfacher gesagt: Einfach umwerfend. Man kann sich kaum losreissen, aber starren will man ja auch nicht.
Ich habe mich also losgerissen und bin nun im Barnes & Noble. War ich lange nicht mehr. Mit einem Grande Iced Latte sitze ich nun hier. Auf meinen Tisch liegt ausser dem Notebook noch ein Economist, das Time-Magazin und Newsweek. Mal sehen, was die drei Zeitschriften zu bieten haben.
Scheisse... links neben mir sitzt eine Dame und schlürft ihre Suppe. Ahh... das mir das nicht vorher aufgefallen ist. Wo ich doch so geräuschanfällig bin. Zumindest sieht es momentan nicht nach ablenkenden optischen Attacken aus. Männer sind ja so herrlich primitiv... seufz.
Diese Woche kam ein prima Film auf HBO: "Too big to fail". Die Krise von 2008 als Film. Super gemacht und spannend. Wohl auch leicht übertrieben, aber insgesamt sehr empfehlenswert. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch.
Jetzt habe ich einen gesprächigen Inder neben mir, der ins Telefon brüllt. In einer der 240 Sprachen seines Heimatlandes. Das waren noch Zeiten als man in Büchereien nicht telefonieren durfte und nicht konnte. Wie hiess der Spruch damals noch an unseren DDR-Telefonzellen: "Fasse Dich kurz!" In Zeiten von Flatrates könnte man glatt sagen: "Lege nicht auf."
Neben mir hat die Besetzung gewechselt. Die Suppentante ist weg, dafür habe ich eine Lesetante mit Mitsingdrang. Sie summt die Hintergrundmusik mit. Ich packe zusammen.
Zeitsprung III: Ich sitze am Sonntag im Panera und kaue meinen Bagel.
Gestern war ich Hubschrauberfliegen. Freundin von mir hatte die Tour gewonnen und wollte nur Leute mitnehmen, die keine direkten Versorgungsverpflichtungen ala Kinder haben. Damit schieden jede Menge Leute aus. Geplant war eigentlich ein Rundlug über Boston, aber das Wetter hat uns einen Streich gespielt und Boston im Nebel versinken lassen. Da wir schon mal verschoben haben und es mein letztes US-Wochenende war, haben wir eine Tour zur Küste und zurück gemacht. War auch schön, wenn auch weniger spektakulär, aber ich denke, wir werden die Bostontour mit dem Piloten auf jeden Fall noch machen.
Steve war unser Pilot. Er ist 10 Jahre für die US-Army Blackhawk und Hueys geflogen, davon drei Jahre in Deutschland. Dem Mann kann man schon mal sein Leben anvertrauen. Geflogen sind wir in einem Robinson R44 Helikopter. Das gute Stück sah älter aus, als es wirklich war, denn die Dinger gibt es erst seit 1993. Unserer war Baujahr 2001.
Der Rundflug war ruhig und wir konnten den Leuten in den Garten schauen. Man sieht von oben erstmal, wie dicht alles bebaut und trotzdem noch ausreichend grün ist. Auf dem Plan für den Herbst steht damit die Boston Skyline Nachttour.
Ich ziehe wieder weiter. Mal sehen, in welches Starbucks ich jetzt einfalle. Muss eins der Dinger sein, die nicht so Kühlschrank sind.
Neues Starbucks erobert. Route 1 North, Saugus, MA. Zusammen mit einer neuen Mall erst öffnet. Sieht nett aus. Kalt natürlich und hässliche laute Musik, aber sonst ok. Steckdose gefunden. Internet geht. Hinter mir sitzt einer, der die Peanuts auf dem Handy schaut... ohne Kopfhörer und dabei laut lacht. Stöhn... mich erwischt es immer. Ich will zwar Umgebungsgeräusche, aber bitte als Rauschen.
Nachdem ich einen Coffee Latte mit einem Oatmeal Cookie hatte, mir meinen ersten Frappocino seit Beginn meiner Reise reingeschüttet habe und jetzt über einem entkoffeiniertem Latte sitze... wird mir doch sichtlich frisch, obwohl der jetzige Kaffee mich aufwärmen sollte, aber es blässt einfach zu sehr.
Ende des hingeworfenen Lückentextes... wieder nicht besser geworden... arg.