Das Lesen des gleichnamigen Buches von Kamphuis hätte ich mir sparen können, weil er bei seiner Vorstellung in ca. 40 Minuten inhaltlich eine Kurzform dieses, seines Buches vortrug.
Irgendwann begegnete ihm und seiner esoterisch ausgerichteten Freundin jemand, der sie zu einer christlichen Gemeinschaft mitnahm und sie beide "mit Jesus Christus bekannt machte". Auch hier konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es sich um ein neuerliches Fundstück bei der spirituellen Suche handelte. Martin Kamphuis war von Haus aus christlicherseits nicht vorbelastet und alles was ihm hier begegnete schien ihm mindestens genauso fremd und begehrenswert wie das was er im Buddhismus zu sehen glaubte.
Ich erlebe in vielem, was Herr Kamphuis verkündet das Gegenteil. Unter anderem bin ich Buddhist, weil der Buddhismus niemand mit "Mission" belästigt und weil er, wenn er sich irgendwo verbreitet die bestehende Kultur bestehen lässt und nicht ausrottet, wie es im Christentum und im Islam üblich war und teilweise immer noch üblich ist. Deshalb ist mir auch die Verschwörungstheorie von Herrn Kamhuis nicht verständlich, wo er in das gleiche Horn bläst wie das sonderbare Ehepaar Trimondi, in dem er vor einer buddhistischen Weltverschwörung warnt.
Mein Resumé aus der Veranstaltung:
Was bewegt einen Mann, der lautere spirituelle Absichten hat und von seinem "Glauben" überzeugt ist, seine Religion anzupreisen, indem er eine andere Religion schlecht macht bzw. abwertet. Ist es nicht das positive Erleben der eigenen Religion, das überzeugen sollte? Zugegeben, es ist leichter den Leuten Angst vor dem Unbekannten zu machen und ihre Vorurteile zu schüren und zu bestätigen, als der xtausendste Christ zu sein, der von sich behauptet Jesus Christus, dem lieben Gott oder dem heiligen Geist begegnet zu sein.
Es gibt hunderte von Menschen in Deutschland, Holland und anderen Ländern nicht nur im Westen, die aus christlichen Zusammenhängen heute im Buddhismus zu Hause sind, keiner von ihnen kam bisher auf die Idee ein Buch mit dem Titel "Ich war Christ" zu verfassen, um damit für den Buddhismus zu werben.