Eintrag aus den Memoiren der Caylor von Vivienna Norna

Heute gibt es einen klein wenig anderen Beitrag für euch. Denn es gibt eine kleine Zusatzgeschichte über Caylor, der Protagonistin aus dem Buch Timeless Chance von Vivienna Norna. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.Eintrag aus den Memoiren der Caylor von Vivienna NornaEintrag aus den Memoiren der Caylor Dies wird der erste und letzte Eintrag meines doch eher armseligen Memoiren. Ich führe eigentlich keine, doch die gegebenen Umstände bewegen mich dazu, zumindest jene geschichtlichen Ereignisse festzuhalten, die womöglich nie gelesen werden und doch von großer Bedeutung für die Nachwelt sein könnten. Vorausgesetzt es wird eine existieren, denn es wird womöglich niemand mehr da sein, um die Aufzeichnungen zu studieren. Doch ich schreibe dies aus der Hoffnung die mir noch bleibt, sollte mir das gelingen, was ich zu beabsichtigen versuche. Aber beginnen wir mit dem Anfang. Ich war noch sehr jung als wir sie zum aller ersten Mal sahen. Sie waren anmutige Geschöpfe und groß. Sie hatten Schwingen, wie wir aber sie waren keine Engel, denn Engel haben keine Hörner, die ihnen aus dem Schädel wachsen. Aber sie waren friedlich und lebten mit uns. Sie waren mächtig. Mächtiger als die meisten von uns, doch wir fürchteten uns nicht, denn sie waren wie wir, nur anders. Und genau dieses Vertrauen wurde letzten Endes zu unserem Verhängnis. Ich war noch jung, kaum alt genug um zu begreifen, was es bedeutete, plötzlich eine ganz neue Spezies um sich zu haben, die uns weit überlegen war. Was in den Augen meines Vaters, dem Beschützer und Hüter unseres Volkes, Gefahr und Vorsicht bedeutete, war in meinen Augen einfach nur jemand neues.
Als ich Elix zum ersten mal begegnete, hatte er sich unter einen Baum zusammengekauert. Die anderen Kinder im Hort mieden ihn. Sie fürchteten ihn und das was er nicht war. Er war ein schöner Junge und seine Flügel waren dunkel. Das ließ ihn manchmal etwas düster wirken zusammen mit seinem Gesicht, das nie lächelte. Doch ich sah in ihm kein Monster so wie die anderen, also beschloss ich eines Tages, mich zu ihm unter den Baum zu setzten. Er rückte etwas von mir weg und behielt seine abgeschottete Haltung bei. Ich sah auf seine kleinen Ansätze hinaus die an seinem Schädel zu sehen waren. Die Lockt seiner Haare verbargen sie die meiste Zeit, doch wenn er den Kopf o gesenkt auf seinen Knien abgelegt hatte, waren sie deutlich zu erkennen. Wie hypnotisiert starrte ich auf die kleinen Hügel, in denen ich feine Muster zu sehen glaubte und erkannte zu spät, dass ich die Hand nach ihnen ausgestreckt hatte. Elix hob ruckartig den Kopf, doch anstatt mich anzubrüllen wie ich es erwartet hatte, nahm er meine Hand und zog sie weiter, bis meine Fingerspitzen die Hörner berührten. Sie waren kalt, aber die Struktur, die ich zu sehen geglaubt hatte war tatsächlich spürbar, wie kleine Rillen. Als ich die Hand wieder sinken ließ, betrachtete er mich mit wachsamen Augen. Das war der Beginn einer wachsenden Freundschaft, die es so bisher nie gegeben hatte. Ich die Tochter Michaels, dem Beschützer der Engel und der Junge mit den Hörnern. Doch wir sahen in uns nicht die Rollen die man uns zusagte. Wie mochten einander und verstanden den anderen auf seine Weise. Die Wochen vergingen und jeden Tag wenn er ging, verabschiedete ich ihn am Tor. Meist war es sein Bruder der ihn holen kam. Die anderen Kinder nannten ihn den schwarzen Krieger und fürchteten sich vor ihm. Sein Name passte zu ihm. Seine Flügel, seine Kleidung und seine Haar, die ihm bis auf die Schulter reichten, waren schwarz. Seine Kleidung ähnelte den Gewändern der Andras. Alte greise Engel, die ständig in den alten Büchern studierten und vorgaben allwissend zu sein. Wenn ich heute zurück denke, würde ich sagen, dass die Kinder Angst vor seinen Hörnern und seinem durchdringenden Blick hatten. Hörner mit schwarzen Ornamenten auf steingrauem Untergrund und dunkelgraue Augen mit weißen Sprenkeln. Er und sein Bruder waren sich in keiner Weise ähnlich. Sie schienen wie Tag und Nacht, doch in einem Punkt glichen sie sich. Sie waren immer ernst und lächelten nur selten. Vielleicht fand ich ja gerade diese Eigenschaften der beiden interessant, doch wie viele Stunden wir auch miteinander verbracht hätten und wie viel Spaß ich ihnen auch hätte schenken können, so hätte ich das Unheil zu diesem Zeitpunkt niemals verhindern können. Ich war einfach zu machtlos. Es war ein Tag wie jeder als ich das erste Mal am eigenen Leib erfuhr, was es hieß angst zu haben. Ich war Zuhause und wartete bereits ungeduldig auf Elix. Er hatte mir versprochen vorbeizukommen und eine Höhle zu bauen, doch noch als ich ihn durch das Gatter treten sah wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Sein Gesicht war kalk weiß. Mit schnellen Schritten ging er an mir vorbei und zog mich mit sich. Wir gingen direkt in mein Zimmer, wo er die Tür schloss und einen prüfenden Blick aus meinem Fenster warf, bevor er die Vorhänge zuzog. „Was ich dir jetzt sagen werde, ist kein Täuschung.“ Seine Stimme klag erwachsener als ich es je von ihm gehört hatte und jagte mir angst ein. Er trat näher an ich heran, bis er nur noch wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt war. „Sie wollen euch töten. Euch alle. Ich weiß nicht wieso oder wer dahinter steckt, aber er hat eine Menge um sich geschart und sie folgen ihm. Sie werden jeden einzelnen von euch jagen, bis der letzte von euch tot ist. Ihr müsst fliehen.“ Das waren die letzten Worte die Elix an mich richtete, bevor er für immer spurlos verschwand. Ebenso wie sein Bruder Chrono. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass ich meine Eltern warnte und ihnen von Elix und Chronos Verschwinden berichtet hatte, doch sie sahen in mir ein Kind. Bis zu jenem verhängnisvollen Tag, wo alle Wesen urplötzlich verschwanden und mit geballter Kraft einschlugen wie eine Bombe….

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Timeless ChanceEintrag aus den Memoiren der Caylor von Vivienna Norna»Nimmt man einem Engel die Flügel, so ist es das Herz, welches weiterkämpft.«
Die Welt liegt in Schutt und Asche. Grausame Wesen haben alles zerstört, was Caylor je geliebt hat. Ihre Heimat, Freunde und Familie existieren nicht mehr.
Doch sie hat eine Chance alles zu verändern. Mit Hilfe ihrer machtvollen Gabe flieht Caylor in die Vergangenheit vor der Vernichtung, doch der Preis ist hoch.
Wird es ihr gelingen, das ihr entgegengebrachte Misstrauen ihrer Geliebten zu besiegen und ihre Welt vor dem nahenden Krieg und der totalen Zerstörung zu bewahren?
Vivienna Norna offenbart uns mit ihrem Debütroman »Timeless Chance« eine düstere Welt voller Verzweiflung und Missgunst.
Eine zerbrechliche Welt, die von vier Völkern zusammengehalten wird, und in der eine junge Engelsfrau um das Leben ihrer Geliebten kämpfen muss, die nichts von ihrer Existenz und der drohenden Gefahr ahnen.
Herausgezerrt aus einer Jahrhunderte währenden Gefangenschaft in die noch fast friedliche Heimat, fordern nicht nur ihre Ängste sie heraus. Was ist die Kehrseite der Medaille? Die Konsequenz für ihre Gabe, das Schicksal zu verändern? Quelle


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