Das hatte sich der Bezirksvorstand für seine Hauptversammlung am Samstag vorgenommen. Das Thema lag nahe und interessierte trotz des Sonnenscheins viele Delegierte.
Bevor zur Tagesordnung übergegangen wurde, hatte der Vorsitzende des Bezirksvorstandes Sören Benn noch eine schwere Aufgabe. Aber sie war auch ihm ein Bedürfnis und er machte es sehr gut. Er erinnerte an die im März - entschieden zu früh - verstorbene Marion Seelig: Bürgerrechtlerin, Genossin, Freundin und vor allem beeindruckend engagierte und liebenswerte Frau. Der folgende Einspieler zeigte wunderbare Fotos von Marion, die ich alle noch nicht kannte. Untermalt von dem Song „I love you to the end“ von The Pogues. Wie nahe uns das allen ging, sah man noch eine ganze Weile später an den vielen roten Augen.
Der erste Hauptredner war Stefan Liebich. Trotz des schwierigen Übergangs fand er genau den richtigen Ton, um die Anwesenden auf das Kommende einzustimmen. Er resümierte noch einmal kurz die Stimmung und das überraschende Ergebnis der letzten Bundestagswahl. Skizzierte die Themenfelder, für die er sich einsetzen wird, wie den Kampf gegen Mietwucher und gegen neuen Baugruppen für besser Verdienende. Vor allem nicht auf Kosten der Kleingartenanlagen.
Aufgrund der Größe des Bezirks, wird es territoriale Berührungen geben. Unterstützende Zusammenarbeit ist für Stefan eine Selbstverständlichkeit. Z.B. bei dem durch Klaus Lederer bearbeiteten Thema Mauerpark oder dem zu Halina Wawzyniak gehörenden Themenkomplex des Erhaltes des Kulturareals Thälmannpark.
Klar ist Stefan auch, dass ihm das 2. Direktmandat nicht in den Schoß fallen wird. Aber im Gegensatz zu seinem Vorgänger steht er für Podiumsgespräche mit den Kandidaten der anderen Parteien immer zur Verfügung. Ein bemerkenswerter Konsens wurde schon im Vorfeld erreicht: Bei Einladung und Zusage eines Kandidaten eindeutig rechter Gruppierungen werden die anderen Kandidaten geschlossen absagen.
Nach Stefan sprach Halina Wawzyniak. Sie beschrieb die Unterschiedlichkeit der nebeneinander liegenden Wahlkreise und der damit verbundenen Unterschiede bei den Interessen der Bevölkerung. Da die soziale Zusammensetzung in ihrem Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg-Prenzlauer Berg Ost sehr unterschiedlich und speziell ist, wird sie sich auf das Thema „100% sozial!“ konzentrieren. Natürlich steht sie auch als kompetente Gesprächpartnerin für die Bereiche für die sie im Bundestag arbeitet z.B. als stellvertretende Vorsitzende des Rechtsausschusses, Obfrau der Fraktion in der Enquetekommission "Internet und digitale Gesellschaft" und netzpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Deutschen Bundestag Spezialthemen, zur Verfügung.
Ein weiterer wichtiger Programmpunkt dieser Hauptversammlung war die Debatte zum Entwurf des Wahlprogramms und zur Wahlkampfplanung, welche wie immer ausgesprochen rege geführt wurde.